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Scheißwetter, vier Stunden Schlaf und kein vernünftiges Essen in Sicht: Das sind die Konstanten der Internationalen Filmfestspiele Berlin, vom Pöbel liebevoll Berlinale genannt. 60 Jahre alt wird die marode Matrone der deutschen Kinokultur dieser Tage. In tiefen Falten liegen bereits die Vorhänge der ehrwürdigen Festivalkinos – Zoo Palast, Delphi, International –, und trügerisch glänzt das Makeup am Potsdamer Platz. Dieter Kosslick, kristalline Atemreste im Schnauzbart, wirft vom roten Teppich aus Handküsse in die frierende Menge und den Stars sich an den Hals. In der gänzlich ironiefrei "Arkaden" betitelten Shopping Mall nebenan prügeln sich derweil Damen im Pelz um Restkarten für den Wettbewerb. Ob wieder ein "politischer Film" gewinnen wird? Einer, der "sich was traut", "ein heißes Eisen anfasst", "ein Zeichen setzt"? Oder vielleicht zur Abwechslung einfach mal ein richtig guter? Irgendwo in den Rängen legt Jurypräsident Werner Herzog vorsorglich sein What-the-fuck-Gesicht auf, und Conny Froboess pfeift dazu: Pack die Filmdose ein. Die Show kann beginnen.
Über all das und mehr wird in den nächsten Tagen an dieser Stelle berichtet.
Mehr auf berlinale.de
Filme aus dem Programm der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin ¬
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