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Ein großer Teil der letzten Besetzung ist wieder dabei und fragt behände, ob die Welt inzwischen moralischer geworden sei. Die Antwort nicht abwartend, verweist man auf das gestiegene Potential an Ehrlichkeit und geht in diesem Zusammenhang mit ein paar ganz krassen Fälle auf Sendung. Als Rahmenhandlung fungiert der von Babsis Bruder eingerichtete Schulmädchenpuff (!), der eines Tages auffliegt und sich die Mädchen nebst Zuhälter vor dem Jugendgericht wiederfinden. Die Mädels erzählen vor Richterin Elisabeth Welz von ihrem Werdegang, werden zu den Umständen der Entjungferung konkret und resümieren über das Liebesleben im Allgemeinen. Brillenschlange Carla ist Klassenbeste und berichtet tollkühl von ihrer ersten Liebesnacht - einer geradezu wissenschaftlichen Verführung des Geschäftsfreundes ihres Vaters, in Persona: Günther Kieslich. Helga indes sieht sich als Vollblutweib und gilt nicht zu Unrecht als sexverrücktes Hühnchen. Vor dem Gerichtssaal wärmen die Eltern der angeklagten Mädchen alte Geschichten von Liebe, Sex und Zärtlichkeit auf. Klaus Münster schildert von gefallenen Mädchen, die im Eissalon um die Ecke mit Naturalien bezahlen, während Rosl Mayr von der Heimat kündet und dem unschönen Umgang einiger unflätiger Dorfschüler mit ihrer neuen Lehrkraft. Der dort angesetzte Sexualkundeunterricht - was sonst - eskaliert unter vergnüglichem Gegrunze der Brezel fressenden und Bier saufenden (!) Halbstarken zur Tittenshow und Arschparade. Gerade hier zeigt sich, dass sich die Blütezeit der SCHULMÄDCHENREPORT allmählich dem Ende neigte, war doch sonst Bayernkomik eher Mangelware und wurde ganz bewusst ausgespart. Aber weiter im Text: Drastisch wird es für Sonja Jeannine in der Rolle der Monika, die sich darauf spezialisiert hat, mit ihren Reizen willfährige Männer gefügig zu machen und in ein entlegenes Anwesen zu lotsen. Dort eingetroffen, bekommen die geilen Böcke es mit Monis Freund und dessen heiterem Rockerclub zu tun. Als einer der Opfer das Zeitliche segnet und ein Pater (Peter Hamm) das Ganze mitkriegt, ist Tango angesagt - denn Hochwürden drückt kein Auge zu. Zu guter Letzt erleben wir noch die Männer mordende Gabi, die in die Larve der Frau Mama schlüpft, um sich von deren Stechermann mal ordentlich durchbürsten zu lassen und die Beziehung der Erzeugerin damit zum Teufel schickt.
Angesichts von so viel nackter Zärtlichkeit wurde es den Herren mit der weißen Weste langsam zu bunt, weswegen der siebente SCHULMÄDCHENREPORT für einige Monate beschlagnahmt wurde und somit erst reichlich spät in die deutschen Kinos kam.
Der Film kommt - wie seine Vorgänger - sorgfältig produziert, die Darsteller wissen worauf es ankommt und agieren dementsprechend. Kriminalistische Kleinkunst paart sich mit platten Humor: Rinaldo Talamonti wird nackt von seiner Filmgattin (Margot Mahler) durchs Lokal getrieben und wir erkennen, dass das Leben sehr lebenswert sein kann.
DOCH DAS HERZ MUSS DABEI SEIN benennt es der Untertitel, doch schon im nächsten Aufguss geht es wieder um die finstere Sorgen der lieben Eltern.
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Szenenfotos.
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