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UNENDLICHE TIEFEN

Special.
SCHULMÄDCHENREPORT - "Schulmädchen müssen so sein!"
von Stefan Rechmeier

Die SCHULMÄDCHENREPORT - Filme gelten wohl unbestritten als das Synonym für den deutschen Softsexfilm.
Der mit knapp 7 Millionen Zuschauern enorme Erfolg des ersten Teiles zog nicht nur ein glattes Dutzend Fortsetzungen nach sich, er trat eine wahre Lawine ähnlich gearteter Reports und Sexfilme los, die in ihrer Masse kaum mehr auszuhalten war. Im Folgendem soll der geneigten Leserschaft ein bisschen das Flair dieser Film nahe gebracht und auf diverse Details der einzelnen Streifen hingewiesen werden, von denen einige schon wahre Krawallgranaten sind.

Versetzen wir uns jetzt also zurück in das denkwürdige Jahr 1970...

Zusammenfassend kann man sagen, das jeder der einzelnen Filme auf seine Art eine Daseinsberechtigung hat. Denn schließlich sind sie technisch einwandfrei und es gibt auch in der allgemeinen Umsetzung in der Regel nichts zu beanstanden. Dass spätestens nach dem vierten Teil der Aufklärungscharakter der Serie flöten war - sofern es diesen überhaupt jemals gegeben hatte - geht wohl nur Puristen gegen den Strich. Den weiteren SCHULMÄDCHENREPORTs Belanglosigkeit vorzuwerfen, erachtet der Autor als reinste Diffamierung.
Über 30 Millionen Zuschauer haben sich diese Film in den zahlreichen Versionen aller Herren Länder reingepfiffen und die Dunkelziffer wird wohl noch weitaus höher liegen. Die mannigfachen Neuauflagen der inzwischen vergriffenen Erstveröffentlichungen geben sich durchwachsen. Von supergut bis supergeschnitten ist alles dabei. Ebenso zeigen sich ausländische Veröffentlichungen durchwachsen: Amerikanische und japanische Auflagen kommen zumeist derbe gekürzt über die sieben Meere - zumeist wurden körperliche Gewalt und inzestuöse Einstellungen entfernt.
Die vielen in der Zwischenzeit teilweise zu zweifelhaften Ruhm gekommenen Darsteller wie Sascha Hehn, Heiner Lauterbach, Jutta Speidel und Ingrid Steeger machen einen weiteren Teil des Charmes der Schulmädchen-Filme aus - später rekrutierte sich die Besetzung dann zunehmend aus deutschen Pornosternchen. Und natürlich ist es die rhythmische Titelmusik Gert Wildens, die einem im Gedächtnis bleiben wird. Für die musikalische Ausstaffierung der späteren Filme legte Wilden bis auf das Titellied meist weniger Hand an, was natürlich ein bisschen schade ist.
Man kann kritisieren, dass es den Machern nicht gelungen ist, auf dem Höhepunkt der Welle das Handtuch zu werfen, anstatt fortschreitend in Klamauk zu verfallen. Allerdings wird der Erfolg eines Titels beim Produzenten immer noch in Geldeinheiten gemessen und so lange die stimmen, steht einer Fortsetzung nichts im Wege. Wer hier und da etwas Nachsicht übt, kann mit der Serie eine Menge Spaß haben und darum sind wir doch schließlich alle hier.

...aus dem Buch "Lexikon des deutschen Erotikfilms" (TMS)




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