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KAPITELWAHL

FALCON RISING (USA 2014)

von André Becker

Original Titel. FALCON RISING
Laufzeit in Minuten. 98

Regie. ERNIE BARBARASH
Drehbuch. Y.T PARAZI
Musik. NEAL ACREE
Kamera. YARON LEVY
Schnitt. PETER DEVANEY FLANAGAN
Darsteller. MICHAEL JAI WHITE . NEAL MCDONOUGH . LAILA ALI . MASASHI ODATE u.a.

Review Datum. 2017-04-14
Erscheinungsdatum. 2014-11-13
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 1.77:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Michael Jai White blieb, ähnlich wie Scott Adkins (NINJA - REVENGE WILL RISE), bislang der ganz große Durchbruch verwehrt. Nach Auftritten in Big-Budget-Produktionen (SPAWN, EXIT WOUNDS) hat der muskelbepackte Amerikaner mittlerweile einen festen Platz im Segment der preisgünstigen Direct-to-DVD-Produktionen gefunden. Und dort macht sich White tatsächlich ziemlich gut. Unter seine zahlreichen Filme mogelt sich zwar ab und an die eine oder andere Gurke, aber grundsätzlich ist auf das Kampfsportass Verlass. Das beweist auch FALCON RISING. Ein grundsolider Klopper-Streifen der alten Schule.

Als der ehemalige Marine John Chapman, genannt Falcon, erfährt das seine Schwester in den Favelas von Rio De Janeiro brutal zusammengeschlagen wurde zögert er nicht lange und begibt sich auf den Weg in die brasilianische Metropole um das Verbrechen auf eigene Faust aufzuklären. Vor Ort stößt er mit seinen unkonventionellen Methoden buchstäblich in ein Wespennest, denn in die Tat sind nicht nur brasilianische Verbrecherkartelle verwickelt, sondern auch die japanische Mafia und korrupte Polizisten.

Regisseur Ernie Barbarash ist nach einem kurzen Abstecher in die Gefilde des Horrorfilms (CUBE ZERO) seit einigen Jahren im Action-Genre aktiv und hat sich mit zwei sehr ordentliche Filmen jüngeren Datums (ASSASSINATION GAMES, SIX BULLETS) einen guten Ruf erarbeitet. FALCON RISING ist zwar nicht ganz so gelungen wie die besagten Van Damme-Streifen, besser als der Durchschnitt der Actionware, die ohne Kinoauswertung in den Verleih und den Handel trudelt ist der Haudrauf-Reißer aber allemal. Das liegt insbesondere daran, dass Barbarash die Mechanismen und Motive des Actionfilms verinnerlicht hat und weiß wie er diese inszenatorisch abbilden muss. Das führt dazu, dass der Film sehr versiert Standards bedient und ziemlich gekonnt Fan-Service pur abliefert. Seine Figuren sind archetypisch, auch wenn sich Barbarash vereinzelt erlaubt seinen Hauptprotagonisten ein wenig facettenreicher als im Genre üblich zu charakterisieren. Dramaturgisch konzentriert sich FALCON RISING auf die schrittweise Zuspitzung seiner Spannungsmomente und Auseinandersetzungen. Die damit einhergehenden Actionsequenzen steigen sich wiederum fortlaufend und gipfeln in einen ausgedehnten Showdown. Hier sprechen nicht nur die Fäuste, sondern auch die Waffen und Barbarash beweist großes Geschick mit hervorragendem Schnitt und wohlüberlegten Kameraeinstellungen kinetisches Bewegungskino in ihrer auf den Kern reduzierten Dynamik einzufangen.

Längen oder zähe Abschnitte sind in FALCON RISING nicht auszumachen. Darstellerisch gibt es eigentlich auch keine großartigen Ausfälle. Michael Jai White verfügt zwar nicht über das Charisma des gegenwärtig im positiven Sinne gereiften Van Damme, überzeugt dafür aber mit einer sehr dominanten physischen Präsenz, die bereits in den ersten Minuten sehr effektiv in Szene gesetzt wird. Als Nebendarsteller ist Neil McDonough (WALKING TALL) leider ein wenig unterfordert und bleibt hinter seinen Möglichkeiten, was sicherlich an der eher kleinen Rolle liegen mag.

FALCON RISING ist somit ein kleiner Lichtblick unter den Direct-to-DVD-Produktionen und z.B. den aktuellen Kloppern mit Steven Seagal haushoch überlegen. Es fehlen zwar die wirklichen Aha-Momente und auch das eine oder andere Detail ist ausbaufähig (Falcons Charakter fehlen eindeutig wirkliche Ecken und Kanten). Davon abgesehen ist der Film allerdings feinstes Genre-Entertainment mit jeder Menge sauber choreographierten Kämpfen in einem (noch) recht unverbrauchten Setting. Die Kombo Barbarash und Jai White sollte man sich jedenfalls schon einmal vormerken.

DVD.
Die vorliegende DVD bietet eine sehr gute Bild- und Tonqualität und hat eine brauchbare Synchronisation vorzuweisen. Als Extras werden ein Making of, Deleted Scenes ein Gag Reel, sowie diverse Trailer geboten.








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