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KAPITELWAHL

SCORPION KING 3 - KAMPF UM DEN THRON (USA 2011)

von André Becker

Original Titel. SCORPION KING - BATTLE FOR REDEMPTION
Laufzeit in Minuten. 101

Regie. ROEL REINÉ
Drehbuch. BRENDAN COWLES
Musik. TREVOR MORRIS
Kamera. ROEL REINÉ
Schnitt. MATTHEW FRIEDMAN
Darsteller. VICTOR WEBSTER. RON PERLMAN . BILLY ZANE. BOSTIN CHRISTOPHER u.a.

Review Datum. 2012-03-16
Erscheinungsdatum. 2012-02-16
Vertrieb. UNIVERSAL

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Mittlerweile bekommen auch eher mäßig erfolgreiche Kinoproduktionen Fortsetzungen oder Prequels über den Direct-to-dvd-Sektor geschenkt. Meist ohne wirkliche Stars, geringerem Budget und keiner nennenswerten Weiterentwicklung der Ursprungsgeschichte. Ausnahmen (z.B. der erstaunlich solide MIRRORS 2, oder der angenehm reißerische DEATH RACE 2) sind als Bestätigung der Regel anzusehen, denn tendenziell sind die entsprechenden Fortsetzungen eher maue Angelegenheiten. SCORPION KING 3. KAMPF UM DEN THRON gehört leider nicht zu den positiven Ausreißern und erweist sich als äußerst verzichtbares und erschreckend ödes Fantasyabenteuer von der Stange.

Der stoische Mathayus alias Scorpion King (Victor Webster) zieht als Söldner durchs Land und verkauft seine Dienste an den jeweils Höchstbietenden. Einen äußerst liquiden Auftraggeber findet er schließlich in König Horus (extrem lustlos: Ron Perlman), der sich durch die Machenschaften seines Widersachers Talus (Billy Zane) bedroht fühlt. Der Auftrag erweist sich jedoch schwieriger als erwartet, denn der diabolische Talus scheut sich nicht davor auch schwarze Magie gegen seine Feinde einzusetzen. Als Talus mehrere Kriegsgötter mit übernatürlichen Kräften erweckt sehen sich Mathayus und seine Mitstreiter mit scheinbar unbesiegbaren Gegnern konfrontiert. Der letzte Kampf hat begonnen.

Bereits der erste Teil war ja bekanntermaßen nicht gerade das gelbe vom Ei. Immerhin durfte man den, damals noch ohne jegliche schauspielerischen Ambitionen, agierenden Muskelberg The Rock beim Auseinandernehmen diverser Feinde bestaunen und sich an der erstaunlich behämmerten Geschichte erfreuen oder wahlweise echauffieren. In SCORPION KING 3 übernimmt nun ein gewisser Victor Webster den Part von The Rock und die titelgebende Hauptfigur des Scorpion Kings. Webster, bislang noch unerfahren im B-Film Bereich, schafft es erwartungsgemäß nicht einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, sondern glänzt stattdessen mit genau zwei Gesichtsausdrücken. Klar, auch The Rock war/bzw. ist nicht gerade ein Mimikgigant, aber eine gewisse Leinwandpräsenz kann man ihm zweifellos nicht absprechen. Webster schlafwandelt dagegen durch die, mit der Kamera halbwegs akzeptabel abgelichteten, Settings und sieht wie ein Unterwäschemodell im falschen Film aus. Auch in den Kampfszenen macht er eine eher schlechte Figur, was aber möglicherweise auch an der undynamischen Choreographie liegen kann. Ist eigentlich auch komplett egal, denn wirklich schlimm sind die verschenkten Nebenrollen. Selten hat man Ron Perlman so lustlos und Billy Zane dermaßen mies agieren gesehen.

Hinzu kommt das der gesamte Film extrem uninspiriert daherkommt. Sicherlich gibt die Story nicht viel her, aber in den richtigen Händen hätte aus der wahrscheinlich gar nicht mal so billigen Produktion ein kurzweiliger Spaß werden können. Roel Reiné, auf dessen Konto immerhin der oben erwähnte DEATH RACE 2 und der ziemlich ordentliche Steven Seagal Klopper DEATHLY WEAPON gehen, spult dagegen vollkommen ohne Gespür für Timing oder Atmosphäre das Einmaleins des (jugendfreien) Fantasyabenteuergenres runter. Böse Zauberer, tapfere Helden, schöne Prinzessinnen und diabolische Kriegsherren, dazu ein paar mickrige Schlachtszenen und fertig ist der Abenteuerspaß für die ganze Familie. Fatalerweise stellt Reiné dem überforderten Hauptdarsteller sogar noch einen tölpelhaften aber natürlich herzensguten Sidekick an die Seite, der mit vermeintlich witzigen Sprüchen für den Humorfaktor sorgen soll, was natürlich total in die Hose geht und dem Film sozusagen den finalen Todesstoß gibt.

Insgesamt ist der Film ein einziges Ärgernis und als offenkundiger Murks sofort erkennbar. Selbst für anspruchslose Allesgucker eine ziemliche Zeitverschwendung ohne jeglichen Unterhaltungswert. Dann lieber noch mal den ersten Teil gucken, oder von mir aus und wenn es gar nicht anders geht auch das CONAN Remake. An SCORPION KING 3 wird jedenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl niemand seine Freude haben.

DVD.
Technisch gesehen eine solide und vorbildliche Veröffentlichung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bild- und Tonqualität sind einwandfrei und auch die Synchronisation ist brauchbar.








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