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KAPITELWAHL

MIRRORS 2 (USA 2010)

von André Becker

Original Titel. MIRRORS 2
Laufzeit in Minuten. 87

Regie. VICTOR GARCIA
Drehbuch. MATT VENNE
Musik. FREDERIK WIEDMANN
Kamera. LORENZO SENATORE
Schnitt. ROBB SULLIVAN
Darsteller. NICK STAHL . WILLIAM KATT. STEPHANIE HONORE . LAWRENCE TURNER u.a.

Review Datum. 2010-12-29
Erscheinungsdatum. 2010-12-10
Vertrieb. 20TH CENTURY FOX

Bildformat. 1.77:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Wenn halbwegs erfolgreiche Kinoproduktionen aus dem Horror- oder Actiongenre Direct-to-dvd fortgesetzt werden, fällt das Ergebnis in der Regel eher dürftig aus. Ein aktuelles Beispiel stellt das erschreckend lieblos inszenierte, katastrophale 30 DAYS OF NIGHT Sequel DARK DAYS dar. Ein Grund für die bescheidene Qualität so mancher Fortsetzung liegt sicherlich darin, dass den Filmemachern keine so hohen Budgets mehr zur Verfügung stehen. Infolgedessen können keine namhaften Schauspielgrößen verpflichtet werden und auf ausufernde Effektorgien muss notgedrungen auch verzichtet werden. Aus der Not wird allerdings selten eine Tugend gemacht. Statt auf innovative Ideen oder originelle Storyentwicklungen, wird meist plump das Bewährte des Vorgängers wiederholt. Eine erfreuliche Ausnahme ist dagegen MIRRORS 2 von Victor Garcia.

Nach einem schweren Autounfall verliert der junge Max (Nick Stahl) seine Freundin und leidet fortan an Depressionen und quälenden Schuldgefühlen. Um ihn aus seiner Lethargie zu reißen und abzulenken, bietet ihm sein Vater einen Job als Nachtwächtern in einem großen Gebäudekomplex an. Bei dem Gebäude handelt es sich um das ehemalige Kaufhaus Mayflower, welches einst nieder brannte und nun in neuem Glanz erstrahlen soll. Als Max zögerlich zustimmt und die ersten Nachtschichten übernimmt, erscheint ihm fortan eine mysteriöse Gestalt in den zahlreichen Spiegeln des neu errichteten Gebäudes. Weiterhin häufen sich die seltsamen Unfälle von Kaufhausmitarbeitern, die auf höchst eigenwillige Weise aus dem Leben scheiden. Max beginnt zu recherchieren und stößt auf ein unaufgeklärtes Verbrechen. Doch zu dem Zeitpunkt ist es fast schon zu spät, denn die Ereignisse überstürzen sich schlagartig.

Obwohl sich Regisseur Victor Garcia durch die Fortsetzung von HAUNTED HILL nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, schafft er es erstaunlicherweise in seiner vierten Regiearbeit MIRRORS 2 die Quintessenz des Vorgängers angemessen fortzuführen und dabei gleichzeitig blendend zu unterhalten. Genau wie der erste Teil setzt auch die Fortsetzung auf eine Mischung aus blutigen Gewalteruptionen und gut getimten Schockeffekten. MIRRORS 2 positioniert sich daher auch irgendwo zwischen atmosphärischem Gruselhorror japanischer Prägung und der nicht aufhörenden neuen Härte der jüngsten Zeit.

Regisseur Garcia konzentriert sich aber nicht vornehmlich auf die Zurschaustellung purer Gewalt. Er integriert die einzelnen Splatterszenen pointiert in den Ablauf des Films und fokussiert sich vorrangig auf die geradlinig und ohne überflüssigen Ballast erzählte Story. Die Geschichte des Vorgängers wird dabei stringent weitererzählt und mit zusätzlichen Eckpunkten in der Handlung versehen. Glücklicherweise verzichtet der Film auf eine allzu unglaubwürdige mystische Überhöhung des Sujets. Die Thematik der Spiegel als Verbindungsglied zwischen Leben und Tod ist zwar per se mit phantastischen Elementen angereichert, Garcia übertreibt es damit aber nicht und bindet diese übersinnlichen Erklärungsmomente eher subtil und nie unglaubwürdig in den Handlungsverlauf mit ein.

MIRRORS 2 punktet aber auch mit überzeugenden schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller. Nick Stahl spielt den psychisch labilen Max erstaunlich leidenschaftlich und verschafft dem Film einen weiteren Pluspunkt. Auch die Nebendarsteller agieren soweit ganz ordentlich, wodurch sich der Film angenehm von ähnlich gelagerten B-Filmproduktionen abhebt. Insgesamt gesehen bietet der Film routiniert inszenierte und durchgängig kurzweilige Horrorkost für zwischendurch. Zwar ohne großartige storytechnischen Überraschungen, aber dafür mit soliden, gut eingesetzen Effekten einer düsteren Atmosphäre und rundum überzeugenden Darstellern.

DVD.
Die Bild und Tonqualität sind soweit ganz zufrieden stellend. Für eine Direct-to-dvd Veröffentlichung durchaus OK, aber im Vergleich zu anderen Produktionen nicht weiter erwähnenswert. Der satte Sound klingt schön räumlich und kommt insbesondere im Showdown sehr gut zur Geltung. Eine etwas feinere Abmischung wäre dennoch wünschenswert gewesen. Das Gleiche gilt für das Bild. Die Farben und Kontraste überzeugen, aber ein wenig schärfer könnte die Bildqualität dennoch sein.








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