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KAPITELWAHL

STREET KINGS 2: MOTOR CITY (USA 2011)

von Hasko Baumann

Original Titel. STREET KINGS 2: MOTOR CITY
Laufzeit in Minuten. 89

Regie. CHRIS FISHER
Drehbuch. JEREMY HAFT . ED GONZALEZ
Musik. JON SADOFF
Kamera. MARVIN V. RUSH
Schnitt. MIKLOS WRIGHT
Darsteller. SHAWN HATOSY . RAY LIOTTA . CLIFTON POWELL . JOE TINPAN u.a.

Review Datum. 2011-06-20
Erscheinungsdatum. 2011-07-15
Vertrieb. 20TH CENTURY FOX

Bildformat. 1.78:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . FRANZÖSICH (DD 5.1) . ITALIENISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . FRANZÖSISCH . ITALIENISCH . NIEDERLÄNDISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Soweit ist es schon gekommen: Das Direct to DVD-Sequel fällt in allen Belangen besser aus als der pompöse Kinovorgänger. Was muss noch passieren, damit die Premiere eines Films im Home Video-Bereich nicht mehr als Stigma betrachtet wird? STREET KINGS, das war eine abgehangene Variante der vertrauten James Ellroy-Motive - auch bei den Bullen stinkt der Fisch am Kopf zuerst - und ein unverdauliches Paradebeispiel für Overacting von Stars (Whitaker, Laurie) und Underacting von Stars (Reeves, der bei der Darstellung von Emotionen immer noch mehr ins Schwitzen kommt als bei Stunts). Am Ende war die Ente definitiv nicht fett. Anders bei STREET KINGS 2, der sich völlig abnabelt und allein die Grundidee vom Filz bei den Cops übernimmt. Das Geschehen wird nach Detroit verlagert und auch gleich im Titel mitgeliefert, was im Falle einer Fortsetzung dieser Franchise zu interessanten Variationen führen könnte: STREET KINGS 3: SAN FRANCISCO oder STREET KINGS 4: ALBUQUERQUE womöglich?

Die Entscheidung für Detroit erweist sich als echter Glücksfall, nicht umsonst hat die vergessene Stadt gerade wegen ihrer unzähligen verlassenen und runtergekommenen Bauwerke einen grossen Sprung nach vorne in den Trendcharts gemacht. Konnte zuletzt der unsägliche GAME OF DEATH noch herzlich wenig mit Motor City anfangen, so zeigt Regisseur Chris Fisher gleich von Anfang an, daß er ein Auge für die richtigen Orte hat. Ein besonders pittoreskes Ruinenhaus hat er kurzerhand zur Tiefgarage umgebaut, um den ersten Gewaltausbruch auch gleich die visuelle Stossrichtung angeben zu lassen. Bei STREET KINGS 2 sieht man sofort: Das ist kein in Bukarest gedrehter C-Actioner, das ist Kino, hervorragend gedreht und ausgeleuchtet und mit dem richtigen Sinn für Style. Das nimmt durchaus Wunder, hat Chris Fisher bisher doch vor allem mit dem katastrophalen Copdrama DIRTY auf sich aufmerksam gemacht; hier aber hat er die Zügel fest im Griff. Die Story bietet so Altbekanntes wie Vorhersehbares: Junger Cop kommt hinter die korrupten Machenschaften alter Cops und muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. Alles schon mal gesehen, aber hier in erstaunlicher Konsequenz dargeboten und so stramm wie attraktiv umgesetzt.

In den Hauptrollen sorgen dabei ein altgedienter Veteran und ein unverbrauchter Neuling dafür, dass der Film die Spannung hält: Ray Liotta sieht endlich wieder aus wie Ray Liotta und hat offensichtlich auch schwer Bock auf eine Rolle, die ihm Ambivalenzen erlaubt. Er muss allerdings den Film auch nicht tragen, diese Aufgabe hat sein junger Kollege Shawn Hatosy zu bewältigen, und der macht seine Sache hervorragend. Vom allzu großmäuligen Jungspund über den verunsicherten Spürhund mit enttäuschten Idealen und schließlich zum entschlossenen Rächer spielt sich Hatosy durch die Klaviatur des Copfilms und trifft die richtigen Noten, ohne sich an den Misstönen des Klischees zu vergreifen. Insgesamt ist dies ein Film, der sich mit seinen klassischen Tugenden (bildstarke Regie, gutes Spiel, geradlinige Story mit Fallhöhe) der Zuneigung von Genrefreunden sicher sein kann.

DVD.
Tolles Bild und wuchtiger Sound sowie eine wertige Synchro, in der Udo Schenk auch mal wieder an Liotta ran darf. Zwei entfallene Szenen, die man nicht braucht, und vier kleine Makig Of-Segmente, allesamt durchaus mit Liebe gemacht.








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