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STREET KINGS (USA 2008)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. STREET KINGS
Laufzeit in Minuten. 108

Regie. DAVID AYER
Drehbuch. JAMES ELLROY . KURT WIMMER . JAMIE MOSS
Musik. GRAEME REVELL
Kamera. GABRIEL BERISTAIN
Schnitt. JEFFREY FORD
Darsteller. KEANU REEVES .FOREST WHITAKER . HUGH LAURIE . CHRIS EVANS u.a.

Review Datum. 2008-04-10
Kinostart Deutschland. 2008-04-17

Drehbuchautor und Regisseur David Ayer dürfte für Freunde der ruppigeren Gangart seit einiger Zeit wohl erste Wahl darstellen: TRAINING DAY, DARK BLUE, S.W.A.T., HARSH TIMES... alles nicht immer makellose, aber absolut sehenswerte Vertreter des toughen Copfilms. Ayer hat ein sicheres Gespür für Charaktere, Lokalkolorit und legt - wie einem auch das Presseheft zu STREET KINGS lang und breit darlegt - Wert auf Details, die den realistischen Anspruch des auf der Leinwand Gezeigten untermauern sollen. So hat hier sogar Cop-Legende Daryl Gates (einstiger, langjähriger Polizei-Chef von Los Angeles, älteren Zockern eventuell auch durch Sierras kultige Police Quest-Spiele bekannt) - seinen ersten Leinwandauftritt.

Was uns das Presseheft allerdings verschweigt: Ayer mag wohl keine allzu unterschiedlichen Plots und als Regisseur ist der gute Mann auch nicht unbedingt der strahlendste Stern unter der Hollywood-Sonne. Schon HARSH TIMES war nicht so ganz stilsicher inszeniert, hatte aber den göttlichen Christian Bale. STREET KINGS hat Keanu Reeves. Der hängt sich rein, aber so ganz nimmt man ihm den versoffenen Cop nicht ab. Leider wurde Reeves auch noch ein vollkommen von der Leine gelassener Forest Whitaker gegenübergestellt, der in vielen Szenen total übersteuert und dem Film auch generell nicht gut tut, ich will jetzt aber niemanden die - haha - "Überraschung" am Ende des Films vermiesen.

Das Drehbuch wurde von James Ellroy, Kurt Wimmer und Newcomer Jamie Moss geschrieben, fühlt sich aber wie Ayer an: Nach einem großartigen, brutalen Anfang - Reeves stürmt im Alleingang die Behausung einer fiesen Gangsterbande - befinden wir uns wieder auf vertrautem Terrain: Es wird - unterbrochen von z.T. etwas ungelenk inszenierten Actionszenen - ermittelt, intrigiert, hinterfragt, die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischt.

Das ist unterhaltsam und stellenweise mitreißend, aber halt auch sattsam bekannt und nicht sonderlich einfallsreich inszeniert. Man versucht einen auf TRAINING DAY zu machen, bleibt aber knapp über DEATHLY WEAPON kleben: Die Action muss Ayer noch etwas üben und außerhalb der nächtlichen Außenaufnahmen sieht STREET KINGS phasenweise wie ein Fernsehkrimi aus.

Auch Graeme Revells Score passt sich dem zu selbstsicher und zu sehr auf Autopilot fahrenden Unternehmen an und packt die ganz dicken Hip-Hop Beats aus, für die das gleiche, wie für den Film gilt:

Routine, mehr nicht.











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