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KAPITELWAHL

LEGEND OF THE FIST (Hong Kong 2010)

von André Becker

Original Titel. LEGEND OF THE FIST: THE RETURN OF CHEN ZHEN
Laufzeit in Minuten. 103

Regie. ANDREW LAU
Drehbuch. GORDON CHAN
Musik. KWONG WING CHAN
Kamera. MAN-CHING NG
Schnitt. AZRAEL CHUNG
Darsteller. DONNIE YEN . SHU QI . ANTHONY WONG . HUANG BO u.a.

Review Datum. 2011-05-25
Erscheinungsdatum. 2011-03-35
Vertrieb. SPLENDID

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . MANDARIN (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Das neue Martial-arts Kino made in Hong Kong wurde in den letzen Jahren vor allem durch die Filme von Hauptdarsteller Donnie Yen geprägt. Insbesondere der harte Actionthriller SPL, sowie die sorgfältig arrangierten Biopics IP MAN 1 & 2 konnten mit phantastischen Kampfchoreographien und eher genreuntypischem Tiefgang punkten. Insofern wird jeder neue Output des mittlerweile Achtundvierzigjährigen von der Fanbasis und zunehmend auch von renommierten Filmkritikern sehnsüchtig erwartet. Die für das Martial-arts-Genre chinesischer Prägung obligatorischen nationalistischen und rassistischen Untertöne werden dabei mitunter geflissentlich ignoriert. Auch in LEGEND OF THE FIST müssen mal wieder japanische Invasoren als klischeehafte Feindbilder herhalten, wodurch der Film bei näherer Betrachtung das eine oder andere Mal negativ auffällt. Davon abgesehen hat die Big-budget Produktion aber noch mit zahlreichen anderen Schwächen zu kämpfen.

Die Geschichte spielt, wie so oft, während der Zeit der japanischen Besetzung. Mittelpunkt der Story ist der angesagte Nachtclub Casablanca, in dem sich im Shanghai der zwanziger Jahre Triaden, japanische Soldaten und internationale Diplomaten die Klinke in die Hand drücken. Dort verkehrt ebenfalls der Widerstandskämpfer Chen Zhen (Donnie Yen), der im Untergrund versucht den Japanern Einhalt zu gebieten. Als maskierter Kämpfer stellt er sich den japanischen Invasoren und schaltet gezielt hochrangige Offiziere aus. Die Lage eskaliert jedoch, als eine Todesliste auftaucht und die Japaner zum Gegenschlag ausholen. Derweil wird auch Chen Zhen gefasst und in Gefangenschaft genommen. Der alles entscheidende Kampf steht allerdings noch bevor, denn nachdem Zhen befreit wird, stellt er sich seinem Erzfeind, dem japanischen Offizier Chikaraishi.

Die wohl größte Schwäche des Films besteht darin, dass es Regisseur Andrew Lau einfach nicht schafft eine halbwegs durchdachte Geschichte zu erzählen. Die gesamte Story (oder besser gesagt: das Storygerüst) wirkt unfertig und voreilig zusammen geschustert. Ohne Gespür für inhaltliche Zusammenhänge, oder Logik werden Ereignisse aneinandergereiht und in die vermeintliche Handlung eingebettet. Welche Intentionen die Figuren antreiben bleibt ebenfalls oftmals im Dunkeln. Als mitdenkender Zuschauer verliert man daher ziemlich schnell den Überblick und daraus resultierend auch das Interesse. Auch die schauspielerischen Leistungen sind eher unterdurchschnittlich und tragen dazu bei, dass Andrew Laus Werk teilweise äußerst unprofessionell daherkommt. Insbesondere die auch weiterhin talentfreie Shu Qi spielt ausgesprochen demotiviert und gelangweilt die eigentlich dankbare Rolle der zwielichtigen, aber dennoch herzensguten femme fatale. Glücklicherweise integriert der Film ausreichend überkandideltes Actionmaterial in die substanzlose Geschichte um wenigstens punktuell das inhaltliche Chaos aufzulockern.

Aber auch wenn die aufwändige Produktion in diesem Kontext durchaus überzeugen kann und zumindest die grandiose erste Actionszene im Gedächtnis bleibt, reicht das noch lange nicht aus um die inszenatorischen Mängel auszugleichen. LEGEND OF THE FIST fehlt leider ebenfalls der naive Charme, der viele HK-Produktionen der Pre-1997-Ära auszeichnete und zuletzt in einigen neueren Werken wieder streckenweise aufblitzte. Letztlich ist der Film nur in den, zudem viel zu spärlich eingesetzten, routiniert inszenierten Kampfszenen erträglich und in allen weiteren relevanten Punkten erschreckend defizitär.

DVD.
Bild- und Tonqualität sind vorbildlich und absolut makellos. Im Klartext heißt das: Satte und gestochen scharfe Farben, glasklarer Ton und optimale Soundwiedergabe über alle verfügbaren Kanäle. Die Extras sind zwar nicht gerade ausufernd, dürften aber alle Interessierten durchaus zufrieden stellen. Auf der technischen Ebene also eine äußerst lohenswerte Angelegenheit.








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