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KAPITELWAHL

ENDE DER GEDULD (Frankreich/Belgien/Deutschland 1998)

von Stefan Mader

Original Titel. UNE MINUTE DE SILENCE
Laufzeit in Minuten. 79

Regie. FLORENT-EMILIO SIRI
Drehbuch. FLORENT-EMILIO SIRI
Musik. ÂLEXANDRE DESPLAT
Kamera. GIOVANNI FIORE COLTELLACCI
Schnitt. JOËLLE DUFOUR
Darsteller. BENOÎT MAGIMEL . BRUNO PUTZULU . RÜDIGER VOGLER . JEAN-YVES CHATELAIS u.a.

Review Datum. 2008-04-15
Erscheinungsdatum. 2007-10-26
Vertrieb. EPIX MEDIA AG

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Bereits zehn Jahre ist es her, seit Florent-Emilio Siri, Regisseur des Bruce Willis-Vehikels HOSTAGE, mit dem Drama ENDE DER GEDULD seinen Spielfilm-Einstand gegeben hat.
In diesem ambitionierten Debüt thematisiert der französische Regisseur die Bergarbeiter-Streiks, die Mitte der 90er Jahre in Lothringen stattfanden und die für Siri eine besondere Bedeutung haben, da er selbst einer Bergarbeiterfamilie entstammt.
Im Mittelpunkt des Films stehen mit dem polnischstämmigen Marek (Magimel) und dem Süditaliener Mimmo (Putzulu) zwei Kohlekumpel, die in einem Bergwerk nahe der französisch-deutschen Grenze unter Tage schuften. Jeder weiß, dass die Zeit des Kohlebergbaus langsam aber sicher abläuft und die Zeche in wenigen Jahren für immer ihre Pforten schließen wird. Umso schlimmer, dass die Chefetage aus heiterem Himmel beschließt, das Weihnachtsgeld zu streichen! Die Gewerkschaft ruft zum Streik auf und die Arbeiter leisten diesem Aufruf bereitwillig Folge. Während Gewerkschaftsvertreter Stanis (Chatelais) noch mit der Direktion verhandelt und die Arbeiter bereits immer unruhiger werden, rückt auch noch die "Streikpolizei" an, die den Widerstand der Kumpel falls nötig mit Gewalt brechen soll. Kein Wunder, dass die Situation geradewegs auf eine Eskalation zusteuert...

In bester Ken Loach-Tradition zeichnet Siri in seinem Debüt ein interessantes, vielseitiges Portrait der Minenarbeiter. Zwar kommen die Kumpel – im Gegensatz zur Direktion der Bergwerksgesellschaft, die als gesichtslose, schlipstragende Gefahr in Erscheinung tritt – verhältnismäßig gut weg, doch auch sie werden ehrlich, mit reichlich Fehlern und Schwächen, dargestellt. So sind unsere Protagonisten zwar grundsätzlich sympathisch, gleichzeitig aber auch prollig und leichtsinnig, was sich beispielsweise in Straßenrennen mit dem Auto oder regelmäßigen Puffbesuchen manifestiert.
Doch das beste Drehbuch und die eindringlichste Inszenierung könnten nicht greifen, wenn die Charaktere nicht differenziert dargestellt würden. Mit Bruno Putzulu und Benoît Magimel (DIE KLAVIERSPIELERIN) kann sich Siri jedoch auf fähige Schauspieler verlassen und auch Rüdiger Vogler weiß seine Rolle des Zuhälters Jäger interessant zu verkörpern.
Die vom Vertrieb gewählte Genrebezeichnung "Bergarbeiterdrama" mag zunächst wenig verlockend klingen, ENDE DER GEDULD ist dennoch sehenswert.

DVD.
Falls die zur Rezension vorliegende DVD dem Endprodukt entspricht (und es gibt keinerlei Hinweise, die auf Gegenteiliges schließen lassen), dann ist die Ausstattung von ENDE DER GEDULD alles andere als opulent.
Natürlich tischt uns Epix nichts Minderwertiges auf; so ist das Bild scharf und kontrastreich, die Farben sind satt und auch der Ton hört sich ordentlich an – das war's dann allerdings. Es gibt nur synchronisierten Stereoton, keine Originalfassung, keine Untertitel. Auch die Extras fallen spärlich aus: Neben einigen Trailern gönnt man uns nur Texttafel-Biographien der beiden Hauptdarsteller, des Regisseurs und des Komponisten Alexandre Desplat (u.a. DER GOLDENE KOMPASS, THE QUEEN und HOSTAGE).








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