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KAPITELWAHL

TOKYO FIST (Japan 1995)

von Björn Eichstädt

Original Titel. TOKYO FIST
Laufzeit in Minuten. 87

Regie. SHINYA TSUKAMOTO
Drehbuch. SHINYA TSUKAMOTO . HISASHI SAITO
Musik. CHU ISHIKAWA
Kamera. SHINYA TSUKAMOTO
Schnitt. SHINYA TSUKAMOTO
Darsteller. SHINYA TSUKAMOTO . KAHORI FUJII . KOJI TSUKAMOTO . NAOMASA MUSAKA u.a.

Review Datum. 2007-02-08
Erscheinungsdatum. 2006-07-28
Vertrieb. RAPID EYE MOVIES

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . JAPANISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Körperlichkeit, Tod und der Anfang des Lebens durch das Bewusstsein über sein Ende: Shinya Tsukamoto mag existenzielle und grundlegende Themen nicht erst seit seinen letzten drei großartigen Filmen A SNAKE OF JUNE, VITAL und HAZE. Bereits in TOKYO FIST überwand der Japaner den - ebenfalls philosophischen - Cyberpunk seines Erstlings TETSUO mit Siebenmeilenstiefeln und hinterfragte in 87 Minuten die komplette japanische Angestelltenkultur.

Sicherheit ist schön - das meint zumindest Tsuda, ein Bewohner des Universums der Haftpflichtpolicen, einer Welt in der Schmerz, Tod und Blut abschrecken und durch Monatspauschalen scheinbar verhindert werden können. Krankheit, Verletzungen und Exkremente bereiten dem Versicherungsmakler körperliches Unbehagen, die Sicherheit der eigenen Wohnung und die geregelte Beziehung sind seine Trutzburg. Dass diese beiden Eckpfeiler des Angestelltenlebens ausgerechnet von seinem ehemaligen Schulkameraden Kojima, einem jungen Boxer auf dem Weg zur Profilaufbahn, in Beschlag genommen werden, verschlägt Tsuda die Sprache - doch deren Ende führt zur Entdeckung der längst verloren geglaubten, ursprünglichen Körperlichkeit.

Etwa vier Jahre vor FIGHT CLUB nahm Shinya Tsukamoto dessen Bilder, Symbolik und Botschaft mit TOKYO FIST vorweg. Außerdem erinnert der Film an die grundsätzlichen Botschaften von Soderberghs SEX, LÜGEN UND VIDEO. Die Frage nach der wahren Identität des Menschen, die wohl irgendwo zwischen tierischem Ursprung und zivilisierter Hülle verborgen liegt, das schmerzhafte Beschreiben der Angst vor dieser grundlegenden Auseinandersetzung, das sind die Elemente des Films, die auch mehr als zehn Jahre nach der Premiere von TOKYO FIST noch wirken. Trotzdem merkt man dem Film zweifelsohne seine Einordnung ins Frühwerk Tsukamotos an, die Perfektion heutiger Werke erreicht der Boxerfilm sicherlich nicht. Trotzdem handelt es sich bei TOKYO FIST um einen der zentralen Filme des japanischen Kinos der 90er - und das ist ja auch schon Einiges wert.

DVD.
Die DVD von Rapid Eye Movies hat leider nicht furchtbar viel zu bieten. Der Ton ist in Ordnung, das Bild kommt etwas bleich daher - wie ein Boxer nach einer Runde zuviel. Trotzdem handelt es sich um eine wichtige Veröffentlichung, die auf jeden Fall ihr Geld wert ist. Ansonsten gibt es einen Trailer, nun ja...








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