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YO-YO GIRL COP (Japan 2006)

von Björn Eichstädt

Original Titel. SUKEBAN DEKA: KODO NEMU = ASAMIYA SAKI
Laufzeit in Minuten. 98

Regie. KENTA FUKASAKU
Drehbuch. SIR LAOSSON DARA . SHOICHI MARUYAMA . SHINJI WADA
Musik. SIR LAOSSON DARA . GORO YASUKAWA
Kamera. TAKASHI KOMATSU
Schnitt. CHIEKO SUZAKI
Darsteller. AYA MATSUURA . RIKA ISHIKAWA . ERIKA MIYOSHI . YUI OKADA u.a.

Review Datum. 2007-09-26
Kinostart Deutschland. nicht bekannt

Kenta Fukasaku hat es nicht leicht. Als Sohn der Regielegende Kinji Fukasaku, der sich unter anderem mit Meisterwerken wie GRAVEYARD OF HONOR oder seinem letzten Film BATTLE ROYALE in den Geschichtsbüchern des Kinos verewigt hat, wird er wohl immer an seinem genialen Erzeuger gemessen werden. Und dieser Vergleich fällt für den Sohn bislang leider recht mau aus. Im Schatten eines Meisters wird eben umso deutlicher, dass man nur mittelmäßig begabt ist. Insofern ist Kenta Fukasaku so etwas wie der japanische Lamberto Bava - einer der in die Welt des Films hineingeboren wurde und nun auf ewig gegen die Macht eines großen Namens kämpfen wird.

YO-YO GIRL COP ist der aktuelle Versuch Fukasakus, eine eigene Handschrift zu entwickeln: Die aufmüpfige Kleingangsterin "K" wird in den USA verhaftet. Die einzige Chance sich zu rehabilitieren, scheint die Unterstützung einer Polizeieinheit für spezielle Schuleinsätze zu sein. Denn wer aussieht wie ein kleines Teenie-Mädchen, der wird sich auch im Undercoverschuluniformoutfit ganz gut machen. Der erste Job steht schließlich im Zusammenhang mit einer Website, auf der sich Schüler zu Gewalttaten, Selbstmorden, Mobbingattacken und anderen japanischen Schulübeln verabreden. Dort läuft seit einiger Zeit ein Countdown - doch wieso? Eine Aufgabe für "K", die standesgemäß mit einem Yo-Yo als Waffe ausgestattet ist.

Die Story von YO-YO GIRL COP hat also eigentlich Potenzial: Trashige Girlie-Action, Gesellschaftskritik oder Cop-Thriller - alles wären Möglichkeiten der Umsetzung. Das war wohl auch Kenta Fuksasku klar, doch leider hat er sich am Ende für keinen der Ansätze entschieden. So ist YO-YO GIRL COP vor allem ein vollkommen inkonsistenter Film, der BATTLE ROYALE, CUTIE HONEY, SUICIDE CIRCLE und auf jeden Fall auch 21 JUMP STREET in knapp über anderhalb Stunden zusammenpappt.

Gesellschaftskritik existiert in YO-YO GIRL COP ebenso, wie absoluter und knallend bunter Unsinn. Doch wo Filmemacher wie Tetsuya Nakshima mit ähnlichen Voraussetzungen in sich schlüssige Meisterwerke wie KAMIKAZE GIRLS oder MEMORIES OF MATSUKO fabrizieren, da bleibt Fukasaku einfach blass. Ein roter Faden ist ebenso wenig zu erkennen, wie ein dramaturgisch schlüssiger Spannungsbogen. War also mal wieder nichts mit dem Weg aus dem Schatten des Vaters. Mal sehen, was Klein-Kenta mit seinem nächsten Film X-CROSS zustande bringt.











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