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KAPITELWAHL

CHARLIE VALENTINE - GANGSTER, GUNFIGHTER, GENTLEMAN (USA 2009)

von André Becker

Original Titel. CHARLIE VALENTINE
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. JESSE V. JOHNSON
Drehbuch. JESSE V. JOHNSON
Musik. MARCELLO DE FRANCISCI
Kamera. JONATHAN HALL
Schnitt. CARI COUGHLIN
Darsteller. RAYMOND J. BARRY . MICHAEL WEATHERLY . STEVEN BAUER . TOM BERENGER u.a.

Review Datum. 2011-05-02
Erscheinungsdatum. 2011-03-15
Vertrieb. ASCOT ELITE

Bildformat. 1.77:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Neben Isaac Florentine wurde vor einigen Jahren insbesondere Jesse V. Johnson vielerorts als neuer Hoffnungsträger in Sachen ordentlich inszenierter B-Filmaction deklariert. Während Florentine auch weiterhin kinetisch in Szene gesetzte Actionreißer abliefert und in letzter Zeit speziell mit UNDISPUTED III begeistern konnte, enttäuschte Johnson in der Vergangenheit mit lieblos heruntergekurbeltem Krawall (5TH COMMANDMENT) und unnötig brutalen Klopperstreifen (HOOLIGANS 2). Es kann jedoch aufgeatmet werden. Mit CHARLIE VALENTINE schafft es Johnson endlich wieder an alte Qualitäten anzuknüpfen.

Charlie Valentine (Raymond J. Barry) war sein ganzes Leben lang ein ehrbarer Gangster. Doch die Jahre in der Unterwelt haben deutliche Spuren hinterlassen. Obwohl sich Charlie im Laufe der Zeit einen beachtlichen Lebensstandard erarbeitet hat, haben vor allem die Anderen das richtig große Geld gemacht. Gemeinsam mit ein paar Freunden beschließt er noch einmal richtig abzukassieren und seinen Boss (James Russo) auszurauben. Der vermeintlich todsichere Plan geht jedoch schief und Charlie ist gezwungen zu seinem Sohn Danny (Michael Weatherly) an die Westküste zu fliehen. Der empfängt seinen Vater mit offenen Armen, denn Danny steht noch am Anfang seiner kriminellen Karriere und sieht in seinem Vater ein großes Vorbild. Als Vater und Sohn beginnen sich emotional annähern, steht aber schon das Killerkommando von Charlies Boss vor der Tür. Ein unerbittlicher Kampf beginnt.

CHARLIE VALENTINE erzählt also ähnlich wie, der zwei Jahre vorher produzierte, THE BUTCHER eine geradezu klassische Gangsterstory. Es geht um Gangsterehre, Loyalität, Verrat und Freundschaft. Inhaltlich betritt Johnson natürlich kein Neuland, aber es gelingt dem Regisseur, wenngleich lediglich phasenweise, das Publikum mitzureißen. Das liegt zum einen an den guten Darstellern. Mit Raymond J. Barry hat Johnson den optimalen Hauptdarsteller für die Rolle des alternden Ganoven gefunden. Obwohl seine schauspielerischen Fähigkeiten streckenweise offenkundig an ihre Grenzen stoßen (vor allem in den hochemotionalen Szenen), überzeugt der mittlerweile 71 Jahre alte Amerikaner alles in allem, wodurch sich der Film den ersten Pluspunkt verschafft. Auch die zweite Hauptrolle Michael Weatherly sowie die restliche Darstellerriege (u.a. Tom Berenger und Steven Bauer) liefern eine routinierte Vorstellung ab und spielen ihre Rollen souverän.

Ebenso positiv fällt auf, dass Johnson neben den soliden und schön übersichtlich gefilmten Actionszenen, auch Zeit für eine durchaus tiefgehende Vater-Sohn Geschichte findet und diese glaubhaft erzählt. Diesbezüglich sollte man natürlich kein Oscarniveau erwarten, aber in jeder Minute des Films wird deutlich, dass der Film sein Hauptaugenmerk auf die Geschichte und die Entwicklung der Figuren legt und die Actionszenen eher als Unterstützung der narrativen Ebenen verwendet.

Insofern dürfte der Film all diejenigen enttäuschen, die eine ultrabrutale Nonstop-Actionorgie a la THE LAST SENTINEL erwarten. Insgesamt gesehen lässt sich der Film am ehesten als ruhig erzählte, fast schon meditative, Gangsterballade mit vereinzelten, ruppig inszenierten Actioneinlagen beschreiben. Auch wenn der grandiose THE BUTCHER letztendlich ein wenig besser funktionierte und auch in sich geschlossener wirkte, ist CHARLIE VALENTINE ein durchaus sehenswerter Genrefilm geworden, der im Rahmen seiner Möglichkeiten das Optimum herausholt.

DVD.
Bild- und Tonqualität der Scheibe sind ordentlich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Großartige Mängel findet man nicht, aber vor allem bei der Soundwiedergabe wäre ein wenig mehr Sorgfalt wünschenswert gewesen. Unterm Strich bietet der Film auf der technischen Ebene eine solide Qualität. Die DVD kommt im Wendecover, wird explizit als ungekürzt beworben und gefällt vor allem aufgrund der gelungenen Aufmachung.








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