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KAPITELWAHL

SKY FIGHTERS (Frankreich 2005)

von Hasko Baumann

Original Titel. LES CHEVALIERS DU CIEL
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. GÉRARD PIRÈS
Drehbuch. GILLES MALENCON . JEAN-MICHEL CHARLIER . ALBERT UDERZO
Musik. CHRIS CORNER
Kamera. PASCAL LEBÈGUE
Schnitt. VÉRONIQUE LANGE
Darsteller. BENOÎT MAGIMEL . CLOVIS CORNILLAC . GÉRALDINE PAILHAS . PHILLIPE TORRETON u.a.

Review Datum. 2006-10-10
Erscheinungsdatum. 2006-08-03
Vertrieb. E-M-S

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . FRANZÖSISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Das französische Actionkino ist wieder im Aufwind. Nach dem Abtreten der Ikonen wie Belmondo und Delon wurde es Ende der 80er etwas ruhiger in unserem Nachbarland, aber die Erfolge der klamaukigen TAXI-Serie und der teils überaus knalligen Produktionen Luc Bessons spielen die Franzosen mittlerweile ziemlich weit vorne mit im Genre der explodierenden Autos. Kein Wunder also, daß die derzeit besten amerikanischen Actionfilme wie HOSTAGE oder ASSAULT ON PRECINCT 13 von Franzosen gemacht werden.

Nun, nachdem die Straße (TAXI und TRANSPORTER) abgegrast scheint, besinnt man sich des eher selten genutzten Luftraums. Doch nicht etwa Tony Scotts kurioser Homo-Superhit TOP GUN stand für die CHEVALIERS DU CIEL Pate, sondern die gleichnamige Comicreihe aus den 60er Jahren. Diese wurde geschaffen Jean Michel-Charlier und Uderzo, die beide mit anderen Partnern später zu unsterblichem Ruhm gelangen sollten: Charlier und Moebius mit BLUEBERRY, Uderzo und Goscinny mit ASTERIX.

Ihr Fliegercomic bot auch nur die grundsätzliche Vorlage für die Abenteuer der Düsenjägerpiloten Marchelli und Vallois, dargestellt von Frankreichs Stars Benoît Magimel und Clovis Cornillac. Der Plot, der sich um eine entwendete Mirage dreht und sich betont geopolitisch gibt, ist Nebensache und selbst als solche unzureichend. Die Flugszenen hingegen, das kann man schon nach wenigen Minuten konstatieren, sind atemberaubend. Diesem Spektakel kann TOP GUN nicht das Wasser reichen. Was hier komplett ohne computergenerierte Bilder mit einer Spezialkamera erreicht wurde, schreit nach der großen Leinwand, vielmehr nach einem IMAX-Kino.

Leider hat der Film ansonsten nichts zu bieten: Keine Spannung, keine interessanten Figuren und vor allem - bis auf ganz wenige Ausreißer - keine Action. Die Flugsequenzen dienen eher der Zurschaustellung, als daß sie sinnvoll in die Handlung eingebunden wären. Das heldenhafte Fliegerduo befindet sich vornehmlich auf der Balz und darf sich mit peinsamen "Steuerknüppel"-Sprüchen in den Sexismus des französischen Genrefilms der 80er Jahre zurückprollen. Wenn dann doch mal zwei Frauen aus dem Cockpit steigen, ist das Gejohle groß, und weil die Weiber doch verdammt noch mal nicht zum Fliegen da sind, läßt Regisseur Gérard Pirés sie allen Ernstes einen ausgiebigen Striptease auf der Tragfläche hinlegen. Sieht ganz so aus, als hätte sich in Frankreich seit den Tagen von Claude Brasseurs Ohrfeigenverhören nicht allzu viel verändert.

Für ein Highlight hat auf jeden Fall die mutige Entscheidung gesorgt, ausgerechnet Chris Corner - ehemals Sneaker Pimps, jetzt als I Am X unterwegs - mit dem Soundtrack zu betrauen. Corners Songs sind allesamt sehr hörenswert, fallen jedoch mangels Prolligkeit etwas aus dem Rahmen. Kenny Loggins' alte Schweinehymne "Danger Zone" hätte auch zu den SKY FIGHTERS gut gepaßt. Viel Schlimmeres kann man über einen Film wohl kaum sagen.

DVD.
Bild und Ton sind erstklassig, die Synchro ist in Ordnung. Auf der Bonus-DVD findet sich ein einstündiges, ausführliches und sehr interessantes Making Of, das allein in der Untertitelung enttäuscht: Wenn Chris Corner sagt "Obviously I don't speak French very well", heißt es auf Deutsch "Ich spreche ja auch sehr gut Französisch". Autsch. Außerdem gibt es zu vernachlässigende Radiospots und eine ebensolche Bildergalerie, aber auch einen "Kurzfilm", der sich als Montage der besten Flugaufnahmen herausstellt. Nach Ansicht dieser beeindruckenden 20 Minuten kann man sich den Hauptfilm eigentlich sparen.








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