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KAPITELWAHL

THUNDERBIRDS VOL.1 (Großbritannien 1966)

von René Kewitz

Original Titel. THUNDERBIRDS VOL.1
Laufzeit in Minuten. 180

Regie. BRIAN BURGESS . DAVID ELLIOTT . DAVID LANE
Drehbuch. TONY BARWICK . ALAN FENNELL . DENNIS SPOONER
Musik. BARRY GRAY
Kamera. JOHN READ
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. -

Review Datum. 2005-05-24
Erscheinungsdatum. 2004-10-14
Vertrieb. EPIX MEDIA AG

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Sternzeit 2065. Auf einer abgelegenen Insel im Pazifik residiert "International Rescue", eine Geheimorganisation, die sich ganz der Rettung Notleidender in aller Welt verschrieben hat. Angeführt wird der Verein von Jeff Tracy (geheimnisvollerweise die einzige Hauptfigur, die nicht im Vorspann auftaucht), dessen Söhne John, Scott, Gordon, Virgil und Alan sich auf das Steuern diverser hochtechnisierter Fahrzeuge verstehen, darunter ein Unterseeboot, eine Art Überwachungssatellit und mehrere raketenähnliche Fluggeräte. Entworfen wurden die vom genialen Wissenschaftler Brains, der auch gern mal zu Rate gezogen wird, wenn es an die Ausarbeitung komplizierter Rettungspläne geht. Einzige Bedingung: "International Rescue" darf nicht aus eigenem Antrieb, sondern ausschliesslich nach Aufforderung eingreifen. Als Rückendeckung bei besonders vertrackten Einsätzen dienen die aristokratische Agentin Penelope und ihr ausgebuffter Fahrer Parker, meist unterwegs in einer dezent auf Schweizer Taschenmesser getrimmten Limousine. Und besonders vertrackte Einsätze sind hier eher die Regel als die Ausnahme. Willkommen in der wunderbaren Welt der Thunderbirds, wo Bomben noch die Aufschrift "Explosive Unit" tragen und Schurken mit riesigen Augenbrauen sich die Klinke in die Hand geben.

In Folge 1 sorgt eine schmutzige Bombe an Bord des brandneuen Passagierflugzeugs "Fireflash" für feuchte Handflächen. 600 Menschen sehen dem sicheren Tod ins Auge. Nachdem ein geradezu irrwitziger Rettungsversuch des Militärs fehlschlägt, darf "International Resuce" ran, um den Tag zu retten. Der ruchlose Intrigant, der innerhalb der Folge so oft die Verkleidung wechselt (u.a. sogar für ein Telefongespräch!), daß er schon fast als Formwandler durchgeht, macht derweil aber noch viel gemeineres: Er fotografiert einen der geheimen "International Rescue"-Flieger!

Folge 2 entführt uns in schwüle Urwaldregionen (stilecht mit Zigarrenqualm-Nebel), wo ein riesiger Rodungsroboter in eine noch riesigere Erdspalte stürzt. Drei Menschen sehen dem sicheren Tod ins Auge. Nachdem mehrere, geradezu irrwitzige Aufklärungsversuche des Militärs fehlschlagen, darf "International Rescue" ran, um die Büchse mit Inhalt zu bergen. Hier wurden am Anfang der Episode Dokumentarfilm-Szenen mit echtem Getier eingefügt, um das Tropengefühl perfekt zu machen. Ob das funktioniert, sei jedem das Seine, ich fand's eher unglücklich.

Folge 3 macht endgültig auf Agentenfilm und hat mir persönlich am meisten Spaß bereitet. Es geht um eine Geheimformel, mit der aus Meerwasser Energie gewonnen werden kann. Hier gibt's viel Raum für Lady Penelope, die beim Beschützen eines Wissenschaftlers den Löwenanteil der Arbeit zu verrichten hat und erst ganz am Ende von den "International Rescue"-Abstaubern aus prekärer Lage befreit werden muss. Überraschung: Der sonst eher tranig wirkende Parker entpuppt sich gleich in mehreren Szenen als scharfer Hund, der auch mal schnell mit der Knarre bei der Hand ist, wenn es die Umstände erfordern. So einen hat man immer gern dabei, wenn man mal wieder an größenwahnsinnigen Mordbuben dran ist.

Folge 4 ist story-technisch wohl die abgefahrenste: Es geht um nichts weniger als die Versetzung des kompletten Empire State Buildings um mehrere hundert Meter. Aber wie man sich das mittlerweile denken kann, geht etwas schief - das Empire State Building nämlich. "International Rescue" rückt aus, um einen verschütteten Reporter und seinen Kameramann in Sicherheit zu bringen, denen das Wasser bald buchstäblich bis zum Haaransatz steht.

Tja, was kann man sagen? Diese Serie versprüht einen so hochprozentigen nostalgischen Charme, daß man den Köder nach spätestens zwei Minuten geschluckt hat. Oder, wie die Schurken in den Filmen immer sagen, kurz nachdem sie dem gefangen genommenen Helden die obligatorische Injektion verpasst haben: "Es hat keinen Sinn, sich dagegen zu wehren." Am Anfang jeder Folge gibts einen etwa 15sekündigen Zusammenschnitt dessen, was einen in den nächsten 45 Minuten erwartet, dann wird zu zünftiger Marschmusik (von Zeit zu Zeit etwas nervig) auch schon der Schub erhöht. Entzückend ist hier die Detailversessenheit und der Einfallsreichtum, mit dem zu Werke gegangen wurde. Wenn etwa beim Start eines "International Rescue"-Fliegers die Palmen links und rechts der Landebahn wegklappen, kniet man plötzlich vor dem Fernseher. Bei der ersten Folge hat mich etwas verwundert, daß man als Zuschauer direkt ins kalte Wasser gestoßen wird. Es gibt keine Erklärungen und auch keine Entstehungsgeschichte zu "International Rescue", so das man ein wenig das Gefühl hat, irgendwo mittendrin einzusteigen. Man munkelt übrigens von bis zu 70.000 Pfund für eine Episode.

Abschliessend: THUNDERBIRDS ist ein Riesenspaß und sei jedem ans Herz gelegt, der bei Erwähnung des Begriffs "Puppentheater" nicht gleich Hautausschlag fabriziert. Fans haben die Scheibe(n) mittlerweile eh, und alle, die wissen wollen, aus welcher Richtung Matt Stone und Trey Parker die Inspiration für TEAM AMERICA zuflog, sollten auch 'nen Blick riskieren. Thunderbirds are go!

DVD.
Die Bildqualität kann man sich beim Alter des Materials ausmalen: Es blitzt und bildrauscht ziemlich konstant, was meine Augen aber in diesem speziellen Fall überhaupt nicht stört. Im Gegenteil, ich behaupte sogar, daß die heimelige Atmosphäre davon nur profitiert. Farben und Kontrast gehen ebenfalls in Ordnung. Die Sprechstimmen sind sowohl im Original als auch in der deutschen Fassung (die ich hier vorziehe) durch die Bank gut gewählt, die Synchronisation vorbildlich. Manchmal klingts vielleicht etwas sehr nach Tonstudio, aber das lässt sich in Anbetracht der Protagonisten wohl verschmerzen. Den Stereoton allgemein würde ich als "im Rahmen der Möglichkeiten optimal" beschreiben. Untertitel sind in beiden Sprachen verfügbar.

Abzweigend vom schön gestalteten Hauptmenü findet man die bei Epix übliche Trailershow, in der die drei Serien DIE REBELLEN VON LIANG SHAN PO, A BOY AND HIS DOG sowie ICH, CLAUDIUS angestochen werden können. Zu den THUNDERBIRDS selbst findet sich ebenfalls ein kurzer Trailer, der dann aber leider auch schon das gesamte Bonusmaterial dieser ersten Scheibe darstellt. Hier wird aber per Texttafel Besserung für die nachfolgenden DVDs versprochen.








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