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WOLF CREEK 2 (Australien 2013)

von André Becker

Original Titel. WOLF CREEK 2
Laufzeit in Minuten. 103

Regie. GREG MCLEAN
Drehbuch. GREG MCLEAN . AARON STERNS
Musik. JOHNNY KLIMEK
Kamera. TOBY OLIVER
Schnitt. SEAN LAHIFF
Darsteller. JOHN JARRATT . RYAN CORR . SHANNON ASHLYN . PHILIPPE KLAUS u.a.

Review Datum. 2014-06-16
Kinostart Deutschland. 2014-06-19

Ganze neun Jahre nach dem überraschend erfolgreichen WOLF CREEK kehrt der psychopatische Outback-Killer Mike Taylor auf die Leinwand zurück. Auf dem Regiestuhl sitzt erneut Greg McLean, der für den ersten Teil ziemlich abgefeiert wurde, mit seiner zweiten Arbeit ROGUE - IM FALSCHEN REVIER aber kräftig baden ging. Die Hauptrolle übernimmt ein weiteres Mal John Jarratt und auch sonst bleibt (fast) alles beim Alten.

Die simple Story bildet die Basis für einen Backwood-Horror-Schwank aus dem Lehrbuch: Eine Gruppe Backpacker muss sich vor der teils wirklich beeindruckenden Naturkulisse rund um den Wolfe-Creek-Krater-Nationalpark mit einem sadistischen Hinterwäldler (John Jarratt) auseinandersetzen und erlebt in der australischen Pampa einen wahren Höllentrip aus Terror und Gewalt.

WOLF CREEK 2 ist diesbezüglich wesentlich kompromissloser, zynischer, und blutiger als der Vorgänger. McLean gibt sofort Vollgas und lässt seine angemessen bösartig angelegte Hauptfigur sehr schnell das Messer zücken. Zartbesaitete Zuschauer werden sich daher bereits nach den ersten zwanzig Minuten mit Grausen abwenden. Im Gegensatz zum ersten Teil wird für die Einführung der involvierten Figuren kaum Zeit verwendet. Dennoch schafft es der Film, dass man sofort mitgerissen wird und gebannt das Schicksal der Rucksacktouristen verfolgt.

Insbesondere der Engländer Paul (Ryan Corr) muss schwer einstecken, erweist sich allerdings auch als besonders hart im Nehmen. Ein Entkommen gibt es für ihn aber ebenso wenig und so landet der englische Tourist nach einer temporeichen Hetzjagd quer durch die australische Einöde, schlussendlich doch im versifften und schummrig beleuchteten Verlies des Serienkillers, wo ihm eine äußerst schmerzhafte Variante von Wer-wird-Millionär bevorsteht.

Bis zu diesem Punkt setzt McLean die angeblich auf Tatsachen beruhende Geschichte sehr actionorientiert um. Hervorzuheben ist hierbei eine dynamisch gefilmte Verfolgungsjagd, die an Spielbergs DUELLund den glorreichen HITCHER - DER HIGHWAYKILLER erinnert. Der Actionanteil ist insofern wesentlich höher als im ersten Teil. Im letzten Drittel nimmt der Film dann einen deutlichen Kurswechsel vor und bewegt sich gefährlich nahe in die Richtung unsäglicher Genre-Auswüchse a la HOSTEL.

Obwohl McLean hier immer wieder seinen Sinn für politische Anspielungen, kruden Humor und Referenzen auf wohlbekannte Horror-Meilensteine beweist, ist die letzte halbe Stunde eindeutig der schwächste Part des Films. Dies liegt vor allem daran, dass WOLF CREEK 2 im letzten Drittel das Tempo erheblich drosselt und mit seinen expliziten Gewalteskapaden lediglich auf vordergründige Schocks abzielt. Die zuvor sorgsam aufgebaute Spannung bleibt dabei auf der Strecke und macht Platz für jede Menge Niedertracht und Sadismus.

Dennoch ist der Film um Längen besser als das Gros der Fortsetzungen und Sequels im Horror-Genre der letzten Jahre. Die überzeugenden Darstellerleistungen, die hervorragende Regie und vor allem die mitreißende erste Filmhälfte sorgen dafür, dass WOLF CREEK 2 alles im allem noch die Kurve kriegt. Horrorfans und all diejenigen, die mit dem ersten Teil etwas anfangen konnten werden gut bedient und erhalten einen nicht durchgängig gelungenen, aber insgesamt doch recht ordentlich inszenierten blutig-makabren Genrefilm aus Down Under.











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