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Drei bemerkenswert unsymphatische Rucksacktouristen landen auf der Suche nach Frischfleisch in einer slowakischen Stadt, in der es angeblich die heißesten Mädels überhaupt geben soll. Man wird auch nicht enttäuscht, doch nach und nach gerät einer nach dem anderen in die Fänge einer Art Ostblock-Mafia, die ihrer gut betuchten Kundschaft Menschen zum foltern und zum töten anbietet.
Regisseur Eli Roth kam nach einem Gespräch mit Harry "Ain't It Cool News" Knowles, der ihm eine thailändische Website zeigte, auf der offeriert wurde, unbekannte Menschen zu erschießen, auf die Idee zu HOSTEL.
>Mal abgesehen davon, dass man sich jetzt fragen könnte, was Harry Knowles so alles für Websiten kennt, steht nach dem Genuss von HOSTEL auch die Frage im Raum, was aus den potentiell gar nicht mal uninteressanten Stoff geworden wäre, wenn ein etwas reiferer Regisseur das Ruder in der Hand gehabt hätte. Gerade Takashi Miike, der hier zusammen mit seiner geliebten Sonnenbrille einen recht vergnüglichen Cameo-Auftritt absolviert, wäre vielleicht der bessere Mann für den Job gewesen.
Roth möchte mit HOSTEL seinem Publikum gerne mit einem Vorschlaghammer das Nasenbein zertrümmern, zwickt allerdings in der Praxis nur ein wenig in den Popo.
Die gute Absicht scheitert schon im Ansatz: Die erste Hälfte des Films wird nicht dazu genutzt, die Charaktere zu etablieren, sondern diese beim Drogenkonsum oder beim Pimpern zu zeigen, was - bezogen auf die maßlose Gier der Protagonisten - ein interessanter Aspekt gewesen wäre, hätte Roth dem Film tatsächlich eine gesellschaftskritische Note verpasst und diese nicht nur behauptet. Die Slowakei wird als düsteres Märchenland inszeniert, in dem attraktive Frauen den Tod bringen und man selbst dem Polizei-Chef auf 100m den Schurken ansieht. Im Folter-Etablissement gelingen Roth zwar auch ein paar recht eindringliche Szenen, aber spätestens dann, wenn einer der Peiniger auf dem blutbeschmierten Boden ausrutscht, lugt schon wieder der Horror-Nerd hervor. Überraschend gelungen ist das Ende, was den Film rückwirkend dann doch - heutzutage ja recht selten - noch etwas nachwirken lässt, allerdings auch nicht verschleiern kann, dass es sich bei HOSTEL vor allem um eins handelt: Lupenreine Exploitation, mit viel Sex und Gore, aber nur recht wenig Sinn. Mir hat's gefallen.
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