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DEATHGASM (Neuseeland 2015)

von André Becker

Original Titel. DEATHGASM
Laufzeit in Minuten. 86

Regie. JASON LEI HOWDEN
Drehbuch. JASON LEI HOWDEN
Musik. BEAST WARS
Kamera. SIMON RABY
Schnitt. JEFF HURRELL . GARETH VAN NIEKERK
Darsteller. MILO CAWTHORNE . JAMES BLAKE . KIMBERLEY CROSSMAN . SAM BERKLEY u.a.

Review Datum. 2016-02-04
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Das Horror-Subgenre der Splatter-Comedy hat in den letzten Jahren durchaus die eine oder andere Perle hervorgebracht. Mit DEATHGASM erreicht uns ein weiterer heißer Anwärter für die Kategorie Spaßgranate mit Kultpotential. Die Zutaten stimmen schon mal: Grundsympathische Nerd-Charaktere, literweise Blut, abgedrehte Ideen und derber Humor, gerne mal ganz weit unter der Gürtellinie. Die entscheidende Frage, die sofort aufkommt ist, ob es die neuseeländische Produktion schafft in die Liga von Werken wie SHAUN OF THE DEAD und ZOMBIELAND vorzudringen.

Erfreulicherweise springt Regisseur Jason Lei Howden nicht direkt auf den immer noch erstaunlich präsenten Zombie-Trend auf und präsentiert dem Publikum statt herumwankender Untoter lieber eine randalierende Dämonenbrut, die in einem verschlafenen Kleinstadtnest für reichlich Unruhe sorgt. Natürlich taucht die Bedrohung nicht unvermittelt auf. Ausgelöst wird die Dämonenplage durch ein paar verstrahlte Metalheads, die mehr oder minder unbeabsichtigt durch das Nachspielen eines mysteriösen Songs das Böse heraufbeschwören. Wie es sich gehört darf man als Zuschauer jedoch nicht nur den üblichen Konfrontationen beiwohnen. Auch eine zarte (wenngleich eher zurückhaltend angelegte) Love-Story gibt es zu bestaunen. Business as usual also und schlussendlich genau das, was man von einem Film dieser Sorte erwartet.

DEATHGASM tut alles um Fan-Service pur zu liefern. Beim Kampf der Metal-Fans gegen die Dämonen kommen allerlei Handwerkerbedarf, sowie einige zweckentfremdete Sex-Toys zum Einsatz. Die angepeilte Zielgruppe dürfte diesbezüglich zufrieden sein. Insbesondere da die ausufernden Effekte größtenteils handgemacht sind und nur selten durch CGI unterstützt werden. Obwohl regelmäßig humoristische Einlagen erfolgen und einzelne Abschnitte reichlich überdreht daherkommen, fällt der Humoranteil in der Gesamtbetrachtung letztlich allerdings deutlich zurück. Dies führt dazu, dass der neuseeländischen Produktion leider die Leichtigkeit fehlt, die es gebraucht hätte um den Film auf eine Stufe mit den oben genannten Kleinoden zu hieven.

Zudem können auch die zahlreichen guten Ideen und die netten stilistischen Spielereien (Comic-Einblendungen, Traumsequenzen etc.) nicht überdecken, dass der Splatter-Film trotz kurzer Spielzeit regelmäßig ins Stocken gerät und sich unnötiger Leerlauf breit macht. Das ist besonders schade, denn in den Szenen, in denen es ans Eingemachte geht, beweist Jason Lei Howden, dass er die Spielregeln des Genres aus dem Effeff kennt und sie im Sinne seines Sujets einzusetzen weiß. Überhaupt schafft es DEATHGASM sehr gut die popkulturelle Bedeutung von Metal und dem in der Vergangenheit immer wieder vorgebrachten Vorwurf von Satanismus für seine Zwecke zu nutzen. Eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den jeweiligen Implikationen ist zwar nicht vorhanden, dennoch dringt der Film stärker als erwartet in die Thematik ein.

DEATHGASM ist somit ein Film der, wie man so schön sagt, durchaus in Ordnung geht. Wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt die Produktion zwar nicht, für kurzweilige Unterhaltung reicht das Gezeigte aber locker. Letztlich überwiegen trotz dem einen oder anderen zähen Moment die positiven Eindrücke. Regisseur Jason Lei Howden sollte man jedenfalls im Auge behalten. Sein nächster Film könnte mit ein bisschen Glück ein richtiger Knaller werden. Talentiert ist der junge Filmemacher nämlich allemal.

DEATHGASM erscheint am 04.02.2016 bei Tiberius Film auf DVD, Blu-ray, 3D Blu-ray und im Mediabook.











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