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THE DARK KNIGHT RISES (USA/Großbritannien 2012)

von Stefan Mader

Original Titel. THE DARK KNIGHT RISES
Laufzeit in Minuten. 164

Regie. CHRISTOPHER NOLAN
Drehbuch. JONATHAN NOLAN . CHRISTOPHER NOLAN . DAVID S. GOYER
Musik. HANS ZIMMER
Kamera. WALLY PFISTER
Schnitt. LEE SMITH
Darsteller. CHRISTIAN BALE . ANNE HATHAWAY . TOM HARDY . JOSEPH GORDON-LEVITT u.a.

Review Datum. 2012-07-21
Kinostart Deutschland. 2012-07-26

Die Furcht war nicht zu leugnen. Wie sollte Christopher Nolan seinen überall (zu Recht) abgefeierten THE DARK KNIGHT übertrumpfen? Würde er seinen am Ende des Films in die Bredouille geratenen Protagonisten glaubwürdig aus dem Eck herausmanövrieren können?
Um es kurz und knapp vorweg zu nehmen: "Gar nicht" und "Ja".

Wieder einmal bedient man sich für das Drehbuch recht freizügig bei Motiven aus klassischen Batman-Geschichten. So verbindet THE DARK KNIGHT RISES neben Elementen aus Frank Millers ewigen Klassikern Year One und The Dark Knight Returns (gerade aus letzterem sind manche einprägsame Szenen fast 1:1 übernommen - etwa, um spoilerfrei zu bleiben, die Szene mit dem alten Cop und seinem jungen Partner) auch Motive zweier großer Storylines: No Man's Land, in der Gotham City nach einem Erdbeben von der Regierung aufgegeben wird, und natürlich DAS Batman-Epos der 90er, die Knightfall-Saga, im Zuge derer Bane in das Batman-Universum eingeführt wurde. Letzteres leuchtet insofern ein, als dass Bane unter der Ägide Christopher Nolans vorlagengetreuer und somit interessanter behandelt werden sollte als in Joel Schumachers üblem 1997er Machwerk, dessen Name nicht genannt werden soll. Wobei: obschon der Schurke in THE DARK KNIGHT RISES überlegt und aufgrund seines ausgetüftelten Plans auch überlegen agiert - das strategische, psychologisch zermürbende Mastermind, als das er in den Comics konzipiert wurde, stellt Bane auch hier nicht dar. Damit ist die Charakterisierung Banes symptomatisch für das größte Problem des Films: trotz seiner Länge wirkt in THE DARK KNIGHT RISES manches überhastet - die Vielzahl der Handlungsstränge, führt dazu, dass diese stark gekürzt werden müssen, um sie alle unterzubringen. Knightfall böte sich für eine eigene Film-Trilogie an, wird hier jedoch verknappt am Ende des 2. Akts abgefrühstückt.
Trotzdem dies ein klein wenig enttäuscht, fällt es dem Batman-Fanboy wie dem Filmliebhaber in mir gleichermaßen schwer, THE DARK KNIGHT RISES dafür böse zu sein, denn immerhin schafft Nolan es (mit sich selbst großzügig zugestandener künstlerischer Freiheit) durch die Verquickung Banes mit Ra's al Ghuls League of Shadows, einen Bogen von BATMAN BEGINS zu THE DARK KNIGHT RISES zu spannen und somit eine "echte" Trilogie zu einem runden, zufrieden stellenden Abschluss zu bringen.

Darüber hinaus punktet THE DARK KNIGHT RISES mit den Darstellungen der Schauspieler: Christian Bale (Batman), Morgan Freeman (Lucius Fox) und Gary Oldman (Gordon) spielen souverän wie bisher und Michael Caine darf aus seinem Alfred diesmal sogar noch ein Quäntchen mehr rausholen und sorgt für die wohl berührendste Szene des Films. Bei den Neuzugängen bleibt Marion Cotillard über weite Strecken im Hintergrund und Tom Hardy gibt sich als Bane zwar redlich Mühe, wird von seiner Maske und der verfremdeten Stimme aber erheblich im Spiel behindert. Dafür lässt Joseph Gordon-Levitt einem die grundsätzlich verzichtbare Rolle des Rookie-Cops John Blake ans Herz wachsen und Anne Hathaways Catwoman ist zweifellos die positivste Überraschung des Films, war ihr Casting doch selbst von der wohlwollenden Fraktion zunächst mit leichter Sorge aufgenommen worden. Wie sie hier ihr Image als braves Mädchen abstreift und ihre Selina Kyle gleichermaßen sexy, sarkastisch und tough porträtiert, gehört ganz klar zu den Höhepunkten des Films.

Wie eingangs erwähnt, vermag THE DARK KNIGHT RISES seinen Vorgänger nicht vom Thron zu stoßen, wer aber Christopher Nolans Bricolage von Elementen aus den besten Comics des Dunklen Ritters und die tollen Bat-Gadgets schon in BATMAN BEGINS gut fand, wird auch THE DARK KNIGHT RISES als gelungenen Abschluss der Trilogie genießen können. Und den anderen ist eh nicht zu helfen...











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