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GESPRÄCHE

Andrea Sczuka im Gespräch mit Kerstin Neuwirth

Kerstin Neuwirth kommt aus der Fotografie. Ihre Filme sind bewegende Bilder.

Mit THE MOUNTAIN MOTHER (DIE BERGFRAU) reichte Kerstin Neuwirth einen experimentellen Film ein. Sie studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln und das Werk ist ihre Abschlussarbeit. THE MOUNTAIN MOTHER wurde in Österreich gedreht und ist eine deutsch/österreichische Produktion.
Schon an dem ersten Abend des ClujShorts - Internationales Kurzfilmfestival hatte ich das Glück sie zu treffen und mit ihr über ihre Arbeit sprechen zu können. Nach der Vorführung unterhielten wir uns weiter.

Das Gespräch.

Kerstin Neuwirth
Kerstin Neuwirth

Warum hast du einen experimentellen Film gemacht?
    Es ist ein Film, der ohne fixe narrativer Struktur versucht Bild und Ton in eine Einheit zu bringen. Mir ist es wichtig, dass der Zuschauer noch genügend Raum findet seine eigenen Assoziationen, Interpretationen und Gefühle darin zu sehen und zu spüren. Es ist kein Film, der eine typische Geschichte erzählt. Es sind Träume und Erinnerungen, die ich in Bildern erzähle. Kombiniert mit einer Klangmontage, die eine Klammer setzt und alles in einem Fluss erzählen soll.

Welche Schwierigkeiten gab es im Vorfeld?
    Eine der größten Herausforderungen war das richtige Mädchen zu finden. Ich habe sehr viele gecastet. Und natürlich die Finanzierung. Wir haben auf Filmmaterial gedreht, das ist sehr teuer.

Warum war dir 16mm-Film so wichtig?
    Für mich hat es unterschiedliche Gründe. Erstens geht es mit um eine Bildästhetik. Das Korn hat etwas lebendiges, für mich steht es auch für Erinnerung. Das erreicht man in meinen Augen nur mit Filmmaterial. Zweitens hilft es mir, viel genauer und konzentrierter zu arbeiten. Die Länge einer Rolle ist begrenzt, man muss sich immer schon im Vorfeld genau entscheiden. Wir haben fast ausschließlich Plansequenzen gedreht.

Gab es noch andere Schwierigkeiten beim Dreh?
    Ein Kind, Tiere, Plansequenzen und 16mm. Da geht es immer um ein exaktes Timing. Das war natürlich eine Herausforderung. Das Mädchen hat sehr intuitiv gespielt, das war schon großartig. Ich habe ihr nie das Drehbuch gegeben, sie wusste im Vorfeld eigentlich fast nichts. Dadurch konnte ich mit ihr sehr spielerisch arbeiten.

Worum ging es dir bei dem Film?
    Das schönste für mich ist, wenn mir Menschen von ihren Bildern, ihren Assoziationen, die sie im Film wahrgenommen und gefühlt haben erzählen. Der Film ist sehr persönlich und ich habe meine eigene Geschichte. Aber ich habe einen Film gemacht, in dem man nach keiner Geschichte suchen sollte, sondern nach einem Gefühl. Manche können sich eben darauf einlassen, manche nicht.

Warum hast du einen Esel gewählt?
    Bei unserer Locationsuche haben wir eine alte Ruine gefunden. Dort war auch dieser Esel. Ich wusste einfach, dass er mit ihm Film sein soll.




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