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KAPITELWAHL

ANT-MAN (USA 2015)

von Hasko Baumann

Original Titel. ANT-MAN
Laufzeit in Minuten. 117

Regie. PEYTON REED
Drehbuch. EDGAR WRIGHT . JOE CORNISH . ADAM McKAY . PAUL RUDD
Musik. CHRISTOPHE BECK
Kamera. RUSSELL CARPENTER
Schnitt. DAN LEBENTAL
Darsteller. PAUL RUDD . MICHAEL DOUGLAS . COREY STOLL . EVANGELINE LILLY u.a.

Review Datum. 2016-02-28
Erscheinungsdatum. 2015-12-03
Vertrieb. WALT DISNEY

Bildformat. 1.77:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . TÜRKISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Als Marvel die Filmversion der Comicabenteuer des Ant-Man ankündigte, rollte zumindest durchs deutsche Filmvolk höhnisches Gelächter. Wie was, der kann sich klein machen wie ne Ameise? Höhö. Comicleser meiner Generation hingegen kennen den Ameisenmann schon seit den frühen "Rächer"-Tagen des Williams-Verlags, wo der schrumpfbare Wissenschaftler Hank Pym noch der Ant-Man war - der mit dem klobigen Helm, mit dem er zu seinen winzigen vielbeinigen Freunden sprechen konnte. Daß auch Marvel nie so recht wusste, wohin mit dem kleinen Kerl, zeigte sich in seinen vielfältigen Inkarnationen der folgenden Jahre, in denen er den Avengers als Gigant, Goliath und schließlich als Gelbjacke zur Seite stand. Irgendwann hatte Hank Pym, mittlerweile zum Frauenschläger verkommen, ausgedient; ein gewisser Scott Lang übernahm seine Rolle. Der ging dann auch mal mit Jessica Jones (hier kriegen jetzt Serienjunkies einen Steifen). Nur um mal den Irrsinn der Marvel Comics zu illustrieren: Scott Lang wurde später von der Scarlet Witch umgebracht, dann aber für eine eigene Miniserie wiederbelebt, in der wiederum seine Tochter im Kampf gegen Doctor Doom starb, die dann aber im "AXIS"-Event wiederbelebt wurde... es ist ein Kreuz.

Doch zurück zum höhnischen Gelächter. Das wurde vorübergehend leiser, als sich die kultisch verehrten Briten Edgar Wright und Joe Cornish des Projekts annahmen (was sie übrigens schon 2003 getan hatten, nachdem Howard Stern sich bereits einige Jahre zuvor um die Rechte bemühte). Und dann wurde es wieder lauter: Wright stieg wegen "künstlerischer Differenzen" wieder aus, seinen Nachfolger Adam McKay hielt es für genau einen Tag. Auftritt Comedy-Regisseur Peyton Reed, den nichts für den Job zu empfehlen schien. Sagen wir so: Der Fisch fing an zu riechen.

Und jetzt kommt das Erstaunliche: Der fertige Film ist toll. Richtig toll. Reeds ANT-MAN fühlt sich an wie ein klassischer Blockbuster alter Schule, der Spannung und Schauwerte mit viel Humor anreichert und seine Figuren nie an ein überkandideltes Spektakel verrät. Im Gegensatz zu etwa GREEN LANTERN von der DC-Konkurrenz, der sich selbst so gar nicht über den Weg traute, nimmt ANT-MAN die zugrundeliegende Mythologie noch ernst und stürzt sich trotzdem beherzt in den Witz an der ganzen Sache. Paul Rudd erweist sich als Idealbesetzung für den vom Pech verfolgten Ex-Knacki Scott Lang: Er spielt die Rolle straight und überlässt die Gags den gut geschriebenen Dialogen und seinem wie immer vorzüglichen Partner Michael Peña. Michael Douglas bringt als Hank Pym Gravitas und Emotion in den Film, und mit Bösewicht Corey Stoll empfiehlt sich ein weiteres Fernsehgesicht für die große Leinwand.

Abgesehen vom einfallsreichen, klugen Spaß, den diese extrem kurzweilige, erdige Sause macht, hat der ANT-MAN den meisten der letzten Marvel-Filme noch zwei weitere Dinge voraus: Er ist nicht pausenlos damit beschäftigt, das nächste halbe Dutzend Superheldenfilme anzuteasern, und er gönnt Peyton Reed auch noch die Möglichkeit, sich als Filmemacher auszutoben. Die zwei "I know a guy who knows a guy"-Sequenzen, in denen Michael Peña seine Storys runterrattert, sind größere Kabinettstückchen als freudlos fliegende Städte und abstürzende S.H.I.E.L.D.-Carrier. Ja, die Herren Lang und Pym können tatsächlich gern wiederkommen.

DVD.
Kein Bonus, hab aber auch keinen vermisst. Die technische Umsetzung ist natürlich 1A. Überraschung: Die deutsche Synchronisation fällt mehr als erträglich aus! Ausgerechnet der große Volker Brandt, der als Stimme von Michael Douglas seit Jahrzehnten fraglos herausragende Arbeit leistet, lässt ein wenig durchblicken, daß ihm der Film nach eigenem Bekunden nicht so recht gefallen hat.








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