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FILM.
Die zwei süßen Boys aus AMERICAN FIGHTER sind zurück! Dieses Mal werden Joe Armstrong (Michael Dudikoff) und Curtis Jackson (Steve James) in die Karibik geflogen, um das Verschwinden zahlloser Marines zu ergründen. Der Empfang durch die hiesige US-Armee fällt nur lauwarm aus, obwohl die Soldaten mit tuckigen Fönfrisuren und Klamotten aus dem "Käfig voller Narren"-Fundus eindeutig Interesse signalisieren. Armstrong und Jackson gehen also bei der ersten Spritztour mit den Inselsoldaten in die Vollen: Der blonde Markus Lanz des Actionfilms schlüpft in hautenges Neopren, während sein schwarzer Buddy gleich ganz auf störende Klamotten verzichtet - abgesehen von einer roten Badehose. Und tatsächlich, die Gastgeber täuschen, derart angesext, gleich mal einen Motorschaden am Boot vor! Doch ach, aus dem fröhlichen Rudelbumsen wird nichts, denn mal wieder stören schwarze Ninjas das bunte Treiben. Das gibt Dudikoff Gelegenheit zu gewohnt fußlahmen Fights, die auch nur deshalb funktionieren können, weil seine Gegner wie im Vorgängerfilm brav warten, bis sie eins auf die Omme kriegen. Steve James weiß da dank schierer Physis schon mehr zu überzeugen, aber oh weh, die rote Badehose.
James baggert dieses Mal sogar eine Lady an, wird aber beim Flirt von Dudikoff ertappt und sofort abgeführt! Auch Dudikoff selbst gönnt sich nichts und verzichtet dieses Mal darauf, die handelsübliche Dame in Gefahr anzugraben. Durchaus verständlich angesichts der augenrollenden Kreischperformance vom südafrikanischen Soap-Star Michelle Botes! Auch sonst wird schauspielerisch gesehen die unterste Schublade weit aufgezogen, Drehbuchautor Gary Conway etwa mimt mit schwarzer Sonnenbrille notdürftig den bösen "The Lion" und darf einen ausgesucht dämlichen Welteroberungsplan proklamieren: Die entführten Marines werden nämlich in seinem Geheimlabor zu genetisch hochgejazzten Ninja-Killermaschinen aufgespritzt. An diesem Vorhaben möchte ich aber leise Zweifel anmelden, denn Dudikoff und James hauen die angeblichen Superfighter gleich im Dutzend mühelos zu Klump. Ernsthaft gefährlich wirkt nur Kampfsportlegende Mike Stone als triefäugiger Handlanger des Bösen - um so schmerzhafter dann der Schlußfight, in dem er sich von Martial Arts-Flasche Dudikoff derart vermöbeln lässt, dass ihm nur noch der plötzliche Griff zur Schrotflinte als Ausweg bleibt!
Lustiger als die megaschwulen Outfits der Hauptdarsteller (Dudikoff im Stricher-Jeansdress mit schwarzen Stiefeln, James in entzückender Lederweste überm nackten Oberkörper) sind nur noch die sagenhaften Patzer von Regisseur Sam Firstenberg. Schon früh im Film empfangen James und Dudikoff ihre Befehle im Büro des Captains, Schnitt, beide drehen sich um und verlassen das Büro, aber: Der Mann neben James ist NICHT Dudikoff! Sowas, Leute, hab ich echt noch nie gesehen. Auch toll: James und Dudikoff springen auf der Flucht vor ihren Häschern von einem Felsen am Meer, Schnitt, sie landen katzenhaft auf einem fahrenden Motorboot! Wunderbar. Und, besonders schön: Beide verwickeln sich mittig in eine Art Saloon-Kampf, wobei ihre geliehenen Marines-Uniformen in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit dem ebenfalls geliehenen Auto geht es schuldbewußt zurück zur Basis. Doch bei der Ankunft sind nicht nur die Uniformen im Arsch, sondern auch das Auto! Wann zum Teufel ist das denn passiert?
Einige Szenen sind ganz freundlich, zum Beispiel die mit der Ninja-Räuberleiter oder der Stunt mit dem Mann, der am Auto hängt. Aber sonst? Ein Quatschfilm, wie er im Buche steht.
DVD.
Die deutsche Synchro ist trotz namhafter Sprecher zum Weglaufen, auch der Ton blecht in übersteuertem Mono daher. Die englische Tonspur gefällt um so besser mit dynamischem Stereo. Der Trailer macht mal wieder ordentlich Dampf!
AMERICAN FIGHTER II - DER AUFTRAG wurde mittlerweile vom Index gestrichen und ist ungeschnitten mit einer FSK 16 freigegenen!
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