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KAPITELWAHL

SAFE HOUSE (USA 2012)

von Hasko Baumann

Original Titel. SAFE HOUSE
Laufzeit in Minuten. 110

Regie. DANIEL ESPINOSA
Drehbuch. DAVID GUGGENHEIM
Musik. RAMIN DJAWADI
Kamera. OLIVER WOOD
Schnitt. RICHARD PEARSON
Darsteller. DENZEL WASHINGTON . RYAN REYNOLDS . BRENDAN GLEESON . VERA FARMIGA u.a.

Review Datum. 2012-11-05
Erscheinungsdatum. 2012-07-05
Vertrieb. UNIVERSAL

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Zwei Männer. Der eine ist Matt Weston, Wächter eines CIA-Safe House in Kapstadt, gelangweilt von seinem Job als Portier eines Hauses, das nie Besucher hat und von den Monitoren, auf denen er nichts zu beobachten hat. Der andere ist Tobin Frost, ehemaliger Superagent mit beachtlichen Fähigkeiten, der nun seit Jahren als internationaler Krimineller unterwegs ist und mit den Geheimnissen der Regierungen dieser Welt dealt. Das Leben führt diese zwei Männer zusammen, als Frost in die Fänge seiner ehemaligen Kollegen gerät und in Westons Safe House verhört oder vielmehr gefoltert werden soll. Doch an Frost sind noch dunklere Gestalten interessiert, die folgerichtig den Unterschlupf stürmen und Westen zur gemeinsamen Flucht mit Frost zwingen - zwei Männer, die um ihr Leben rennen, der eine auf der Suche nach der Wahrheit, der andere auf der Suche nach Freiheit.

Natürlich wütet mal wieder der Filz beim Geheimdienst, natürlich muß Weston seine Ideale in Frage stellen und natürlich ist der ambivalent gezeichnete Frost eigentlich auf der Suche nach Erlösung. Die Identität des fiesen Maulwurfs im Pentagon ist jedem halbwegs gewieften Zuschauer sofort so sonnenklar wie der letzte heldenhafte Einsatz des nur vermeintlich superbösen Frost erwartbar. Nein, der ausgesprochen ausgelutschte Plot macht aus SAFE HOUSE nicht den ausgesprochen sehenswerten Thriller, als der er sich letztlich herausstellt. Tatsächlich ist der Film ein reiner Triumph des Formalen.

Zu allererst ist da natürlich das unwiderstehliche Setting des Films in Südafrika, aus dem Regisseur Espinosa auch wirklich das Maximum herausholt. Das fängt mit den grandiosen Luftaufnahmen Kapstadts an, geht weiter mit fiebrigen Autojagden durchs sonnenheiße Verkehrschaos und wüster Action in der Kulisse des randvollen Fussballstadiums und gipfelt schließlich in einer wilden Hatz über die Dächer der Townships. Espinosa hat seinen ausgeklügelt farbkorrigierten Film so richtig reingehängt ins kochende Leben und erreicht damit ein Resultat, wie es so viril lange nicht mehr im großbudgetierten Actionkino zu sehen war.

Zum anderen gibt sich SAFE HOUSE, zumindest in den Grenzen des Genres, als veritabler Schauspielerfilm: In Nebenrollen dürfen die altgedienten Charakterfressen Brendan Gleeson, Sam Shepard, Robert Patrick und Ruben Blades dem Affen Zucker geben und einer bösartig verschleuderten Vera Farmiga auf die Pumps treten. Ganz vorne steht natürlich das Duo Ryan Reynolds/Denzel Washington, sicherlich kein Power-Mambo wie einst Ethan Hawke und Denzel in TRAINING DAY, aber dennoch eine ausgesprochen kesse Sohle auf heissem Parkett. Reynolds kann hier nach seinen zweifelhaften Auftritten als Grüne Laterne und in RomCom-Unsinn mit Sandra Bullock wieder ein paar Punkte gut machen, und Washington kommandiert schon beim ersten Auftritt mit seiner unerhörten, fast schon obszönen Konzentration das Geschehen. Der nach wie vor ausgesprochen attraktive Könner gibt mühelos den Ton an und skizziert Frost als Superprofi zwischen Eitelkeit und Verbitterung. Schade nur, daß Denzel in einigen Szenen doch wieder den manipulativen Quatschkopp geben muß, den er einst in TRAINING DAY so überzeugend entwickelte und nun schon allzu oft wiederholt hat.

Wie zuletzt das Jason Statham-Vehikel KILLER ELITE macht auch der US-Kassenhit SAFE HOUSE Hoffnung auf die Rückkehr des erwachsenen Action-Kinos mit Bodenhaftung, das sein Krawumm nicht bis zur Gleichgültigkeit überdreht und die Spannung aus sich selbst gewinnt. Nur der Plot, der darf beim nächsten Mal dann doch etwas origineller sein.

DVD.
Erwartungsgemäß in Bild und Ton ausgezeichnet. Die Syncho kann sich ebenfalls hören lassen, Leon Boden ist eh großartig auf Washington (würde er doch nur die Finger von Statham lassen). Extras: Ein handelsübliches Making Of mit Focus auf der Action.








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