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KILLER ELITE (USA 2011)

von Sebastian Moitzheim

Original Titel. KILLER ELITE
Laufzeit in Minuten. 116

Regie. GARY MCKENDRY
Drehbuch. MATT SHERRING
Musik. REINHOLD HEIL . JOHNNY KLIMEK
Kamera. SIMON DUGGAN
Schnitt. JOHN GILBERT
Darsteller. JASON STATHAM . ROBERT DE NIRO . CLIVE OWEN . YVONNE STRAHOVSKI u.a.

Review Datum. 2011-10-23
Kinostart Deutschland. 2011-10-27

KILLER ELITE vereint Action-Ikone Jason Statham mit Robert De Niro und Clive Owen und basiert auf dem Roman The Feather Men von Ranulph Fiennes. Ein Hinweis zu Beginn des Films behauptet sogar (ähnlich wie der Autor der Vorlage), er basiere auf wahren Begebenheiten, das ist allerdings mindestens fragwürdig. Offensichtlich ist jedenfalls, dass Regisseur Gary McKendry mit seinem Debüt mehr liefern will, als ein Standard-Statham-Vehikel.

Der Plot ist, obwohl er mit einer Fülle an Locations und Charakteren aufwartet und vor historischem Hintergrund stattfindet, dennoch recht simpel: Weil sein Mentor Hunter (De Niro) einen Auftrag nicht erfüllen konnte und deswegen von Scheich Amr gefangen gehalten wird, muss Ex-Auftragskiller Danny Bryce (Jason Statham) noch einmal ran: Er soll die drei Männer (Agenten des britischen SAS) finden und töten (und es wie einen Unfall aussehen lassen), die die Söhne des Scheichs auf dem Gewissen haben - aber nicht, bevor er ihnen auf Video ein Geständnis entlockt hat. Bald ist ihm deswegen Spike Logan (Clive Owen), Mitglied der Geheimorganisation Feathermen, die ehemalige Agenten schützt, auf den Fersen.

McKendry und Autor Matt Sherring bemühen sich mit diesem Plot redlich, eine emotionale Basis für Stathams Entscheidung, diesen letzten Auftrag auszuführen, zu finden. Doch Robert De Niro ist zwar die perfekte Besetzung für den alternden Mentor, hat aber schlicht zu wenig Screentime, um wirklich als eine solche Basis zu funktionieren. Seine Rolle ist letztlich nicht viel mehr als ein MacGuffin für einen Standard-one-last-job-Thriller - wenn auch einer, der besser funktioniert als das "ganz große Geld", das in ähnlichen Filmen gerne den Auslöser der Handlung darstellt und oft die Frage aufwirft, was denn dann bei allen anderen Jobs rumgekommen ist.

Auch die eingestreute Love-Story will nicht recht funktionieren: Yvonne Strahovski spielt Anne, Dannys Freundin in seiner neuen Heimat Australien, die am Ende natürlich selbst ins Visier seiner Feinde gerät. Der gesamte Subplot wird eher lieblos in die Handlung integriert, indem McKendry Statham hin und wieder gedankenverloren aus einem Flugzeugfenster blicken lässt und in Rückblenden die wegen Drehbuch-Schwächen und mangelnder Chemie der Darsteller wenig glaubhafte Beziehung aufrollt. Wichtiger noch: Die Liebesgeschichte ist komplett überflüssig. Wenn schon Rückblenden, warum nicht stattdessen die Vergangenheit von Danny und Hunter beleuchten?

Was McKendry und Sherring der Statham-Formel hinzufügen wollen, stellt sich also eher als Ballast denn als Bereicherung heraus, doch die altbekannten Elemente sitzen auch hier: Statham beweist sich erneut als charismatischer Leading Man und macht als widerwilliger und im Grunde gutherziger Killer wie immer eine gute Figur. Dominic Purcell und Aden Young überzeugen als sein Team, zwei Freunde aus aktiven Auftragskiller-Tagen, die mit ihrer etwas leichtfüßigeren, unbekümmerteren Attitüde ein angenehmes Gegenwicht zu Stathams grimmigem Protagonisten darstellen.

Die eigentliche Ausführung des Auftrags ist durchaus packend und bietet ein paar nette Ideen, wenn Danny und Komplizen sich Methoden ausdenken müssen, "Unfälle" für ihre Opfer zu inszenieren. Auch die Action hat mehr zu bieten als Wackelkamera-Inszenierung - gerade, wenn Statham im direkten Duell mit Owen zu sehen ist, gibt es den ein oder anderen schönenover-the-top Moment. Schade nur, dass die beiden erst relativ spät im Film wirklich miteinander konfrontiert werden, ist Owen doch ein mehr als ebenbürtiger Gegenspieler für Statham und wirkt, anders als die drei Opfer, wie eine echte Bedrohung für ihn.

Mit 116 Minuten und seinem mit unnötigem Ballast überladenen Plot ist KILLER ELITE trotz dieser Stärken aber alles andere als frei von Längen. Statham-Fans bekommen hier zwar dennoch was sie erwarten, doch angesichts der Nebendarsteller wurde hier einiges an Potential verschenkt.











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