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KAPITELWAHL

PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE (Frankreich 2010)

von Benjamin Hahn

Original Titel. PROIE
Laufzeit in Minuten. 76

Regie. ANTOINE BLOSSIER
Drehbuch. ANTOINE BLOSSIER . ERICH VOGEL
Musik. NICOLAS DUPORT
Kamera. PIERRE AIM
Schnitt. NICOLAS SARKISSIAN
Darsteller. GREGOIRE COLIN . FRANCOIS LEVANTAL . FRED ULYSEE . JOSEPH MALERBA u.a.

Review Datum. 2012-07-28
Erscheinungsdatum. 2011-09-23
Vertrieb. UNIVERSUM FILM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . FRANZÖSISCH (DD 5.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Frankreich. Seit einigen Jahren nun schon erwirbt sich unser Nachbarland immer wieder Meriten für sein beachtlich düsteres und mitunter recht grausames Horrorkino. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass sich inzwischen in Frankreich eine regelrechte Horrorfilmwelle entwickelt hat - schließlich gilt das Label "Franzosen-Horror" inzwischen schon als eine Art Gütesiegel. Doch natürlich gibt es innerhalb einer solchen Welle auch immer qualitativ eher mäßigen Ausstoß. Der vorliegende PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE aus dem Jahr 2010 (im Original PROIE und nicht zu verwechseln mit dem 2011er LA PROIE bzw. THE PREY) ist ein gutes Beispiel dafür.

Eigentlich beginnt alles recht stimmungsvoll: David (gespielt von einem bulligen, ständig übertrieben tough wirkendem Jäger-/Bauer-Stereotyp namens Joseph Malerba) wird eines Morgens vom Kläffen seines Hundes geweckt. Im Maisfeld seines Hofs findet er seinen verletzten Vater und einige auf der Flucht in einem elektrischen Zaun verendete Rehe. Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein Wildschwein sein Unwesen treibt und so gehen Vater, Sohn und Anhängsel auf die Jagd. Natürlich aber - ist ja schließlich ein Horrorfilm - kommt alles anders als man denkt.

Könnte man jedenfalls annehmen. Denn obwohl PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE am Anfang ganz, ganz dringend ein Geheimnis aufbauen will, ergeht sich der Film in so offensichtlichen Andeutungen, dass man den Braten nach ca. 2 Minuten riechen kann. Von da läuft dann alles in sehr konventionellen Bahnen (Katz-und-Maus-Spiel mit einem bisschen Familiendrama und einer Mini-Prise Wissenschaftskrimi) und selbst das komplett hoffnungslose Finale wirkt eher "trendy" als wirklich erschreckend. Immerhin bläht sich der Film auf inhaltlicher Ebene nicht auf, sondern ist mit knappen 76 Minuten genau so lang, wie er über erzählbaren Inhalt verfügt - macht ihn zwar streckenweise nicht spannender, beweist aber immerhin, dass sich Regisseur und Drehbuchautor Antoine Blossier der dünnen Story bewusst war und zu ihr steht. Solch eine Ehrlichkeit kommt ja im Horrorgenre eher selten vor.

Manchmal gelingt es dann solchen Filmen doch noch, dass sie sich über ihre Atmosphäre oder sympathische Darsteller wenigstens ein kleines bisschen retten können, doch obwohl die Kamera von Pierre Aim einigermaßen stimmungsvolle Bilder einfängt und die ein oder Szene schon beklemmend ist, kann der Film einfach keinen Eindruck schinden. Schuld daran ist einerseits die völlig unsympathische Bagage, deren Dauerstreiterei wohl irgendwie für eine düstere Grundstimmung sorgen soll, im Endeffekt aber einfach nur nervt (und man als Zuschauer für jede Ausdünnung in den Reihen der Protagonisten wirklich dankbar ist) und andererseits die Filmmusik, die nach einem richtig großen Horrorepos klingt, im Endeffekt aber schlichtweg albern übertrieben ist.

So bleibt nur zu sagen, dass PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE seine Momente hat. Aber das hat TWILIGHT auch und dennoch wird niemand von der Vampirschmonzette als gutem Film sprechen. Gleiches gilt folgerichtig auch für PREY - VOM JÄGER ZUR BEUTE: Das "kann was" ist ein seltener Gast in einem Film, der vom "kann nix" dominiert wird.

DVD.
Bild und Ton sind super, die Synchro geht in Ordnung. Extras sind keine mit an Bord.








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