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KAPITELWAHL

PAKT DER WÖLFE (Frankreich 2001)

von Andreas Neuenkirchen

Original Titel. LE PACTE DES LOUPS
Laufzeit in Minuten. 143/150

Regie. CHRISTOPHE GANS
Drehbuch. STEPHANE CABEL . CHRISTOPHE GANS
Musik. JOSEPH LODUCA
Kamera. DAN LAUSTSEN
Schnitt. XAVIER LOUTREUIL . SEBASTIEN PRANGERE . DAVID WU
Darsteller. SAMUEL LE BIHAN . MARK DACASCOS . VINCENT CASSEL . MONICA BELLUCCI u.a.

Review Datum. 2012-03-30
Erscheinungsdatum. 2011-11-15
Vertrieb. ASCOT ELITE

Bildformat. 2.35:1 (1080p)
Tonformat. DEUTSCH (DTS-HD 5.1) . ENGLISCH (DTS-HD 5.1) . FRANZÖSISCH (DTS-HD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. B

FILM.
Frankreich im 18. Jahrhundert: Der Naturforscher Old Shatterhand (Dieter Bohlen) und sein roter Bruder Winnetou (Thomas Anders) wurden vom König in die Provinz Gevaudon entsandt, um im Fall einer mysteriösen Bestie zu ermitteln, die die Landbevölkerung reißt. Dabei stoßen sie auf allerlei Widerstand in Ober- und Unterschicht, aber gottlob kann der Indianer Kung-Fu. Schließlich stellt sich heraus, dass die Bestie nur das verkleidete Hausschwein eines liebestollen Adligen ist.

Wenn die Handlung hier arg lächerlich klingt, dann liegt das daran, dass sie hier arg lächerlich erzählt wurde. Das hat diese Zusammenfassung mit dem Film gemein. Kurz vor Schluss, wenn das Kind schon ganz tief in den Brunnen gefallen ist, denkt man für einen Moment der Wahrheit: Eigentlich ist die Story gar nicht so schlecht. Aber man hat sie kaputtinszeniert und überfrachtet mit Comic-Figuren, Prügeleien nach Pornomotivation (Treffen sich zwei Männer zufällig auf der Straße: "Hey, wollen wir uns prügeln?" "Klar! Zieh dich aus, du Sau!"), Mystik-Kitsch, jede Menge überflüssigem Personal, einer noch überflüssigeren Handlungsklammer mit einer uninteressanten Randfigur als Off-Erzähler und einer unmotivierten Romanze. Als Historien-Krimi hätte es funktioniert, aber dafür gibt es zu viel Indianer-Kung-Fu. Als Edel-Trash hätte es funktioniert, aber dafür gibt es zu wenig Indianer-Kung-Fu. Ob die Kampf-Szenen wenigstens gut sind, lässt sich schwer sagen. Dafür ist die Kamera zu nah dran und der Schnitt zu schnell.

Die Besetzung ist, abgesehen von Mark Dacascos, der mehr Würde und Charme mitbringt, als sein Kitsch-Indianer verdient hat, ein weit ausholender Fehlgriff. Samuel Le Bihan ist zu schmierlappig für die Mischung aus Indiana Jones und Sherlock Holmes, die wohl beabsichtigt war. Monica Bellucci fällt in erster Linie dadurch auf, dass ihr Name im Abspann steht. Und Vincent Cassel zu besetzen, wie er besetzt wurde, ist an sich schon das, was die kleinen Kröten von heute einen "Spoiler" nennen.

ZISCH! WUSCH! FAUCH! Christophe Gans ist einer dieser Regisseure, die meinen, dass Kamerabewegungen Geräusche machen müssen, auch wenn da gerade nur einer am Schreibtisch sitzt und schreibt. Dabei braucht die Kamera die Lärmbegleitung nicht, die Arbeit von Chefkameramann Dan Laustsen und die opulente Ausstattung mit Gruftie-Märchen-Romantik und Fantasie-Uniformen machen PAKT DER WÖLFE immerhin zu einem Augenschmaus, auch wenn das nicht über die Unzulänglichkeiten in nahezu allen anderen Bereichen hinwegtäuschen kann. Nicht über die Dauer von deutlich über zwei Stunden. Warum der Gans es für nötig hielt, das alles im Director's Cut noch sieben Minuten LÄNGER zu machen, verstehen wahrscheinlich nur eiserne HERR DER RINGE-Aussitzer.

BLU-RAY.
Obwohl das Bild der Blu-ray in flüchtigen Momenten enttäuschend schwammig ist, überzeugt es auf der Langstrecke mit prallen Farben, die auch in dunkelsten Bereichen nicht schwächeln, und mit hübschen Details in Natur und Kostüm. Der französische Ton ist dem deutschen vorzuziehen. Zum einen ist er ein wenig voller und differenzierter, zum anderen ist die deutsche Synchro zwar textlich kreativ, aber im Vortrag schwach auf der Brust. Es sind genügend Extras für die nächste Grippewelle vorhanden: Zwei jeweils fast abendfüllende Dokus von Pascal Laugier (MARTYRS), Audiokommentare von Machern und Darstellern, erschöpfend ausführlich kommentierte Schnittszenen, Old-School-Textinfos und eine Trailergalerie. Das Meiste davon ist interessanter als das Hauptprogramm.








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