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KAPITELWAHL

A BETTER TOMORROW 2K12 (Korea/Hong Kong 2010)

von André Becker

Original Titel. MUJEOGJA
Laufzeit in Minuten. 118

Regie. HAE-SUNG SONG
Drehbuch. HYO-SEOK KIM
Musik. JAE-JIN LEE
Kamera. SEUNG-GI KANG
Schnitt. GOK-JI PARK
Darsteller. JIN-MO JU. KANG-WOO KIM . SONG SEUNG-HEON . HAN SUN JO u.a.

Review Datum. 2011-12-12
Erscheinungsdatum. 2011-09-06
Vertrieb. ASCOT ELITE

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . KOREANISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Das große John Woo Comeback lässt auch weiterhin auf sich warten. Zugegeben, das aufwendige Historien-Drama RED CLIFF war ganz nettes Popcorn-Kino, der erhoffte Actionkracher ist es dann aber doch nicht geworden. Irgendwie war es ungewohnt in einem John Woo Film (wieder) Schwertkämpfe statt Feuergefechte zu sehen und insgeheim haben sich sicherlich so einige Zuschauer Chow Yun Fat mit zwei Knarren in der Hand zurückgewünscht. Remakes wie A BETTER TOMORROW 2K12 sind auch nicht wirklich hilfreich, denn dadurch wird die Lücke die Woo im asiatischen Kino hinterlassen hat, nur noch präsenter.

Kim Hyeok ist Mitglied einer kriminellen Vereinigung in Südkorea und steht gemeinsam mit seinem Kumpel Lee Yeong-choon kurz davor in der Hierarchie des Gangstersyndikats weiter aufzusteigen. Sein größter Wunsch ist es jedoch seinen verschollenen kleinen Bruder Kim Cheol, den er auf der Flucht aus Nordkorea zurücklassen musste, wieder zu finden. Während Kim Hyeok damit beschäftigt ist seinen Neffen Jung Tae-min anzulernen und in die Welt des organisierten Verbrechens einzuführen, erfährt er dass sein Bruder im Gefängnis in Nordkorea eine Haftstrafe absitzt. Hyeok setzt alle Hebel in Bewegung und kann seinen kleinen Bruder mit diplomatischem Geschick aus der Haft befreien. Kim Cheol hat jedoch seinen großen Bruder längst abgeschrieben und ihm noch lange nicht verziehen. Bevor es zu einer Versöhnung kommen kann, wird Hyeok in Thailand nach einem missglückten Deal festgenommen und zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt. Als Hyeok freikommt, will er der Unterwelt endgültig den Rücken kehren und sich wieder mit seinem kleineren Bruder, der mittlerweile als Polizist arbeitet, versöhnen. Doch es kommt alles anders. Sein Neffe ist in der Zwischenzeit aufgestiegen und führt das Syndikat mit skrupelloser Hand. Lee Yeong-choon hält sich mit mies bezahlten Gelegenheitsjobs mehr schlecht als Recht über Wasser und Kim Cheol der nicht glauben kann, dass Hyeok dem kriminellen Milieu abgeschworen hat, ermittelt gegen seinen großen Bruder. Als Jung Tae-min in seinem ehemaligen Mentor ein Hindernis sieht und er schließlich auch Lee Yeong-choon bedroht, eskaliert die Situation.

Leider macht A BETTER TOMORROW 2K12 ziemlich viel falsch. Und das recht offensichtlich. Das erkennbar ambitioniert angelegte Remake des Hong Kong Meilensteins A BETTER TOMORROW ist zunächst einmal sehr geschwätzig ausgefallen. Im Vergleich zum Original widmet sich die Neuverfilmung viel detaillierter der Vorgeschichte der Charaktere. Weitere Handlungsstränge, die im Woo Klassiker nur angeschnitten wurden, sind außerdem im Remake weitaus prägnanter in die Story eingebunden und somit stärker Teil der Geschichte. Das ist vom Ansatz her gar nicht so falsch, denn das Original war fürwahr kein fehlerfreier Film und wirkte storytechnisch streckenweise nicht immer rund. Das Problem ist nur, dass es das Remake nur teilweise schafft daraus Kapital zu schlagen. In erster Linie wirkt die Handlung dadurch lediglich aufgeblasener und keinesfalls stringenter. Auch die Handlungen der Charaktere und ihre Entwicklung sind nicht immer nachvollziehbar und lassen einen leider meist herzlich kalt.

A BETTER TOMORROW 2K12 schafft es nicht an die große Stärke des Originals, nämlich eine simple Geschichte emotional packend zu erzählen, anzuknüpfen. Insofern verfolgt man als Zuschauer distanziert und mitunter leicht gelangweilt (im Gegensatz zum immer noch sehr kurzweiligen Original überschreitet das zu redselige Remake die Zweistundengrenze) den Handlungsverlauf bis zum großen Showdown. Hier knallt es dann auch ganz ordentlich, aber letztendlich nicht genug um die vorhandenen inszenatorischen Mängel auszubügeln. Und apropos Action: Diesbezüglich bleibt das Remake auch hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt drei Shootouts sind über die Laufzeit von 123 Minuten verteilt, die dann auch noch, abgesehen vom Finale, viel zu kurz ausfallen. Zu guter letzt sind auch die Darsteller viel zu uncharismatisch. Insbesondre Song Seung-heon bleibt in der eigentlich dankbaren Rolle des Lee Yeong-choon blass und wenig einprägsam.

Der Film reiht sich daher in die Reihe groß angelegter, aber schlussendlich schlichtweg überflüssiger Remakes ein, die kein Mensch braucht, die aber wahrscheinlich weiter fleißig produziert werden. John Woos Meilenstein THE KILLER wird ja angeblich auch neu verfilmt. Angesichts misslungener Werke wie A BETTER TOMORROW 2K12 hält sich die Vorfreude aber in Grenzen.

DVD.
Wie so oft bei der Veröffentlichung asiatischer Filme hierzulande fällt die Synchronisation nicht wirklich überzeugend aus. Bild und Ton sind mittelprächtig, aber noch halbwegs akzeptabel. Extras gibt es keine. Insofern nicht wirklich eine Vorzeigeveröffentlichung.








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