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KAPITELWAHL

THE WARRIOR'S WAY (Neuseeland/Korea 2010)

von André Becker

Original Titel. THE WARRIOR'S WAY
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. SNGMOO LEE
Drehbuch. SNGMOO LEE
Musik. JAVIER NAVARRETE
Kamera. WOO-HYUNG KIM
Schnitt. JONNO WOODFORD-ROBINSON
Darsteller. JANG DONG-GUN . KATE BOSWORTH . GEOFFREY RUSH . DANNY HUSTON u.a.

Review Datum. 2011-11-28
Erscheinungsdatum. 2011-08-11
Vertrieb. SONY PICTURES

Bildformat. 2.40:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Bereits 1974 kombinierte Regisseur Antonio Margheriti in dem, mittlerweile zu Unrecht in Vergessenheit geratenen, B-Film THE STRANGER AND THE GUNFIGHTER Eastern- und Westernmotive zu einem ziemlich unterhaltsamen Genremix. Das sich dass Prinzip, zumindest vom ökonomischen Standpunkt aus, bewährt bewies zuletzt im Jahr 2000 der halbwegs routiniert abgelieferte SHANGHAI NOON. Rund zehn Jahre später versucht sich die südkoreanisch/neuseeländische Koproduktion THE WARRIOR'S WAY an der Zusammenführung von Eastern und Western und hinterlässt dabei einen gar nicht mal so üblen Gesamteindruck.

Japan im 19. Jahrhunder: Yang (Jang Dong-gun) ist ein kaltblütiger Killer, der seine Aufträge stets gewissenhaft erfüllt. Als er allerdings das neugeborene Kind eines Opfers verschont, wird er selbst zum Gejagten. Sein eigener Clan (den Hong Kongs Urgestein Ti Lung anführt) heftet sich an seine Fersen und jagt ihn quer durch das Land. Yang beschließt kurzerhand Japan zu verlassen und im wilden Westen bei einem alten Freund unterzutauchen. Dort erwartet ihn aber nicht das erhoffte friedvolle Leben, sondern jede Menge Ärger. Ein hinterhältiger Colonel (Danny Huston) terrorisiert die Stadt und als die ersten Stadtbewohner ums Leben kommen und Yangs neue Flamme Lynne (Kate Bosworth) bedroht wird, greift der ehemalige Samuraikrieger wieder zum Schwert. Mitten im Gefecht tauchen schließlich noch die Killer von Yangs eigenen Clan auf, wodurch die kleine Stadt mit einer weiteren Gefahr konfrontiert wird. Es kommt zum alles entscheidenden Kampf.

THE WARRIOR'S WAY beginnt leider reichlich unschön, denn die kurzen Actionmomente des ersten Drittels wirken pseudo-stylisch und es drängt sich sofort der Eindruck auf, dass Regisseur Sngmoo Lee mit der schicken Optik a la 300 über die eher lahme und wenig überzeugende Choreographie hinwegtäuschen will. Nach einigen Längen im Mittelteil wird es im Filmverlauf glücklicherweise besser und vor allem dynamischer. Die Actionszenen steigern sich kontinuierlich und wirken schließlich auch auf der ästhetische Ebene. Im sehr fetzigen und zudem schön in die Länge gezogenen Showdown gibt es dann auch ein paar durchaus erinnerungswürdige Momente mit Aha-Effekt zu bestaunen.

Ziemlich verschenkt sind hingegen die prominent besetzten Nebenrollen. Sowohl Geoffrey Rush als auch Ti Lung bleiben in ihren Rollen blass und agieren eher lustlos und ohne sichtbare Spielfreude. Kate Bosworth, die man demnächst im Remake des Sam Peckinpah Klassiker STRAW DOGS sehen kann, macht ihre Sache dagegen ordentlich und überzeugt als willenstarke und kämpferische Lynne. Mit Hauptdarsteller Jang Dong-gun kann THE WARRIOR'S WAY einen weiteren Pluspunkt für sich verbuchen, denn der Südkoreaner überzeugt mit einer zurückhaltenden aber dennoch äußerst wirkungsvollen Performance. Bei den Bad-guys gibt es allerdings wieder eine Menge nicht genutztes Potential. Hier hapert es einfach am nötigen Fingerspitzengefühl, so dass man als Zuschauer letztlich doch nur die üblichen oberflächlich ausgearbeiteten Bösewichter vorgesetzt bekommt. Insbesondere der diabolische Colonel wird nicht mit dem nötigen Verve präsentiert und bleibt dadurch als Figur uninteressant. Storytechnisch bewegt sich der Film zudem natürlich in sehr engen Grenzen. Innovative Plottwists und interessante, auf die Basisgeschichte abgestimmte Nebenhandlungen, sucht man daher auch vergebens. Das ist aber gar nicht weiter tragisch, denn dadurch vermeidet es THE WARRIOR'S WAY in allzu geschwätzige Gefilde abzudriften.

Insgesamt wird aus der Koproduktion zwischen Neuseeland und Südkorea mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Genre-Klassiker werden. Dafür fehlt dann doch das gewisse Etwas und im Endeffekt wirkt auch die sehr dominante Computeroptik oftmals eher störend. Auf der Habenseite punktet der Film aber mit ein paar netten Kampfszenen und zwei überzeugenden Hauptdarstellern.

DVD.
Hinsichtlich Bild- und Tonqualität eine makellose Veröffentlichung. Technisch gesehen daher absolut vorbildlich. Auch die Synchronisation macht einen guten Eindruck. Alles in allem also eine sehr gelungene DVD-Premiere.








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