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KAPITELWAHL

PRIEST (USA 2011)

von Hasko Baumann

Original Titel. PRIEST
Laufzeit in Minuten. 84

Regie. SCOTT STEWART
Drehbuch. CORY GOODMAN
Musik. CHRISTOPHER YOUNG
Kamera. DON BURGESS
Schnitt. REBECCA WEIGOLD
Darsteller. PAUL BETTANY . KARL URBAN . CAM GIGANDET . MAGGIE Q u.a.

Review Datum. 2011-10-31
Erscheinungsdatum. 2011-10-06
Vertrieb. SONY PICTURES

Bildformat. 2.40:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1) . ITALIENISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Ein richtig blöder Film ist das. Hat nichts zu bieten, keine Spannung, keine Schauwerte, nichts Neues, nichts Gutes, einfach mal gar nichts. Irgendwie hat man keinen Bock mehr auf diese Art Kino. Mörderische 60 Millionen Dollar werden rausgeblasen für einen überdimensionierten Trumm aus Scheiße, an dem offensichtlich nicht ein kreativer Kopf beteiligt gewesen ist. PRIEST ist einer dieser herablassenden Möchtegern-Moneymaker, deren erzählerische Faulheit schon an Verachtung des Zuschauers grenzt. Warum sich Gedanken darüber machen, wie man das Setting des Films dramaturgisch sinnvoll etablieren könnte? Ach was. Wir knallen den Leuten einfach Schrifttafeln in die Fresse, auf denen sie lesen können, "was bisher geschah", und den Rest hauen wir ihnen mit einer schön doofen Animation (wichtig: schön blutrünstig, sitzen sicher Kids im Kino) um die Ohren. Dann können wir mit der Grütze einfach loslegen, nicht lange aufhalten, soll doch keiner auf die Idee kommen, zu denken; bei der Fernsehausstrahlung hauen sie uns sonst direkt ab.

Normalerweise hätte auch ich mich mit gerecktem Mittelfinger aus dieser Grütze verabschiedet, aber die Rezensentenpflicht verlangt die volle Distanz. Nachdem also der Erklärbär mühselig den Jahrhunderte andauernden Krieg zwischen Mensch und Vampir runtergerissen hat, geht es flugs in eines dieser typischen Zukunftsszenarien ohne schlüssiges Gesamtkonzept - einfach alles zusammenkloppen, was früher schon funktioniert hat, bißchen urbane BLADE RUNNER-Hölle, bißchen Ältestenrat wie bei STAR WARS und dann noch MAD MAX-Endzeit um die Stadtgrenze drumrum. Feddich ist der fremde Planet, und schon kann man sein hauchdünnes Plötchen vom Stapel lassen: Paul Bettany ist der titelgebende Priester, der hauptberuflich Vampire jagt, und Cam "Cum" Gigandet ist der Freund seiner verschwundenen Nichte - komm, wir suchen Deine Nichte, auch wenn Du das nicht darfst, der Ältestenrat (Christopher Plummer verdient sich mal wieder nen schönen Urlaub mit der Familie) wird nämlich sauer. Die Nichte befindet sich in den Fängen von Karl "Pille" Urban, einst Mitstreiter des Priesters und nun selber zum Superböswatz zwischen Mensch und Beißer mutiert.

Man fährt herum, rangelt ab und zu mit aggressiven Blutsaugern und trifft sich zum Showdown auf einem fahrenden Zug. Das ist so uninspiriert wie langweilig und hat auch nichts von dem sympathischen Hang zur Übertreibung, der Scott Stewarts letzten Film LEGION so goutierbar machte. Die Darsteller sind furchtbar; Bettany verspielt sich mit seinen schmallippig-bemühten Auftritten als harter Mann allmählich eine vielversprechende Karriere, Urban spult ein unfaßbar ödes Bösewicht-Programm mit großer Geste ab, und Gigandet hampelt als Großmaul in einem offenbar anderen, ganz sicher auch nicht besseren Film. Einzig Maggie Q schlägt sich wacker - schließlich überlässt ihr der Film auch die ganze Action und damit den einzig memorablen Moment, wenn sie nämlich einen Gegner mit einer Kette in der Luft so verdreht, daß es ihn in 1000 Stücke reißt. Unglaublich anstrengende Getösemusik von Christopher Young, höllisch üble CGI-Effekte und eine stocksteife Regie - unerträglich. Daß Regisseur Stewart diesen rundum wertlosen Müll auch noch als Hommage an THE SEARCHERS verstanden wissen will, haut endgültig die Wurst vom Teller.

DVD.
Technisch erwartungsgemäß fehlerfrei, mit einer halbwegs brauchbaren Synchro. Die Extras sind Standard: Jubel-Making Ofs und überflüssige entfallene Szenen.








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