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KAPITELWAHL

FIGHTING BEAT 2 (Thailand 2009)

von Andreas Neuenkirchen

Original Titel. DEU SUAY DOO
Laufzeit in Minuten. 109

Regie. RASHANE LIMTRAKUL
Drehbuch. SOMPOPE VEJCHAPIPAT
Musik. KANISORN PHUANGJIN
Kamera. THANACHART BOONLA . TIWA MOEITHAISONG . TEERAWAT RUJINTHAM . CHALERM WONGPIM
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. JEEJA YANIN . KAZU TANG PATRICK . ROONGTAWAN JINDASING . NUIN SAENDAENG u.a.

Review Datum. 2011-04-19
Erscheinungsdatum. 2011-01-14
Vertrieb. SUNFILM

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . THAILÄNDISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Warum heißt FIGHTING BEAT 2 im Deutschen FIGHTING BEAT 2? Weil man sich wahrscheinlich nicht getraut hat, ihn CHOCOLATE 2 zu nennen. Mit CHOCOLATE - ...SÜSS UND TÖDLICH hat der Film, der international offiziell RAGING PHOENIX heißt, zwar rein gar nichts zu tun, aber er teilt sich immerhin die Hauptdarstellerin JeeJa Yanin, während man zu FIGHTING BEAT allenfalls eine gewisse thematische Nähe herbeifantasieren könnte. Das ist bei den zahlreichen Themen, die FIGHTING BEAT 2 aufgreift, angreift und in Grund und Boden kloppt, jedoch kein großes Wunder.

Yanin spielt die junge Amateur-Musikerin Deu, die sich nach einem mysteriösen Entführungsversuch mit ihren Rettern zusammentut, einer Gruppe kampferprobter Strandpenner, die ihre Kampfkraft aus der Kraft des Saufens schöpfen. Deu will in dieser edlen Kunst unbedingt unterwiesen werden, und nach anstrengendem, feuchtfröhlichen Training wird auch sie zur versoffenen Nahkampfnudel. Bald aber ist Schluss mit lustig. Deus Beinahe-Entführer stehlen in ganz Thailand Mädchen, um sie zu Parfüm einzukochen. Den Drahtziehern soll das Handwerk gelegt werden, zumal alle von Deus neuen Freunden auch persönlich ein Hühnchen mit den stinkenden Parfümisten des Todes zu rupfen haben.

Die Story ist nicht so blöd, wie sie klingt. Sie ist viel blöder. FIGHTING BEAT 2 ist einer dieser ganz seltenen Filme, die tatsächlich so atemberaubend hirnverbrannt sind, dass man sie durchaus unter gewissen Umständen mit (wenn auch fehlgesteuertem) Vergnügen schauen kann. Wie die Actionszenen besoffene Mischungen aus Muay Thai, Breakdance, Parkour und Slapstick sind, so taumelt auch die Handlung laut lallend zwischen rührseligem Drama, brachialer Action-Komödie und völlig absurdem B-Movie-Horror. Etwas Musik- und Tanzfilm sollte es wohl auch noch sein, aber das wird früh wieder vergessen. Genauso wie all die Subplots, die erst sorgsam um Nebenfiguren gesponnen und zum Schluss nicht oder nur unbefriedigend aufgelöst werden.

Die Kampfszenen können diesen bodenlosen Unsinn von einem Film nicht retten. Aber sie geben sich redlich Mühe. Kampfsportpuristen mögen bei dieser Show-Akrobatik ein paar Haare ausfallen, aber alle anderen erfreuen sich an der Agilität aller Kämpfer, bei denen neben JeeJa Yanin vor allem der französischstämmige Newcomer Kazu Tang Patrick als Deus melancholischer Mentor und die thailändische Kraftsportlerin Roongtawan Jindasing als Endgegnerin eine beeindruckende Figur machen. Auf die alleinige Leistung der Darsteller sind die Kämpfe auch mehr als üblich angewiesen, denn die Inszenierung bleibt bieder, der Einbezug der Umgebung weitaus unorigineller als noch in CHOCOLATE - ...SÜSS UND TÖDLICH. Mitunter steht die Umgebung sogar dem Vergnügen im Weg; zum Beispiel wenn im Finale auf einer Hängebrücke vor einer unglaubwürdigen Felshöhlenstudiokulisse dramatisch gewackelt wird (bzw. auf einer Hängebrücke vor einer Greenscreen mit unglaubwürdig hineinkopierter Felshöhlenstudiokulisse).

FIGHTING BEAT 2 mag für sich eine Katastrophe sein. Für JeeJa Yanin ist er es nicht. Sie beweist erneut ihr kämpferisches und komödiantisches Timing und zeigt ausreichend dramatische Ausdruckskraft, um es in diesem Genre weit zu bringen. Am Scheitern des Films trägt sie keinerlei Schuld. Im Gegenteil: Sie ist der Grund, dass man den Quark überhaupt bis zum bitteren Ende durchhält. Kein kleiner Verdienst.

DVD.
Das Bild hat Schwächen in dunkleren Bereichen, was erst zum Schluss ein Problem wird, wenn sich der Film immer düsterer vorkommt und das entsprechend bebildern möchte. Der Ton ist in Ordnung, aber unspektakulär. Die Extras bestehen aus den üblichen Interview-Schnipseln und Hinter-den-Kulissen-Aufnahmen. Ein paar Statements der Verantwortlichen sind gar nicht uninteressant. Aber gerade der Regisseur Rashane Limtrakul (übrigens einer der Cutter von CHOCOLATE) redet derartigen Unsinn über seinen Unsinnsfilm, dass man sich fragt, ob er ihn überhaupt gesehen hat.








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