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KAPITELWAHL

SHANK (Großbritannien 2010)

von Lutz Granert

Original Titel. SHANK
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. MO ALI
Drehbuch. PAUL VAN CARTER
Musik. CHAD HOBSON
Kamera. ADAM FRISCH
Schnitt. JULIAN TRANQUILLE
Darsteller. KEDAR WILLIAMS-STIRLING . ADAM DEACON . ASHLEY BASHY THOMAS . TERRY STONE u.a.

Review Datum. 2010-12-04
Erscheinungsdatum. 2010-11-16
Vertrieb. ASCOT ELITE

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
SHANK reimt sich auf CRANK - und scheint auf den ersten Blick auch ähnlich zu funktionieren. Ein gewalttätiges Road Movie gespickt mit originellen visuellen Einfällen intermedialer Prägung. Bildcollagen, (Manga-)Zeichentrick- und Computeranimationen, ins Bild ragende Schriftzüge, ein Hundekampf mit eingeblendeten Power-Balken - die Einflüsse des Comics und Videospiels sind so spürbar wie die physische Inszenierung, die mit schnell geschnittenen, wackeligen Digitalkamerabildern eine von Gewalt und Angst geprägte Welt fernab jeglicher Beschaulichkeit einfängt.

Um Rache geht es zudem noch, SHANK reimt sich schließlich auch auf "spank" (jmd. den Arsch versohlen). Und das wollen sowohl Chev Chelios, dem ein tödlich wirkender Drogencocktail verabreicht wurde, als auch SHANK-"Held" Junior (Kedar Williams-Stirling), dessen Bruder im von Zerstörung, Nahrungsmittelknappheit und Verbrechen geprägten London des Jahres 2015 von einem verfeindeten Gangmitglied mit einer improvisierten Stichwaffe (engl. "shank") getötet wurde. Doch genau an diesem Punkt gehen CRANK und SHANK auseinander: Während die Odyssee von Pontius zu Pilatus erstere Actiongroteske mit einer sprudelnden Abfolge absurder Brutalitäten inhaltliche Mängel zu kaschieren wusste, treten in letzterer Endzeit-Action-Thriller-Drama-Grotesken-Melange diese durch schwache Dialoge und zunehmend ausgehenden Ideen auffällig zu Tage.

SHANK reimt sich jedoch auch auf "clank" (scheppern, klirren). Aus diesem Grund versuchte der überambitionierte Technik-Stab um Kameramann Adam Frisch und Cutter Julian Tranquille neben einigen Prügelszenen, inszeniert mit Freeze Frames, Zeitlupen und Zeitraffern - um die gesamte Bandbreite visueller Stilmittel abzuhaken - mit einem fetten, beatlastigen Grime- und Dubstep-Soundtrack, das Milieu zu zeichnen und dem ganzen mäßig unterhaltsamen Treiben eine Trotzdem-irgendwie-cool-Hip-Hop-Attitüde zu verpassen. Wenn es nicht so gewollt und unstimmig wäre, würde das vielleicht sogar funktionieren.

Die Figuren sind flach, die dünne Geschichte im Kern nach einem Drittel der Filmlänge erzählt, die so nahe und doch so ferne Zukunftswelt wenig glaubwürdig gezeichnet (was passiert eigentlich so außerhalb des "bösen" Viertels? Warum sehen die Prota- und Antagonisten trotz Nahrungsmittelmangels erstaunlich wehrhaft aus?), weswegen der Reim von SHANK auf "swank" (protzig) bezeichnend ist. Nur eine britische Produktion von vielen, die das DVD-Label Ascot Elite in den letzten Monaten veröffentlichte (u. a. HARRY BROWN und 3. HALBZEIT). Und leider auch keine, die in Erinnerung bleibt.

DVD.
An dem scharfen Bild und dem klaren Ton der DVD gibt es rein technisch nichts auszusetzen. Ob es für solide, aber wenig erkenntnisreiche Extra-Standards - ein halbstündiges Making Of, Outtakes, Aufnahmen von der Filmpremiere und Interviews mit den Beteiligten (wovon nur die zwei Minuten mit Regisseur Mo Ali interessant sind) - unbedingt eine zweite Disc gebraucht hätte, kann bezweifelt werden.








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