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KAPITELWAHL

WAY OF WAR (USA 2008)

von Marc Zeller

Original Titel. THE WAY OF WAR
Laufzeit in Minuten. 87

Regie. JOHN CARTER
Drehbuch. JOHN CARTER . SCOTT SCHAFER
Musik. JAMES MELVIN
Kamera. KEVIN SARNOFF
Schnitt. MATTHEW BOOTH . CHRIS ALLEN WILLIAMS
Darsteller. CUBA GOODING JR. . J.K. SIMMONS . VERNEL BAGNERIS . BRETT BEOUBAY u.a.

Review Datum. 2009-09-22
Erscheinungsdatum. 2009-08-28
Vertrieb. WARNER HOME VIDEO/I-ON NEW MEDIA

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
WAY OF WAR will die Mechanismen des Krieges erklären – und zeigt stattdessen, wie man im gerne angezogenen Mäntelchen des politischen Actionthrillers viel Wind um nichts veranstalten und einen bitter-schlechten Scheißfilm finanziert bekommen kann.

Der Elitesoldat David Wolfe (Cuba Gooding Jr.) geht mit zwei Partnern (einer davon gespielt von J.K. Simmons) auf einen gefährlichen Einsatz im Norden Pakistans: Er und seine Männern sollen einen ranghohen Terroristen namens "Ace of Spades" ausschalten. Doch beim Einsatz geht etwas schief – und Wolfe überlebt als einziger. In seiner Heimat wird er für tot erklärt und von Bundesagenten gejagt. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich zu den mächtigen Politikern vorzukämpfen, die ihn aus dem Weg schaffen wollen, weil er zu viel weiß ...

Um die wichtigste Illusion gleich wieder zu zerstören: Welcher Verschwörung oder Intrige Cuba Gooding Jr. in Nordpakistan auf die Spur gekommen ist, wird nicht deshalb verschwiegen, weil dann die Spannung verloren ginge und weil man so etwas nicht in einem Review verrät – sondern vielmehr deshalb, weil es keine Auflösung gibt, die irgendetwas erklären würde. Eineinhalb Stunden darf hier fröhlich im Dunkeln getappt, zusammenhanglosen Dialogen gelauscht und Langeweile im Übermaß genossen werden. Menschen mit Schlafstörungen sei WAY OF WAR als unter Garantie wirkendes Heilmittel verschrieben, denn bis zu den paar Schüssen, die wohl den Actionanteil des Films ausmachen sollen, ist man längst im Reich der Träume. Und das ist auch besser so. Dann kann man sich wenigstens einbilden, man hätte die Hälfte verpasst und diesen spannungsfreien Unsinn deshalb nicht verstanden.

Mal ernsthaft: Was war das Geheimnis, dem Wolfe bei seinem Einsatz auf die Spur kam? Doch nicht etwa, dass Kriege von den Großen geführt werden und der kleine Soldat in der Schusslinie der Depp vom Dienst ist? Oder ist es so groß, so unfassbar, dass es nicht einmal den Zuschauern des Films verraten wird? Die erste Variante wäre an Banalität nicht zu überbieten, die zweite nicht an Dilettantismus der Verantwortlichen. Dritter Versuch: Es gab nie ein Geheimnis, und die Macher dieser pseudointellektuellen Hühnerkacke wussten selbst nicht, was sie da drehen. Das würde immerhin erklären, warum die Darsteller so apathisch durch das Desaster stapfen, dass sie in jedem Romero-Film als Zombiestatisten besser aufgehoben wären.

Gooding Jr. erreicht mit WAY OF WAR nach dem kürzlich erschienenen HERO WANTED einen neuen Karrieretiefpunkt, aber der hat ja früher oder später eigentlich kommen müssen. Vielspieler J.K. Simmons, der meist durch gute Rollenwahl auffällt, hat sich vermutlich beim Vorsprechen in der Tür geirrt. Für Regisseur Carter und Autor Schafer, für die dieser Film nach FATWA die zweite Arbeit ist, war es hoffentlich auch die letzte.

Einer der Charaktere bringt es in wenigen Sätzen auf den Punkt, wenn er sagt: "Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, und ich will es auch gar nicht wissen. Ich will nur wissen, wie ich hier wieder rauskomme. Ich will dass es vorbei ist." Keine Bange, es kann geholfen werden. Mit der Stopp-Taste, die glücklicherweise dem Leiden schnell ein Ende setzt.

DVD.
Bild- und Soundqualität der Scheibe können sich sehen lassen, auch wenn der Subwoofer der trägen Inszenierung und der mangelnden Action wegen kaum die Muskeln zeigen darf. Das Making of erzählt, wie toll alle an der Produktion Beteiligten doch waren und ist letztlich so nichtssagend wie der Film selbst. Cuba Gooding Jr. lässt sich nicht blicken, auch nicht in den Interviews, die ohnehin nur noch einmal die Redebeiträge aus dem Making of aneinanderreihen.








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