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KAPITELWAHL

HERO WANTED (USA 2008)

von Marc Zeller

Original Titel. HERO WANTED
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. BRIAN SMRZ
Drehbuch. CHAD LAW . EVAN LAW
Musik. KENNETH BURGOMASTER
Kamera. LARRY BLANFORD
Schnitt. TIM ANDERSON
Darsteller. CUBA GOODING JR. . RAY LIOTTA . NORMAN REEDUS . CHRISTA CAMPBELL u.a.

Review Datum. 2009-06-10
Erscheinungsdatum. 2009-06-18
Vertrieb. ASCOT ELITE/3L

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Einstiegsfrage: Was kommt raus, wenn man Darsteller, die ihre besten Jahre längst hinter sich haben, in einen Actionreißer steckt, der wie ein Relikt aus der schlechten alten Zeit wirkt? Antwort: Nix gescheites natürlich.

Cuba Gooding, Jr. spielt in HERO WANTED einen Müllmann, der sich nebenberuflich wahlweise als Held oder als Racheengel betätigt. Hä? Funktioniert so: Liam (Gooding) hat vor Jahren ein kleines Mädchen aus einem brennenden Auto gerettet und wurde als Lokalheld gefeiert. Doch das ist Geschichte: Mittlerweile trauert er seiner bei einem Autounfall gestorbenen Ehefrau nach und ertränkt seine Gefühle in Alkohol. Sein neues Herzblatt ist die hübsche Bankangestellte Kayla (Christa Campbell), doch Liam ist zu schüchtern, um sie anzusprechen. Seine Idee: Er inszeniert einen Banküberfall, um wieder den Helden spielen zu können und die Schöne mächtig zu beeindrucken. Es kommt, wie es kommen muss: Liams durchgeknallte Freunde vermasseln die Show, Kayla fängt sich einen Kopfschuss ein und landet im Koma. Von Wut und Verzweiflung getrieben zettelt Liam eine Rachehatz auf seine ehemaligen Kumpane an, die nicht lange vor der Polizei und dem gewieften Detective Subcott (Ray Liotta) verborgen bleibt...

"Helden brauchen kein Gesetz", postuliert das Cover von HERO WANTED. Eigentlich hätte da auch stehen können: "Actionfilme brauchen keine Handlung", denn das müssen die Verantwortlichen bei der Konzeption dieses in Testosteron getunkten B-Streifens im Hinterkopf gehabt haben. Mal ganz abgesehen davon, dass das in Einzelfällen sogar funktionieren kann – hier geht die Prämisse leider in die Hose. Regiedebütant Brian Smrz (Regieassistent bei M:I 2 und STIRB LANGSAM 4.0) lässt es einfach nicht genug krachen und bietet nicht genug Schauwerte, als dass man die Handlungslöcher vergessen könnte, die wie am Fließband auf einen einhageln. Dabei ist der Ansatz doch ganz interessant: Aus der Geschichte des abgehalfterten Ex-Helden hätte ein packendes Drama werden können, oder auch ein brutaler Reißer mit spektakulären Shootouts. Nichts davon ist HERO WANTED, sodass die Langeweile mit fortschreitender Laufzeit immer größer wird und man immer mehr Fehler entdeckt. Die dünne Handlung versteckt sich allzu offensichtlich hinter einer aufgesetzt komplizierten Struktur, die guten Schauspieler geben sich uninspiriert hölzernen Dialogen hin, aus dem Off werden Heldenphrasen gedroschen und – DER BLUTIGE PFAD GOTTES lässt grüßen – Psalme rezitiert. Wer da noch nicht weint, darf spätestens am Ende die Taschentücher zücken, wenn nach einem zumindest leidlich spannenden Showdown ein Kind in einer peinlichen Ansprache die moralische Rechtfertigung für Liams Tun liefert. Immerhin sind am Ende alle Handlungsfäden zusammengezurrt; nur noch eine drängende Frage bleibt offen: Was tut der gesamte Erzählstrang um den von Ray Liotta gespielten Detective überhaupt zur Sache? Na ja, lassen wir das.

Der tragische Höhepunkt des Debakels ist übrigens nicht im Film selbst, sondern im Bonusmaterial zu finden: Da erdreistet sich Cuba Gooding, Jr. doch tatsächlich, HERO WANTED mit Scorseses MEAN STREETS zu vergleichen. Dazu, also wirklich, fällt einem dann echt nichts mehr ein.

DVD.
Qualitativ gibt es an der DVD von 3L Film nichts auszusetzen. Der dts-Ton klingt etwas druckvoller als die Dolby-Tonspur, das Bild glänzt mit Schärfe und guten Kontrasten. Das Bonusmaterial kann man sich sparen: Außer einer Featurette zum Dreh und Interviews, in denen sich Cast und Crew selbst zu diesem Spitzenfilm und ihren fabelhaften Leistungen beglückwünschen, gibt es nichts Nennenswertes zu sehen. Informatives Material: Fehlanzeige.








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