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KAPITELWAHL

DIE BESTIEN DER SAMURAI (Japan 1972)

von Hasko Baumann

Original Titel. SENGOKU ROKKU HAYATE NO ONNOTACHI
Laufzeit in Minuten. 71

Regie. YASUHARU HASEBE
Drehbuch. nicht bekannt
Musik. nicht bekannt
Kamera. nicht bekannt
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. GENSHU HANAYAGI . MARI TANAKA . KEIKO TSUZUKI . YURI YAMASHINA u.a.

Review Datum. 2009-07-15
Erscheinungsdatum. 2009-02-12
Vertrieb. MOVIE POWER/KNM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 1.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Ich staune doch immer wieder, was so alles noch seinen Weg zur DVD-Veröffentlichung findet. Dieser obskure Film von SASORI-Regisseur Yasuharu Hasebe fand 1974, zwei Jahre nach seiner Entstehung, den Weg in deutsche Kinos, wo er als exotischer Sex-Knaller mit dem Titel DIE NACKTEN UND DIE BESTIEN ans Trenchcoat-Publikum gebracht werden sollte. Noch obskurer als der Film ist aber die Tatsache, daß zwar die deutsche VHS-Fassung und damit auch der dazugehörige deutsche Titel indiziert wurden, die vorliegende Version mit neuem Titel aber trotz Freigabe ab 16 erheblich länger ausfällt als das indizierte Tape. Demnächst erscheint dann auch noch eine komplett ungeschnittene deutsche DVD, dann wieder als DIE NACKTEN UND DIE BESTIEN und wohl basierend auf der japanischen Veröffentlichung. Was allerdings die ungekürzte Version an "mehr" zu bieten hat, spricht ausschließlich jene Feingeister an, die das Quälen und Foltern junger Frauen für den unverzichtbaren Gipfel ihres Filmgenusses halten.

Die vorliegende 16er-Version ist immer noch erstaunlich deftig und dank der zwar technisch ausgezeichneten und prominent besetzten, aber extrem geschmacksunsicheren alten Synchronfassung mehr als fragwürdig. Da wird in der deutschen Version aus einer Vergewaltigung gern mal eine "Wenn sie nein sagt, meint sie ja"-Sexszene, wenn der Peiniger freudig gluckst und aus den Schreien der Opfer ein kicherndes Lustgestöhne wird. Wahrscheinlich dachte man sich bei der FSK jetzt, daß niemand so dämlich sein könne, diese Situationen tatsächlich so mißzuverstehen. Wer sich allerdings auf der Seite Schnittberichte.com diesbezüglich umsieht, wird schnell eines Besseren belehrt.

Ohnehin ist recht schwierig auszumachen, worum es hier eigentlich geht. Weder die Inhaltsangabe auf dem Cover noch andere Quellen im Internet mögen so recht helfen; hier ist auf jeden Fall eine Gang starker Frauen am Werk, die die ständigen Quälereien irgendwelcher Verbrecher leid ist und demzufolge deren Bordellbesuche und Waffengeschäfte sabotiert. Der deutsche Titel DIE BESTIEN DER SAMURAI ist dabei in etwa so passend wie "Die Girls von der Waterkant". Ständig wird zum Geschlechtsverkehr oder auch mal zum Oralsex gezwungen (ja, ab 16!) oder eben mit langen Säbeln wahre Blutfontänen freigesetzt. Am Ende gibt es so etwas wie Hoffnung.

Bei allem Wirrwarr ist dies ein optisch sehr ansprechender, in seiner Fremdartigkeit authentischer Film. Ein fesselndes Beispiel für japanisches Kino und ein Zeitdokument der 70er, für dessen Veröffentlichung man durchaus dankbar sein kann.

DVD.
Die DVD besticht durch ihre erstaunliche Bildqualität im wunderbarsten Breitwandformat. Über den fehlenden Originalton muß man da mal hinwegsehen. Auch sonst gibt es nichts zu erwähnen - da ist nämlich nix.








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