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KAPITELWAHL

DER RITT NACH ALAMO (Italien/Frankreich 1964)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. LA STRADA PER FORT ALAMO
Laufzeit in Minuten. 75

Regie. MARIO BAVA
Drehbuch. LIVIA CONTARDI . LORENZO GICCA PALLI . FRANCO PROSPERI
Musik. PIERO UMILIANI
Kamera. UBALDO TERZANO . MARIO BAVA
Schnitt. MARIO SERANDREI
Darsteller. KEN CLARK . JANY CLAIR . MICHEL LEMOINE .. ADREINA PAUL u.a.

Review Datum. 2008-08-06
Erscheinungsdatum. 2008-07-11
Vertrieb. KOCH MEDIA

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ITALIENISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Montag Abend, der erwartete Sommer stellt sich immer noch nicht so richtig ein, es regnet mal wieder in Strömen und da ich relativ wetterfühlig bin, kündigen sich ganz weit hinten in meinem Superhirn –hoffentlich leichte– Kopfschmerzen an. Doch die Rotweinflasche ist voll, der Camembert von letzter Woche immer noch nicht verschimmelt, es ist Zeit für einen Bava. Zu Bava würde eigentlich eher Pizza als Camembert passen, doch da Mario hier einen durch und durch amerikanischen Film abliefert, werde ich mit diesem Stilbruch mit Sicherheit davonkommen.

DER RITT NACH ALAMO, zwischen BLUTIGE SEIDE und PLANET DER VAMPIRE unter dem Pseudonym John Old gedreht, erzählt von einer Gruppe Banditen, die bei einer Bank eine Menge Geld abhebt, allerdings nicht vom Konto und "Bitte" gesagt wird auch nicht, gesprochen wird hier mit Schusswaffen und das in einer kurzen Szene überraschend rabiat. Weiter geht’s allerdings im Schonwaschgang: Zwei der Bösewichte (der eine ist der brave Held, der andere ist auch brav, aber eben nicht der Held) werden nach einem Streit mit dem Bandenboss ohne Waffen und Verpflegung in der Wüste zurückgelassen und von einem Armee-Treck aufgelesen, der durch ein feindliches Indianergebiet muss. Ach ja, eine Liebesgeschichte gibt's auch noch. Und das alles in knapp 76 Minuten. Puh.

ALAMO offenbart leider ganz deutlich einen Schwachpunkt im Schaffen Bavas: Sicher, der Mann kann einen Pizzakarton so ausleuchten, dass man ihn am liebsten in Kombination mit einem Heiratsantrag seiner Geliebten schenken möchte. Aber wenn er eben dies nicht macht, bleibt der Pizzakarton ein Pizzakarton und der ist bei Bava leider häufig leer. Hier kleben allenfalls noch ein paar Käsereste am Rand: DER RITT NACH ALAMO huscht schnell und zackig ohne irgendwelche Nebenwirkungen an einem vorbei, dank kurzer Laufzeit und Hauruck-Dramaturgie zwar niemals gänzlich langweilig, aber leider auch nicht toll genug um meine stärker werdenden Kopfschmerzen zu vertreiben.

DVD.
Koch Media hat die Italiener einfach lieb und steckt auch diesen eigentlich komplett überflüssigen Genre-Beitrag, der – Sammelreihen sind wohl trendy -, als achte Folge der Koch Media Western Collection vermarktet wird, in ein schickes, ausklappbares Digipack aus stabiler Pappe. Auf der Innenseite des Digis findet sich ein verblüffend ehrlicher Text von Wolfgang Luley. Bild und Ton pendeln sich qualitativ im mittleren Bereich ein, allzu viel restauriert wurde augenscheinlich nicht, anderseits sollte man sich auch vor Augen halten, dass man die Zielgruppe für dieses Produkt wohl an zwei Händen abzählen kann und der Verkaufspreis bei schlappen 9.99€ liegt. Da freut es umso mehr, dass sich Koch tatsächlich noch die Mühe gemacht hat, ein unterhaltsam-informatives Feature zu produzieren, indem Antonio Tentori und Sohnemann Lamberto Bava ein wenig über Bava und ALAMO erzählen, wobei der Film natürlich besser gemacht wird, als er eigentlich ist. Aber das ist in Ordnung, kein wohl erzogener Sohn würde je behaupten, dass Papas Brötchen eigentlich wie alte Turnschuhe schmecken. Eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial rundet diese Veröffentlichung ab.








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