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KAPITELWAHL

SKINNED DEEP (USA 2004)

von Matthias Mahr

Original Titel. SKINNED DEEP
Laufzeit in Minuten. 93

Regie. GABRIEL BARTALOS
Drehbuch. GABRIEL BARTALOS
Musik. DAVID DAVIDSON . CAPTAIN SENSIBLE
Kamera. PETER STRIETMANN
Schnitt. CHRIS SEGUINE
Darsteller. KAROLINE BRANDT . KURT CARLEY . JAY DUGRE . WARWICK DAVIS u.a.

Review Datum. 2007-07-22
Erscheinungsdatum. 2006-11-26
Vertrieb. MC-ONE/ATOMIK-FILMS

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Sieht man sich SKINNED DEEP ohne Vorwissen an, könnte man auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick ohne weiteres meinen, ein Funsplattermovie aus den 80ern vor sich zu haben. Die Farben verwaschen, die Goreeffekte ohne Anflug von CGI, dazu noch ein Setting, das ganz den Atem der Zeit transportiert: die Videokamera nicht zu klein, der Fernseher geradezu antiquiert, die Frisuren der Damen wie mit Beton gefestigt. Lediglich dass die junge Frau Vegetarierin ist, ist, wenn auch kein wirklicher Anachronismus, doch für heutige Tage typischer. Formal ist SKINNED DEEP für dieses Subgenre in etwa das, was THE GOOD GERMAN für die Noirs der 40er Jahre ist. Wobei die Täuschung fast noch besser gelingt, da, bis auf Warwick Davis, den man als STAR WARS-Teddy und grünen Zwerg ja auch primär in Maske kennt, kaum wer wirklich Bekannter vorkommt und die Zeitversetzung nur 2 Jahrzehnte ausmacht. Ähnlich wie der Soderbergh-Film, der munter Referenzwerke wie A FOREIGN AFFAIR und CASABLANCA zitiert, erinnert man hier von den ersten Werken Wes Cravens bis zur ROCKY HORROR PICTURE SHOW an so Einiges, was mehr oder eigentlich eher weniger am Genre anstreift. Das frühe Oeuvre Peter Jacksons, Inbegriff der Funsplatterbewegung, bleibt jedenfalls unberücksichtigt, zur doofen Zitatenschmonzette á la SCARY MOVIE verkommt das Ganze dennoch nicht. Das Konzept geht auch weit besser als in THE GOOD GERMAN auf, weil der Film nicht nur auf der Formalebene funktioniert.
Strutzdumme Dialoge und Selbstgespräche sorgen immer für Spaß, etwa Ausrufe wie "Was hat der Wichser mit mir vor?" oder No-na-Bemerkungen, die das Offensichtliche illustrieren. So fragt die Heldin: "Warum geht das nicht auf?", während sie an den Vorhängeschlössern rüttelt, die ein Fenster verschließen. Schauspielerisch ist das auch immer zum heulen. Nichtsdestotrotz hat man nie den Eindruck, dass da etwas lediglich unfreiwillig komisch ist, zeigt sich doch immer wieder, wie clever der Film eigentlich ist, etwa mit einem gelungenen Matchcut vor allem aber mit einigen wirklich feinen surrealen Einfällen. So wird stetig untermauert, dass man den Film nicht mangels Talent derart übersteigert ins Lächerliche zieht.

Die Handlung ist trotzdem als etwas zerfahren zu bemängeln. Im Zentrum steht eine Familie, die von einer Handvoll Freaks in kürzester Zeit bis auf die Tochter dezimiert wird. Später wird als zweite Opfergruppe eine Bikergang in den goldenen Jahren eingeführt, ohne dass die beiden Stränge jemals zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Der Abwechslung tut das aber durchaus gut. Formal wäre die Konzentration auf eine der beiden Geschichten sicher besser, ob das aber auch wirklich auf Spielfilmlänge funktionieren würde ist eine andere Frage. Schon eher hat man beim hohen Maß satirischer Übersteigerung das Gefühl, dass das Horrorgenre (vergleichbar ANGUSTIA) etwas herablassend behandelt wird. Fans von BAD TASTE & Co werden trotzdem auch damit ihren Spaß haben.

DVD.
Die Verkaufsversion gleicht zum Glück in keiner Weise dem getesteten Pressemuster, welches sich in neun von zehn Fällen (PC-Laufwerke und DVD-Player für den Fernseher bunt gemischt) renitent der Abspielung verweigerte.








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