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FILM.
REVENGE OF THE WARRIOR (vielen vielleicht unter seinem Originaltitel TOM YUM GOONG geläufiger) stellt die Quasi-Fortsetzung des 2003er Überraschungserfolgs ONG-BAK dar, einer Mischung aus knochenharten Martial Arts-Kämpfen mit atemberaubender Akrobatik, die Hauptdarsteller Tony Jaa nicht umsonst schlagartig einem breiten Publikum bekannt werden ließ.
Getreu dem alten Motto "never change a winning team" taten sich Jaa und Regisseur Prachya Pinkaew für REVENGE OF THE WARRIOR erneut zusammen, um den Erfolg des Vorgängers zu perpetuieren. Und der Einfachheit halber wurde auch die Handlung im Wesentlichen gleich übernommen:
Der Held (Jaa) heißt dieses Mal Kham und muss die gestohlenen Elefanten seiner Familie wiederbeschaffen. Die Spur führt ihn von Bangkok nach Sydney, wo er aus heiterem Himmel und völlig unschuldig in Schwierigkeiten mit der Polizei gerät. Unter den Polizisten befindet sich Mark, dargestellt von Petchtai Wongkamlao, der wie bereits in ONG-BAK den Hanswurst spielen darf. Diesmal billigt man ihm gegen Ende des Films aber wenigstens zu, den bösen Buben gegenüber auch mal ein bisschen garstig sein zu dürfen. Als "Charakterentwicklung" geht das allerdings nicht durch, genauso wie die Einführung eines abstrusen Komplotts der asiatischen Mafia die hanebüchene Story nicht komplexer macht. Nur blödsinniger, was einem den Spaß am Film beinah verdirbt. Vielleicht wäre die "Handlung" schlüssiger, wären in der deutschen Fassung nicht etwa 20 Minuten Filmmaterial (zum überwiegenden Teil Handlung!) der Schere zum Opfer gefallen. Andererseits muss man sich aber auch offen und ehrlich eingestehen, dass Tony Jaa zwar ein begnadeter Akrobat, aber nicht unbedingt ein Schauspieler im engeren Sinne ist – was sich bisweilen in unfreiwilliger Komik der "Schauspielszenen" manifestiert. Von daher ist es fraglich, ob man den geschnittenen Szenen tatsächlich besonders hinterher trauern sollte. Und so ganz unter uns: Wegen seiner durchdachten Story sieht man sich REVENGE OF THE WARRIOR ja nicht unbedingt an, oder?
Natürlich nicht. Es ist die Action, die uns lockt und die wir auch bekommen. Und wenn Tony Jaa die Kuh fliegen lässt, dann wenigstens ordentlich. Neben einem Kampf gegen Inline-Skater sowie Mountainbike- und Motocrossfahrer und einer wahren Knochenbruch-Orgie im Showdown bleibt vor allem jene Szene in Erinnerung, in der Jaa sich von unten nach oben durch ein Haus prügelt und die gestoppte vier Minuten ohne (erkennbaren) Schnitt auskommt. So etwas macht die ziemlich uninteressante Bootsverfolgungsjagd zu Beginn des Films ganz schnell wieder vergessen.
Und dann ist da ja noch die "Archetypenparade", in der Jaa vom japanischen Karateka über den chinesischen Schwertkämpfer und den karibischen Capoeira-Tänzer bis hin zu mit Steroiden vollgepumpten Wrestling-Riesen allen wandelnden Martial Arts-Klischees mit viel Akrobatik fest aufs Maul hauen darf. Das macht Laune, auch wenn die intensivsten Momente jene sind, in denen die Action ohne jeglichen Firlefanz und völlig geradeaus zum Tragen kommt.
Wie bereits festgestellt: Die Handlung von REVENGE OF THE WARRIOR ist (zumindest in der vorliegenden Form) ganz großer Mist, aber die Action lässt einmal mehr die Wände wackeln und macht den Film sehenswert.
DVD.
Das Rezensionsexemplar enthält lediglich den Hauptfilm in massiv abgespeckter Qualität, sodass sich über die Güte der DVD keine Aussage treffen lässt.
Die Special Edition soll mit Interviews, Trailern, TV-Spots, Biographien und etlichem Material von hinter den Kulissen aber umfangreiches Bonusmaterial enthalten.
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