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KAPITELWAHL

REQUIEM POUR UN VAMPIRE (Frankreich 1971)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. REQUIEM POUR UN VAMPIRE
Laufzeit in Minuten. 83

Regie. JEAN ROLLIN
Drehbuch. JEAN ROLLIN
Musik. PIERRE RAPH
Kamera. RENAN POLLÈS
Schnitt. MICHEL PATIENT
Darsteller. MARIE-PIERRE CASTEL . MIREILLE DARGENT . PHILIPPE GASTÉ . DOMINIQUE u.a.

Review Datum. 2006-04-08
Erscheinungsdatum. 2005-12-01
Vertrieb. ENCORE

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. FRANZÖSISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH . NIEDERLÄNDISCH . ITALIENISCH . SPANISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Zwei Mädchen in Clownskostümen geraten auf ihrer Flucht vor Gesetzeshütern in die Fänge einer dubiosen Bande, die im rot ausgeleuchteten Kellerverlies gerne mal die Peitsche sausen läßt und junge Mädels zum Beischlaf zwingt. Der Boss der Truppe ist ein Vampir, der letzte seiner Art, und er hat Pläne mit den beiden...

Jean Rollins vierter Langfilm ist ein recht simples Werk, welches noch lange nicht so dermaßen durchgestylt daherkommt wie sein zwei Jahre später entstandener LES DÉMONIAQUES, sondern auf einer roheren Ebene funktioniert, ohne allerdings die typischen Alleinstellungsmerkmale einer Produktion des Meisters missen zu lassen.
Der Vampir-Guru interessiert hier kaum für die Geschichte, sondern präsentiert lediglich eine Abfolge von Szenen, die allerdings stimmungsvoller kaum sein könnten. Das Geschehen konzentriert sich vor allem in der ersten Dreiviertelstunde völlig auf die Bild- und Ton-Ebene, Dialog findet quasi überhaupt nicht statt, man wähnt sich beinahe in einem Stummfilm - einem sehr atmosphärischen und stellenweise auch recht gruseligen.
Das eigentliche Thema leitet Rollin dieses Mal zwar erst nach einer ganzen Weile ein, aber bis dahin wird der Film von einer ständigen Atmosphäre des Unheils durchzogen, die einen trotz des hypnotischen Schleiftempos nicht loslässt. Wunderbar auch die Musik von Pierre Raph (der auch noch drei andere Filme des Regisseurs vertonte): Als eines der Mädel einen sexgierigen Mann ins Verderben locken will, wird dies mit einer sanften, verspielt klingenden Melodie kontrastiert, wodurch die Sequenz eine seltsame Leichtigkeit bekommt, man vergisst, was das eigentliche Ziel dieser neckischen Jagd ist.
Im letzten Drittel wird dann wieder ausgepackt: Selbst für heutige Verhältnisse noch recht wüst sind die Peitsch & Bürst-Orgien im puffigen Verlies, zarte Naturen könnten hier einen Stein des Anstoßes finden, sind aber spätestens beim - das kann er einfach, unser Jean - mal wieder tollen Ende wieder versöhnt.

REQUIEM POUR UN VAMPIRE ist einfaches, aber grandioses, lyrisches Kino, welches von Herzen kommt! Absolut empfohlen!

DVD.
Für das DVD-Paket, welches Encore hier präsentiert, gilt, was auch für die bisherigen gilt: Edle Aufmachung, fragwürdige Verteilung der Extras.
Auf der ersten DVD findet sich eine Einleitung von Jean Rollin, der Film mit französischer und dieses Mal auch englischer Tonspur und ein ordentlicher Satz an gut lesbaren Untertiteln. Die Tonqualität ist gut, das Bild lässt im letzten Drittel an 2-3 Stellen etwas arg zu wünschen übrig. Hier gibt's viele Verschmutzungen, die verschmerzbar sind, aber den positiven Eindruck etwas trüben.
Auf der zweiten DVD gibt's folgendes: Ein kurzes Interview mit Louise Dhour, die einen netten Eindruck macht, aber nicht unbedingt die Gesprächigste ist. Das Interview mit dem schrulligen, liebenswerten Paul Bisciglia ist einfach herrlich. Schön zu sehen, wie der alte Mann aufblüht und mit funkelnden Augen von seinen filmischen Großtaten und Ansichten erzählt. Toll! Hinter LA DERNIERE LIVRE verbirgt sich ein Filmchen, in dem Rollin zu seiner Schriftsteller-Karriere befragt wird und anschließend einer seiner Kurzgeschichten vorliest. Als Letztes finden sich noch der englische und der französische Trailer.
Auf der dritten Scheibe gibt's den der obligatorischen Audiokommentar, der mit 23min bei diesem Release recht kurz ausgefallen ist. Aus Angst vor eventuellen Einschreitungen der Zensur wurden diverse Szenen in denen die Darstellerinnen nackt waren, noch mal im angezogenen Zustand gedreht. Drei dieser Szenen finden sich in der Sektion alternative Scenes. Ansonsten findet sich noch eine gelungene Slideshow, die mit Bildern vom Film und von den Dreharbeiten aufwartet.
Im 64seitigen Booklet erzählt Rollin über seinen Film, es gibt die Kurzgeschichte LA DERNIERE LIVRE zum Nachlesen. Eine Bibliographie rundet das kleine Büchlein ab.











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