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KAPITELWAHL

BLOOD & DONUTS (Kanada 1995)

von Stefan Mader

Original Titel. BLOOD & DONUTS
Laufzeit in Minuten. 85

Regie. HOLLY DALE
Drehbuch. ANDREW RAI BERZINS
Musik. NASH THE SLASH
Kamera. PAUL SAROSSY
Schnitt. STEFAN FANFARA . BRETT SULLIVAN
Darsteller. GORDON CURRIE . HELENE CLARKSON . JUSTIN LEWIS . DAVID CRONENBERG u.a.

Review Datum. 2005-10-09
Erscheinungsdatum. 2005-10-14
Vertrieb. EPIX MEDIA AG

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0) . ENGLISCH (DD 2.0)
Untertitel. DEUTSCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
1969: Mit der Mondlandung ist für Boya (Currie) die Grenze des Zumutbaren überschritten – er legt sich schlafen. Und zwar richtig lange. Erst 25 Jahre später wird der Vampir von einem Golfball unvermittelt aus dem Schlaf gerissen und macht sich dann auf den Weg zum alten Friedhof der Stadt, wo er in einem Grab seine Habe versteckt hält.
Dazu bedient er sich des etwas chaotischen, aber netten Taxifahrers Earl (Louis), der nicht ganz freiwillig immer wieder den Fahrer für zwei Schutzgelderpresser des örtlichen Verbrecherkönigs (Cronenberg) spielen muss. Als Earl die beiden Henchmen bei einem Job im Stich lässt sind diese natürlich gar nicht erfreut, suchen den Überlebenskünstler sogleich in seinem Stammlokal, einem Kaffee-und-Donut-Laden in dem die Kellnerin Molly (Clarkson) arbeitet, auf und schicken sich an, den Taxifahrer übel zuzurichten.
Doch auch Boya hält sich zufällig in dem Café auf. Er sieht sich gezwungen seinem neuen Bekannten zu helfen und zeigt den Schlägertypen sozusagen die Zähne, was die Gangster (gepaart mit einer kleinen Kostprobe seiner übermenschlichen Stärke) vorerst in die Flucht schlägt. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis die Kerle zurückkommen und auch Boya kann nicht immer auf Earl aufpassen, da sein aufkeimendes romantisches Interesse an Molly und die Begegnung mit seiner alten Flamme Rita ihn schwer beschäftigen.

Eins vorweg: Das Lied Mr. Sandman scheint mich regelrecht zu verfolgen. Während es in KOPFLOS noch von acht abgetrennten Köpfen mit witzig abgewandeltem Text dargeboten wurde wird man im Falle der Eröffnungscredits von BLOOD & DONUTS mit einer unangenehm gefiepsten Version des Klassikers "beglückt". Das wollte mal gesagt sein, soll aber nicht in die Kritik des Filmes mit einfließen.
Angriffspunkte für Kritik bietet BLOOD & DONUTS nämlich auch so genug, zum Beispiel die eher unfreiwillig komischen Spezialeffekte und das grottige Make-up. Nicht nur, dass die Damen im Film stets so wirken als hätten sie mit zitternder Hand Lippenstift aufgetragen, auch die blaugraue Gesichtsfarbe des Vampirs ruft ein Gefühl beklemmender Peinlichkeit hervor. Zur Erinnerung: Der vorliegende Film stammt aus dem Jahr 1995, also aus einer Zeit in der ein JURASSIC PARK bereits gezeigt hatte, was mit moderner Tricktechnik möglich ist. Natürlich hinkt der Vergleich mit Spielbergs damaligem state-of-the-art Dino-Abenteuer ganz massiv, aber selbst ein Blick auf andere Vampirfilme aus dieser Zeit wie FROM DUSK TILL DAWN (1996) oder –inhaltlich ähnlicher– die Anne Rice-Verfilmung INTERVIEW WITH THE VAMPIRE (1994) lässt die Effekte hier alt aussehen.
Weiters ist die Handlung ist eher unspektakulär, auch wenn ansatzweise versucht wird, dem Ganzen einen leicht philosophischen Touch zu geben. Dies erreicht jedoch nicht jene romantisch-melancholische Qualität, wie man sie aus Rices INTERVIEW... kennt, von wo dieses Element entlehnt wurde.
Als dritter großer Kritikpunkt (und damit wollen wir es dann gut sein lassen) sei noch die unsagbar bescheuerte "Reanimationsszene" am Ende des Filmes angeführt, die nicht nur jedem der einmal einen Erste Hilfe-Kurs besucht hat den Magen aushebelt, sondern einmal mehr mit offenbar auf dem alten C64 zusammengebastelten SFX aufwartet und dramaturgisch eine total ausgelutschte Sache ist.

Als totalen Griff ins Klo möchte ich BLOOD & DONUTS zwar nicht bezeichnen, guten Gewissens empfehlen kann ich ihn aber mindestens ebenso wenig. Interessant dürfte der Film wohl für Die Hard-Fans von Horror-Regisseur David Cronenberg sein, der hier in einer Nebenrolle auftritt.

DVD.
Das Bild hat nicht nur TV-Format (4:3), sondern leider auch tendenziell Fernsehqualität – es ist körnig und nicht ganz scharf. Außerdem sind an dunklen Stellen manchmal Blockungen auszumachen. Der Ton ist auf Deutsch und Englisch vorhanden, beider Tonspuren sind Stereo. Untertitel gibt es in Deutsch und können in der Originalfassung nicht ausgeblendet werden.
Eine Trailershow (jener des Hauptfilms in beiden Sprachfassungen) und eine Cronenberg-Biographie schließlich bilden die Extras der DVD.








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