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KAPITELWAHL

DEVILMAN (Japan 2004)

von Dirk Gerbode

Original Titel. DEBIRUMAN
Laufzeit in Minuten. 112

Regie. HIROYUKI NASU
Drehbuch. MACHIKO NASU
Musik. nicht bekannt
Kamera. nicht bekannt
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. HISATO IZAKI . YUSUKE IZAKI . AYANA SAKAI . BOB SAPP u.a.

Review Datum. 2005-06-13
Erscheinungsdatum. 2005-07-25
Vertrieb. LEGEND FILMS

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . JAPANISCH (DTS/DD 5.1)
Untertitel. DEUTSCH . ENGLISCH
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Anfang der siebziger Jahre erschuf Go Nagai den ebenso populären, wie wegen seiner expliziten Gewaltdarstellung kontroversen, Manga DEVILMAN. In dem Comic geht es um den Jungen Fudo Akira, der von einem Dämon besessen wird, sich jedoch noch soviel Menschlichkeit bewahrt, dass er den Kampf gegen Legionen von höllischen Kreaturen aufnimmt, die die Welt unterjochen wollen.

Apocalypse yow!, das ist doch sehr gutes Potenzial für einen schön krachigen Destruktionsfilm mit viel Monstergematsche. Leider wurde nicht beachtet, dass dafür geklotzt werden muss.

Die Realverfilmung nimmt sich schon ziemlich viel vor - Gut gegen Böse, das Ende der Welt, episches Pathos, gigantische Dämonenfights, die ultimative Zerstörung – und scheitert so kläglich, dass man ihn schon wieder ein bisschen lieb haben muss. Die Dramaturgie setzt auf große Momente von Liebe, Freundschaft, Tragik, vergisst jedoch, dass so etwas mit Verstand aufgebaut sein will. Stattdessen gibt es eine episodische Aneinanderreihung von Einzelbegebenheiten, die einen als Zuschauer ziemlich auf Distanz hält und wenn es dann dramatisch werden soll, eher zum Lachen bringt. Damit das egal wäre, bietet DEVILMAN zu wenig Spektakel. Wenn es mal abgeht, geben sich zu häufig einigermaßen gelungene Computereffekte mit fürchterlichem Billig-Morphing die Klinke in die Hand. Da fehlte es offensichtlich an Geld für so ein gigantisches Szenarium.

Symptomatisch für die ganze Misere ist der immer wieder auftauchende Bob "The Beast" Sapp, ein ehemaliger Footballspieler und Wrestler, der seinen fehlenden Hals mit unglaublich miesem Schauspiel ausgleicht. Ausgerechnet durch ihn versucht der Regisseur Hiroyuki Nasu mangelndes Budget wettzumachen, indem er Bob als Nachrichtensprecher das sagen lässt, was er nicht zeigen kann: Auf der Erde herrscht die Apokalypse, ein Weltkrieg ist ausgebrochen, Herscharen von Dämonen marodieren durch zerstörte Städte. Leider ist Bob bei der Etablierung von Atmosphäre nicht gerade überzeugend und zwanzig Statisten und ein paar durcheinander geworfene Gegenstände lassen auch nicht gleich an Weltuntergang denken – da helfen keine digitalen Explosionen im Hintergrund. In der letzten halben Stunde zeigt der Film dann, wie er die ganze Zeit hätte aussehen sollen. Kilometerhoch in den Himmel ragende Türme aus verdrehten Menschenleibern geben den nötigen Hieronymus Bosch Look, aber da ist schon Hopfen und Malz verloren.

Was eine blutigere und düstere japanische Variante von HELLBOY hätte sein können, ist zwar blutig, aber reichlich albern und erinnert in den schlechten Momenten ziemlich stark an die POWER RANGERS. Das ist lustig – und in dieser Hinsicht kann DEVILMAN sicher Spass machen -, aber vor allem Schade. Go Nagais Manga-Klassiker hätte eine bessere Adaption verdient gehabt.

DVD.
Die DVD bietet die deutsche und japanische Tonspur, die sich beide ganz ordentlich anhören. In diesem Fall empfiehlt sich sogar einmal die deutsche Synchro, weil in dem Film ziemlich viele dämliche Sätze fallen und es erhöht den Unterhaltungswert enorm, die zu hören und nicht als Untertitel zu lesen. Das Bild ist auch okay. Die vorliegende Verleihversion verzichtet komplett auf Extras - für die Kauf DVD ist da sicher einiges möglich und auch sehr wünschenswert!








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