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KAPITELWAHL

DER MASCHINIST (USA 2004)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE MACHINIST
Laufzeit in Minuten. 98

Regie. BRAD ANDERSON
Drehbuch. SCOTT KOSAR
Musik. ROQUE BANOS
Kamera. XAVI GIMENEZ
Schnitt. LUIS DE LA MADRID
Darsteller. CHRISTIAN BALE . JENNIFER JASON LEIGH . JOHN SHARIAN . MICHAEL IRONSIDE u.a.

Review Datum. 2005-05-06
Erscheinungsdatum. 2005-05-05
Vertrieb. E-M-S

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Kaum eine Filmzeitschrift, in der sich nicht über Christian Bales dramatischen Gewichtsverlust für seine Rolle in DER MASCHINIST ausgelassen wurde. Überall war zu lesen, wie gesundheitsgefährdend der Schauspieler sich runterhungerte und wie extrem das Ergebnis sei. Und doch kann einen nichts auf den ersten Anblick dieses Mannes in Brad Andersons Film vorbereiten. Wie der attraktive Bale sich hier präsentiert, eingefallen, knochig und graugesichtig, das kann nur Erinnerungen an die Bilder von KZ-Opfern im Kopf abrufen. Ein Schock, der den Rest des Films anhält.

Warum sieht dieser Mann so aus? Industriearbeiter Trevor Reznik hat seit einem Jahr nicht mehr geschlafen. Seine Kollegen meiden ihn, und sein Privatleben erschöpft sich in den Stunden mit einer Hure (typecast, aber über jeden Zweifel erhaben: Jennifer Jason Leigh) sowie dem nächtlichen Kaffee in einer Flughafenbar. Nicht nur die Schlaflosigkeit macht Reznik zu schaffen, vielmehr bröckelt die Welt um ihn herum langsam auseinander. Weil er sich durch einen neuen Kollegen namens Ivan ablenken läßt, verursacht er versehentlich einen Arbeitsunfall, bei dem sich ein Arbeiter von seinem Arm verabschieden muß (Michael Ironside kann hier auf TOTAL RECALL-Erfahrungen zurückgreifen). Allerdings kennt niemand Ivan. Jemand spielt Galgenraten an Rezniks Kühlschrank, und die Treffen mit der Kellnerin Maria finden merkwürdigerweise immer um Punkt 1:30 Uhr statt. Reznik entwickelt eine ausgewachsene Paranoia, aber es gibt tatsächlich ein Rätsel, das gelöst werden muß - eine Aufgabe, die nur von ihm selbst bewältigt werden kann.

Mit seiner ruhigen, befremdlichen Bildsprache und einer Musik, die deutliche Anleihen bei Bernard Herrmann macht, baut Brad Anderson ein beunruhigendes Szenario von beträchtlicher Sogwirkung auf. Das Geschehen und viele der Figuren sind so undurchschaubar, daß man anfangs durchaus Vergleiche zu den radikaleren Arbeiten der Herren Lynch und Cronenberg heranziehen kann. Leider gibt sich auch DER MASCHINIST den derzeit im Kino so beliebten "Wer bin ich?"-Spielchen hin und schließt das alptraumhafte Geschehen mit einer zwar schlüssigen und auch dramatisch wirkungsvollen, aber nicht sonderlich originellen und vor allem nur allzu realen Auflösung ab. Das Unklare, das Geheimnisvolle, das bei oben genannten Regisseuren die Hermeneutik so fordert, ist hier ebenso wenig vorhanden wie bei verwandten Beispielfilmen (etwa IDENTITY, HIDE AND SEEK oder THE I INSIDE). Das Problem von DER MASCHINIST, der sehr gut gespielt und auch gut gemacht ist, liegt ganz einfach in der schieren Existenz all dieser anderen Filme. Man kennt das alles so oder so ähnlich schon sehr gut und möchte sich eigentlich einem größeren Mysterium hingeben; sich einfach mehr fordern lassen. Dennoch ein sehenswerter, sorgfältig konzipierter Film mit sehr starken Momenten.

DVD.
Es lag zwar nur die rudimentäre Presse-DVD vor, diese konnte aber mit ausgezeichnetem Bild und einer erstklassigen Synchronisation überzeugen. Für den Verkauf wird es eine Wagenladung Extras geben.








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