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KAPITELWAHL

DANCE OF DEATH (USA/Mexiko 1968)

von Jan Zeleny

Original Titel. HOUSE OF EVIL
Laufzeit in Minuten. 76

Regie. JACK HILL . JUAN IBÁNEZ
Drehbuch. JACK HILL . LUIS ENRIQUE VERGARA
Musik. ENRICO C. CABIATI . ALICE URETTA
Kamera. RAÚL DOMINGUEZ . AUSTIN MCKINNEY
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. BORIS KARLOFF . JULISSA . ANDRÉS GARCIA u.a.

Review Datum. 2005-03-10
Erscheinungsdatum. 2004-08-09
Vertrieb. CMV LASERVISION

Bildformat. 1.33:1
Tonformat. DEUTSCH (DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
DANCE OF DEATH ist eine weitere der vier Z-Produktionen, in denen Boris Karloff kurz vor seinem Tod noch einmal vor die Kamera trat (vgl. THE TORTURE ZONE) und der dritte der eben diese vier Filme umfassenden Boris Karloff Collection von CMV.

Unsere Geschichte beginnt, als zwei junge Burschen auf einer Lichtung eine gar gräuslich zugerichtete Frauenleiche finden, die man ihrer Augen beraubt hat; Schnitt auf das Schloss des laut Inhaltsangabe "liebenswürdigen", tatsächlich aber ganz schön neben der Spur dahersalbadernden Matthias Morteval (Karloff), der munter mutmasst, "die Fische" hätten's getan… Oder Vögel - "Vögel könnten es gewesen sein! Jeder weiss, dass Vögel so etwas tun!" Sein Freund und Leibarzt Emmerich weiss es jedoch (noch) besser: Herausgerissen wurden sie, die Augen, mit blossen Händen! Genauso wie in Venedig und Budapest! Venedig..?! Budapest..?!? Fragt nicht. Kurz darauf dürfen wir den Ermittlungsarbeiten der Exekutive beiwohnen, die das Ganze den "Zigeunern" anhängen will und bereits kurze Zeit später in einem Nachtclub mit der Verlobten schäkert - welche wiederum zufälligst die Grossnichte von Herrn Morteval ist und von ebenjenem just zwecks vorgeblicher Erbenselektion zu einem grossen "Familientreffen" geladen wurde!

Rumms, die Kühe fallen um und schon ist man auf Schloss Moorehenge und mittendrin im psychotronischen Treiben; Onkel Matthias erfreut die bereits Anwesenden mit seinem eigenwilligen, dezent eiernden Orgelspiel, nur um die Stimmung kurz darauf recht plötzlich mit eher unschönen Frotzeleien zu vergiften: "Wissen sie eigentlich, dass ihr seeliger Vater sie auf seinem Sterbebett unentwegt verfluchte?" Emmerich ist gerade noch rechtzeitig zur Stelle, um die Situation taktvoll mit Verweis auf Matthias' Alter und Geisteszustand zu retten. Im weiteren Verlauf der "Handlung" kommt es zu einer Vielzahl weiterer wahrhaft verblüffender und grausiger Enthüllungen, bei denen u.a. ein gewisser Hugo, tödliches Spielzeug und Mortevals geliebte aber hoffnungslos verstimmte Orgel eine entschieden bescheuerte Rolle spielen; zum Schluss geht dann ganz einfach alles in Flammen auf und unsere Geschichte ist zu Ende.

Angeblich soll dieses obskure Werk in seiner Urfassung schwer vorstellbare 14 Minuten länger gelaufen sein als auf der hier vorliegenden DVD. Dieses Material scheint aber unwiederbringlich verschollen - und mit ihm diverse Handlungsstränge, was dem ohnehin bizarren Flair und behäbigen Tempo der Veranstaltung aber nur zuträglich ist. Abgerundet wird das wahnwitzige Geschehen aufs vortrefflichste durch die psychedelische Kamerarbeit, die substantiell minimalistischen Dialoge (angesichts von der Decke tropfenden Blutes z. B. verkündet jemand selbstbewusst-deskriptiv: "Es kommt von oben!") und den derangierten Soundtrack, einen Klumpatsch aus geklauten (und stellenweise vollkommen unpassenden) Versatzstücken älterer Hollywoodscores und dem bereits erwähnten atonalen Orgelgeleier. Für ganz hartgesottene Trash-Aficionados ist diese betont sinnfreie Kolportage sicherlich einen Blick wert.

DVD.
Das Bild ist leider arg dunkel und unscharf, was das schon inhaltlich schwer nachvollziehbare Geschehen zusätzlich in unvorteilhafter Weise abstrahiert - der Ton liegt auch hier bedauerlicherweise nur auf Deutsch (dafür aber immerhin in recht guter Qualität) vor. Besonders schmerzlich bewusst wird einem das, sobald man sich den Vor- und Abspann der amerikanischen Fassung ansieht, in denen (besonders im Abspann) Karloff nachhaltig demonstriert, wie unvergleichlich er sein charismatisches Organ einzusetzen vermag; worin sich der Nutzen dieses Extras allerdings leider auch schon erschöpft. Ausserdem gibt's noch die auf allen DVDs der Boris Karloff Collection enthaltene, sehr schöne und selbstlaufende Bildergallerie "Die 1000 Gesichter des Boris Karloff" und eine ausgesucht absurde Zusammenstellung von Trailern für u.a. die Eastern Collection von CMV mit Glanzlichtern deutscher Titelschmiedekunst wie EIN DAMPFHAMMER UNTER 1000 NIETEN und Godards über-arty Teaser zu LA CHINOISE. Eine alles andere als vollkommene, aber nicht uncharmante Veröffentlichung.








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