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YOU KILL ME (USA 2007)

von Rajko Burchardt

Original Titel. YOU KILL ME
Laufzeit in Minuten. 93

Regie. JOHN DAHL
Drehbuch. CHRISTOPHER MARKUS . STEPHEN MCFEELY
Musik. MARCELO ZARVOS
Kamera. JEFF JUR
Schnitt. SCOTT CHESTNUT
Darsteller. BEN KINGSLEY . TÉA LEONI . LUKE WILSON . DENNIS FARINA u.a.

Review Datum. 2008-06-11
Kinostart Deutschland. 2008-06-12

Eigentlich soll Frank (Ben Kingsley) für seine polnische Mafiafamilie unter Roman Krzeminski (Philip Baker Hall) im beschaulichen Buffalo regelmäßig Aufträge ausführen – also wohl gemerkt: sich Konkurrenten aus der Schneeräumungsbranche entledigen! –, doch statt zur Waffe greift er lieber zur Flasche: Ja, Frank, der Auftragskiller, hat ein schweres Trinkproblem. So schwer, dass seine Familie ihn zu den anonymen Alkoholikern nach San Francisco versetzt. Der Profikiller findet sich unter den verzweifelten Trinkern anfänglich nur schwer zurecht, lediglich der neue Job als Leichenbestatter sorgt für ein wenig Alltagsroutine. Bis Frank die hartnäckige Laurel (Téa Leoni) kennen und lieben lernt.

Abgesehen von der postmodernen DUEL-Neuauflage JOY RIDE ist John Dahl bekanntlich ja leider schon ein wenig länger in die Mittelmäßigkeit abgerutscht, da überrascht seine neueste nette und beschauliche Gangsterkomödie in ihrer gepflegt inspirationslosen Eintönigkeit nun wahrlich nicht. Aber wenn YOU KILL ME mit schwarzhumorigem Eifer da so von Killern und verführerischen Frauen erzählt, dann erinnert man sich unfreiwillig ja doch ein wenig an die aufregenden frühen Filme Dahls, die Noir-Variationen, die guten Thriller mit guten Drehbüchern und guten Schauspielern. Immerhin: Letzteres kann dieser neue kleine Film von Johnny Boy auch für sich behaupten. Ben Kingsley ist komisch, ja wirklich sehr komisch als lakonischer alter Berufsmörder. Nicht so nuanciert zwar wie in SEXY BEAST, aber besser als in BLOODRAYNE gewiss.

Und wenn schon Kingsley diese etwas bemüht trockene Geschichte schultert, kann YOU KILL ME so schlecht nicht sein. Zugegeben, über die 90 Minuten ist das ein unterhaltsamer, ruhiger Spaß, eine leichte, luftige, lockere Angelegenheit, aber wenn John Dahl vielleicht noch die ein oder andere Überraschung, Wendung, Unvorhersehbarkeit, vielleicht mal einen Drehbucheinfall hier und eine hübsche Regienote da beigesteuert hätte, dann wäre daraus vielleicht eine ähnlich spritzige Thrillergroteske gereift wie jüngst Martin McDonaghs BRÜGGE SEHEN... UND STERBEN? – und nicht nur eine harmlose, aber austauschbare Mixtour aus THE SOPRANOS und SIX FEET UNDER.











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