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TODAY YOU DIE (USA 2005)

von Hasko Baumann

Original Titel. TODAY YOU DIE
Laufzeit in Minuten. 92

Regie. DON E. FAUNTLEROY
Drehbuch. JOE HALPIN . DANNY LERNER . KEVIN MOORE . LES WELDON
Musik. STEPHEN EDWARDS . TOM ERBA . SCOTT MARCUSSEN
Kamera. DON E. FAUNTLEROY
Schnitt. ROBERT A. FERRETTI
Darsteller. STEVEN SEAGAL . ANTHONY "TREACH" CRISS . MARI MORROW . LAWRENCE TURNER u.a.

Review Datum. 2005-11-03
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Zunächst einmal muß ich einen Mördergag loswerden: Angesichts des mächtigen Ranzens, den Steven Seagal mal wieder mit sich rumschleppt, sollte der Film eher TODAY YOU DIET heißen. Brüller! Keine Sorge, es gibt auch während der vorliegenden 90 Minuten noch genug zu lachen. Oder zu weinen, wie man's nimmt.

Die Frechheiten in der Direct to video-Welt des einstigen Kassenknüllers Stevie kennen mittlerweile keine Grenzen mehr. Innerhalb der ersten 10 Minuten wird einmal Seagals Dialog im Satz abgeschnitten; die Satzmelodie geht noch fröhlich nach oben, und schnipp - da hat Stevie wohl keinen Bock gehabt, noch einen brauchbaren Take abzuliefern. Kurz darauf sieht man ihn in einem Geldtransporter rumsitzen. Er guckt zur Seite - und das hat man rückwärts ablaufen lassen, weil man die entsprechende Einstellung offenbar schlichtweg zu drehen vergessen hat! In Dialogszenen paßt nichts zueinander, vor allem nicht Seagal, der ständig unmotiviert dahergrinst und nicht die geringste Lust verspürt, mit jemand zusammen zu agieren. In Walle-Walle-Klamotten aus dem Marlon Brando-Gedächtnisfundus (selbst im Knast hat man ein blaues Zelt eigens für Stevie bereitgelegt) walzt Seagal durchs dröge Geschehen. Sein Double erreicht nicht ganz die Breite des Vorbilds und erfreut vor allem durch schamhaarartige Löckchen in der Matte, die Steven nun beim besten Willen nicht aufweisen kann.

Die Handlung (Seagal wird bei einem Job als Geldfahrer verarscht und will seinen Namen reinwaschen) ist nicht der Rede wert, noch viel weniger die Romanze mit seiner Freundin, die ständig und frei von jeglicher Relevanz für die Handlung von "schwarzer Magie" dahersabbelt. Apropos: Als Seagals "Buddy" wird Treach geboten. Da fängt man an, sich nach DMX zu sehnen! Die Dialoge zwischen ihm und Seagal sollen lustig sein, man kann sie aber größtenteils nicht mal nachvollziehen, und wenn Fat Steven einen auf Homie macht, wird die Milch sauer. Aber was soll das alles, wer sich Seagal reintut, will Action! Also, was ist los mit der Action?

Nach dem Rückwärts-Seitenblick fliegen plötzlich Autos durch Las Vegas im besten Pepin/Mehri-Stil. Toll! Allerdings stammt die wilde Hatz aus SHOWDOWN mit Peter Weller. Der Knast kommt aus Walter Hills UNDISPUTED, und die satte Explosion am Ende kennt der Actionjunkie aus NO CODE OF CONDUCT. Auch Seagal ist also bei der stock footage angelangt. Allerdings muß man zugeben, daß sich nicht allzu viele Leute daran stören werden, da die Ursprungsfilme der Actionszenen nicht allzu bekannt sind. Darüber hinaus darf Seagal wieder mehr Knochen brechen, schießt auch mal einen Unbewaffneten in Fetzen und ist häufiger selbst im Bild als in den letzten paar Filmchen. Wenn er fluchen darf, kommt er sogar mal aus sich raus, scheint ihm zu liegen (siehe auch das unsterbliche "Cocksucker Motherfucker" aus SUBMERGED): "I didn't see 'fuck you' anywhere near the place!"

Seagal-Scheiße hat ihre eigenen Kriterien. Ein Film für Leute, denen OUT OF REACH, THE FOREIGNER und SUBMERGED gefallen hat.











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