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ROLLER GIRL - MANCHMAL IST DIE SCHIEFE BAHN DER RICHTIGE WEG (USA 2009)

von Sebastian Moitzheim

Original Titel. WHIP IT!
Laufzeit in Minuten. 110

Regie. DREW BARRYMORE
Drehbuch. SHAUNA CROSS
Musik. THE SECTON QUARTET
Kamera. ROBERT YEAMON
Schnitt. DYLAN TICHENOR
Darsteller. ELLEN PAGE . MARCIA GAY HARDEN . ALIA SHAWKAT . KRISTEN WIIG u.a.

Review Datum. 2011-04-06
Kinostart Deutschland. 2011-09-01

Ellen Page ist ohne Zweifel eine der talentiertesten jungen Schauspielerinnen Hollywoods, doch seit ihrer zurecht Oscar-nominierten Performance in JUNO war sie in erster Linie in Nebenrollen in wenig bemerkenswerten Indie-Filmen (SMART PEOPLE) und einer zwar wichtigen, aber eindimensionalen Rolle in INCEPTION zu sehen. Dazwischen spielte sie allerdings bereits 2009 unter der Regie von Drew Barrymore die Hauptrolle in WHIP IT! bzw. auf deutsch ROLLER GIRL - MANCHMAL IST DIE SCHIEFE BAHN DER RICHTIGE WEG (autsch), der im Mai auch den Weg in die deutschen Kinos findet. Auch der ist nicht der ganz große Wurf, doch er gibt zumindest Page die Chance, zu zeigen was sie kann.

Page spielt die 17jährige Bliss Cavendar, eine Außenseiterin, deren Leben in einer texanischen Kleinstadt mit Ausnahme der Schönheitswettbewerbe, zu denen ihre Mutter (Marcia Gay Harden) sie drängt, wenig zu bieten hat - bis sie sich mit ihrer besten Freundin (Alia Shawkat) heimlich ein Rollerderby ansieht. Sie ist begeistert von dem Sport und wird schon bald Mitglied des Teams "Hurl Scouts", doch ihre neue Leidenschaft steht schon bald im Konflikt mit ihren Eltern und ihrer besten Freundin.

Bliss Cavendars Konflikt ist, wie vieles in ROLLER GIRL - MANCHMAL IST DIE SCHIEFE BAHN DER RICHTIGE WEG, plakativ und wenig subtil - wie schon in JUNO, deren Hauptfigur genauso gut als unsympathische Neunmalkluge hätte daherkommen können, ist es Page, die der Rolle nicht nur Tiefe, sondern auch Charme verleiht. Unterstützt wird sie von einem Ensemble, das ebenfalls aus den oft etwas platten Rollen das Beste herausholt. Besonders Kristen Wiig als Pages Vertraute im Derby-Team, die hier überraschend zurückgenommen und ernst spielt, und Jimmy Fallon, der für die komischsten Momente des Films sorgt, überzeugen.

Die durch und durch sympathischen Darsteller helfen auch, bei den offensichtlichen Schwächen des Films ein Auge zuzudrücken: Wie eingangs erwähnt ist Subtilität für Barrymore und Autorin Shauna Cross ein Fremdwort - das fängt an bei der Bliss' gezwungen auf "alternativ" getrimmten Kleidung und führt über die penetrant-prominente Positionierung von "hippen" Symbolen (Band-Logos etc.) bis zur all zu deutlichen Rollenverteilung des Teams und auch wenn Bliss' Mutter gegen Ende eine vorher unbekannte Seite von sich zeigt, ist sie ebenso keine wirklich runde, glaubhafte Figur.

Dennoch: ROLLER GIRL - MANCHMAL IST DIE SCHIEFE BAHN DER RICHTIGE WEG ist sehenswert. Das liegt zum Einen, wie beschrieben, an der erneut hervorragenden Ellen Page, zum Anderen am unverbrauchten Setting, mit dem Barrymore und Cross durchaus umzugehen wissen. Bliss' Faszination am Roller Derby fängt der Film hervorragend ein und Barrymore schafft es, diesen wohl dem Großteil der Zuschauer vollkommen unbekannten Sport verständlich und dennoch spannend zu inszenieren. ROLLER GIRL - MANCHMAL IST DIE SCHIEFE BAHN DER RICHTIGE WEG mag eine Story erzählen, die schon viele Male dagewesen ist, doch er tut es auf äußerst charmante Art und Weise und in originellem Gewand. Er ist kein Film, den wir vermisst hätten, wäre er nie in die deutschen Kinos gekommen, doch er ist ein kurzweiliger, fluffiger Spaß und ein gelungenes Regiedebüt für Drew Barrymore.











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