|
Alexandre Ajas Splatterfilm HIGH TENSION von 2003 sorgte für internationale Beachtung und einen drauffolgenden Arbeitsplatzwechsel in die USA. Doch Aja schleppte nicht nur sich, sondern auch seine HIGH TENSION-Kollegen über den großen Teich. Allerdings sind leider nicht alle im ähnlichen Umfang talentiert. Und leider wollte wohl eines Tages auch Franck Khalfoun - der in HIGH TENSION den Jimmy spielt - mal nen Film drehen: Hey, Alex, lass mich auch mal ran.
Khalfoun, Aja und Homie Grégory Levasseur brachten draufhin ein total innovatives Drehbuch zu Papier, indem folgende komplexe und äußerst originelle Geschichte erzählt wird: Eine Geschächstfrau wird in einem Parkhaus von einem Psychopathen terrorisiert.
Wie? Was noch? Nada! Das war der ganze Plot!
Der komplette Film klammert sich tatsächlich an diese eine Idee und das so fest wie ein Kleinkind vor der Süßwarenkasse an Frau Muttern. Die Bilder von Ajas Haus-und-Hof-Kameramann Maxime Alexandre sind zwar gewohnt stylish, doch das vergurkte Drehbuch und die überaus einfallslose Inszenierung möchten den Zuschauer schon nach ca. fünfzehn Minuten verzweifelt zu einem anderen, besseren Film (wie etwa dem thematisch ähnlichen LOWER LEVEL) greifen lassen:
Gefühlte 7 Stunden lang hampeln Wes Bentley und Rachel Nichols durch die Garage, faseln Müll und brüllen sich an. Bentley wirkt dabei so gefährlich wie einer dieser Streber aus der ersten Reihe, die nach Ausgabe der Klassenarbeit immer noch eine geschlagene Viertelstunde mit dem Lehrer diskutieren, weil eine 1,5 einfach nicht akzeptabel ist und glotzt mehrmals mit einem "In was bin ich denn hier reingeraten?"-Blick in die Kamera. Rachel Nichols wurde in ein knappes Kleid gesteckt, welches ihren äußerst appetitlichen Vorbau betont, das hilft aber - genauso wenig wie die wenigen Goreszenen - nichts: Nach spätestens dreißig Minuten will man Leichen sehen. Entweder Wess. Oder Rachel. Oder besser beide. Dann findet das traurige Geschehen endlich ein Ende.
|
|
|