Wie schon so einige seiner Kollegen kann auch Stuart Gordon mit seiner zweiten Folge für die MASTERS eine Verbesserung vorweisen. Das ist bei der Gurke, die er das letzte Mal abgeliefert hat (DREAMS IN THE WITCH HOUSE), aber auch keine große Leistung. Und toll ist THE BLACK CAT auch nicht gerade.
Gordons Lieblingsdarsteller Jeffrey Combs darf dieses Mal den Autor der titelgebenden Kurzgeschichte höchstselbst geben: Edgar Allan Poe. Hier wird im Grunde erzählt - rein fiktiv selbstverständlich - wie Poe einst auf die Idee zu einer seiner berühmtesten Stories kam. Da sich Dario Argento in TWO EVIL EYES bereits mit großer Könnerschaft an die Modernisierung der "schwarzen Katze" gemacht hatte, war diesbezüglich auch kein Update nötig. Aber was sich Gordon und sein Co-Autor Dennis Paioli ausgedacht haben, ist leider nur langweilig und repetetiv.
Poe, genervt durch allerlei Widrigkeiten, steigert sich hier in allerlei gewalttätige Halluzinatione hinein, bis die Schreibblockade bezwungen werden will. Da auch Gordon aufgefallen ist, daß man mit staubigen Sets und altertümlichen Kostümen die Gorehounds nicht vom Hocker haut, muß nun ausgerechnet ein Tuberkoloseanfall der hübschen Mrs. Poe als Befriedigungsakt für die Blutrunst herhalten. Viel mehr läuft dann auch nicht. Und Jeffrey Combs gibt dem Affen mal wieder viel zu viel Zucker. Wenn man den Mann nicht an den Zügeln hält, fängt er schnell an zu nerven, wie auch hier.
Eine weitere herbe Enttäuschung, um so mehr, weil Gordons Mamet-Verfilmung EDMOND noch kürzlich so zu gefallen wußte und auch Combs darin zeigen konnte, wie er sein kann. Das hier ist nix.
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