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LITTLE DEATHS (Großbritannien 2011)

von Marc Zeller

Original Titel. LITTLE DEATHS
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. SEAN HOGAN . ANDREW PARKINSON . SIMON RUMLEY
Drehbuch. SEAN HOGAN . ANDREW PARKINSON . SIMON RUMLEY
Musik. RICHARD CHESTER
Kamera. MILTON KAM
Schnitt. ROBERT HALL . JENNIFER SHERIDAN
Darsteller. DANIEL BROCKLEBANK . CHRISTOPHER FAIRBANK . JODY JAMESON . SIUBHAN HARRISON u.a.

Review Datum. 2011-11-08
Kinostart Deutschland. nicht bekannt

Drei Regisseure, drei Episoden, ein Film: Was die drei Shorts in LITTLE DEATHS eint, sind die Themen Sex und Gewalt. Sean Hogan, Andrew Parkinson und Simon Rumley erzählen voneinander gänzlich unabhängige Horrorgeschichten rund um Fleisch, Lust und Fleischeslust.

Die erste Geschichte heißt House & Home und handelt von einem reichen Ehepaar, das Obdachlose zu sich nach Hause einlädt, um sie dort zu betäuben und anschließend gefesselt für diverse Sexspielchen zu missbrauchen. Dumm nur, dass ihr neuester Fang sich ziemlich schnell als äußerst wehrhaft entpuppt und zurückschlägt. Oder besser: Zurückbeißt ...
Was gegen Ende dieses ersten Abschnitts passiert, ist in seiner drastischen Darstellung durchaus schockierend und überraschend. Unglücklicherweise ist es zugleich aber völlig wirr und von viel zu viel langatmigem Gebrabbel eingeleitet. So hat die unerwartete Gewaltexplosion immerhin einen Sinn - denn sie macht klar, dass man Hogans Film mitsamt den hölzernen Darstellern und deren nichtssagenden Dialogen bald hinter sich haben wird.

Mutant Tool wildert in dezent trashigen Gefilden und beschäftigt sich mit einem Arzt, der die Nazi-Experimente von Mengele und Konsorten weiterführt und aus den Körpersäften von grauenhaft mutierten Menschen eine Art Medikament destilliert. Als die Drogensüchtige Jen bei Dr. Reece eine Therapie beginnt, merkt sie bald, dass ihre neuen Schmerzmittel schreckliche Halluzinationen hervorrufen, in denen sich Reeces perverse Machenschaften offenbaren.
Der Mittelteil des Dreigespanns kolportiert seine sehr freakige Storyline zwar in hübsch verstörenden Bildern, bleibt aber zu fragmentarisch und überfrachtet, um wirklich zu überzeugen. Zu allem Überfluss gipfelt Parkinsons Kurzfilm in einem logikfreien Finale, das die netten Ansätze zuvor wieder zunichtemacht.

Der letzte Teil, Bitch von Simon Rumley (RED, WHITE AND BLUE), dreht sich um ein Paar, das seine Sadomaso-Spiele ins Extrem treibt. Mal auf Wunsch, öfter aber merklich gegen seinen Willen wird Pete von seiner Freundin Claire gedemütigt. Mit bösen Folgen: Als Pete die widerwärtige Behandlung satt hat, ersinnt sein zutiefst gekränkter Geist einen brutalen Racheplan.
Falls man sich bis zu Rumleys Part durchgekämpft hat und nicht vorher aufgegeben hat, darf man sich beglückwünschen: Bitch ist im Gegensatz zu den beiden anderen Filmen immerhin sehenswert. Applaus verdient nicht nur die treibende Inszenierung, sondern vor allem die lange, komplett mit Musik unterlegte Endmontage, die zwar vorhersehbar, aber immerhin glaubwürdig und wuchtig zum Abschluss führt.

Zwei Flops und ein relativ starkes Stück, das aber auch nicht zu Rumleys besten Leistungen zählt: Diese Rechnung kann nur ins Minus gehen, zumal die an sich spannende Grundidee an der planlosen Struktur des Dreiteilers krankt. So bleibt LITTLE DEATHS wenig zielführend und wird bestenfalls wegen einiger derber Szenen im Gedächtnis haften - falls man diese nicht vor Langeweile verschlafen hat.











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