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DUELL DER MAGIER (USA 2010)

von Sebastian Moitzheim

Original Titel. THE SORCERER'S APPRENTICE
Laufzeit in Minuten. 110

Regie. JON TURTELTAUB
Drehbuch. DOUG MIRO . CARLO BERNARD . MATT LOPEZ
Musik. TERVOR RABIN
Kamera. BOJAN BAZELLI
Schnitt. WILLIAM GOLDENBERG
Darsteller. JAR BARUCHEL . NICOLAS CAGE . ALFRED MOLINA . TERESA PALMER u.a.

Review Datum. 2010-08-03
Kinostart Deutschland. 2010-09-02

Bereits zum dritten Mal arbeiteten Regisseur Jon Turteltaub und Schauspieler Nicolas Cage bei DUELL DER MAGIER zusammen. Zuvor entstanden aus dieser Zusammenarbeit DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER und die Fortsetzung DAS VERMÄCHTNIS DES GEHEIMEN BUCHES - keine Meisterwerke, aber doch annehmbares Popcornkino. Auch DUELL DER MAGIER soll vor allem mit viel Action und Humor punkten - weniger mit einer originellen Story:

Dave Stutler ist Physikstudent und ein Nerd vor dem Herrn: In seiner Freizeit experimentiert er mit Tesla-Spulen, viele Freunde hat er nicht und auch davon, seine schöne Kommilitonin Becky (Teresa Palmer) zu beeindrucken, kann er nur träumen. Das alles ändert sich, als der jahrhundertealte Zauberer Balthasar Blake (Nicolas Cage) in ihm den Erben Merlins zu erkennen glaubt, der als einziger in der Lage ist, dessen Widersacherin Morgana (Alice Krige) zu besiegen. Um diese im sogenannten Grimhold, einer Art tragbarem magischen Gefängnis, einzuschließen, opferte sich eins Balthasars große Liebe Veronica (Monica Belluci). Doch Maxim Horvath (Alfred Molina), wie Balthasar ehemals Schüler Merlins bis sich beide in Veronica verliebten und darüber zerstritten, konnte sich aus dem Grimhold befreien und setzt nun alles daran, Morgana wieder zu alter Stärke zu verhelfen.

Freunde kämpfen um dieselbe Frau und werden zu Feinden, ein unscheinbarer Außenseiter ist der auserwählte Held, der die Welt retten soll - mehr Klischees findet man höchstens bei einer Mario Barth-Show. Anders als diese bietet DUELL DER MAGIER aber gute Unterhaltung. Zwar weicht der Film nie von den Konventionen des Mainstream-Kinos ab, kann zu keinem Zeitpunkt überraschen und wartet mit einigen geradezu lächerlichen Story-Details auf (der Versuch, Magie durch Physik zu erklären), doch er macht auch eine Menge Spaß.

Grund dafür sind zum einen die für Produzent Jerry Bruckheimer typischen Schauwerte: DUELL DER MAGIER ist ein Spektakel an Special-Effects und packenden Actionszenen, die immer wieder mit neuen kreativen Einfällen begeistern können. Da werden Spiegel zu Gefängnissen und Teppiche zu Treibsand, die magischen Fähigkeiten der Figuren zum Anlass für unzählige skurrile Einfälle.

Zum anderen kann die Besetzung von DUELL DER MAGIER überzeugen. Für Nicolas Cage gilt nicht erst seit KICK-ASS "je absurder die Rolle, desto besser seine Leistung", doch der wahre Star des Films ist Jay Baruchel. Dieser gibt wie immer den linkischen Nerd, spielt diesen aber nie als Karikatur, sondern als glaubwürdigen Charakter und wahrt zum Geschehen um ihn herum stets eine ironische Distanz. Das erhöht das Identifikationspotential, muss doch auch der Zuschauer eine gewisse Ironie mitbringen, um über die Storyschwächen hinwegzusehen. Die Chemie stimmt sowohl zwischen Baruchel und Love-Interest Teresa Palmer als auch zwischen ihm und Cage, deren Dynamik wohl die größte Stärke des Films ist: Ihre Konflikte und ihre schrittweise Annäherung bleiben nachvollziehbar, der Kontrast zwischen Cages abgeklärtem, aber leicht überdrehtem Magier und Baruchels von den Fähigkeiten seines Meisters gleichermaßen irritierten und faszinierten Schüler, der weniger die Welt retten als das Herz seiner Kommilitonin gewinnen will, ist Grundlage für die witzigsten Szenen des Films.

Ein wenig blass bleiben die Nebenrollen: Monica Belluci wird in einem kurzen Auftriatt gegen Ende verheizt und auch Alfred Molina bekommt vom Drehbuch keine wirkliche Arbeitsgrundlage, um seinem Charakter Tiefe zu verleihen. Toby Kebbells Figur, ein weiterer Magier, den Molina zur Unterstützung aufsucht, hätte man gar ersatzlos streichen können.

Doch trotz seiner Formelhaftigkeit und seinen offensichtlichen Schwächen bietet DUELL DER MAGIER kurzweiliges Blockbuster-Kino, das durch den Charme seiner Hauptdarsteller und die kreative Umsetzung der durch die Magie gegebenen Möglichkeiten punktet. Turteltaub und Cage wären allerdings gut beraten, würden sie es anders als bei den VERMÄCHTNIS-Filmen bei diesem einen Film belassen, der seine Geschichte auserzählt und wenig Grundlage für ein Franchise bietet.











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