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DEATH TUNNEL (USA 2005)

von Hasko Baumann

Original Titel. DEATH TUNNEL
Laufzeit in Minuten. 97

Regie. PHILIP ADRIAN BOOTH
Drehbuch. CHRISTOPHER SAINT BOOTH . PHILIP ADRIAN BOOTH . SHANE DAX TAYLOR
Musik. CHRISTOPHER SAINT BOOTH
Kamera. MARCEL CABRERA
Schnitt. PHILIP ADRIAN BOOTH
Darsteller. MELANIE LEWIS . YOLANDA PECORARO . KRISTIN NOVAK . ANNIE BURGSTEDE u.a.

Review Datum. 2006-06-20
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Noch schlimmer als ein dummer Horrorfilm ist ein dummer Horrorfilm, der sich für einen total ausgeklügelten Horrorfilm hält. Aber wenn sich die Macher im Vorspann schon als "The Booth Brothers" anbieten, hat man sich eh warm anzuziehen.

DEATH TUNNEL hat, ähnlich wie Brad Andersons auch nicht gerade hochkarätiger SESSION 9, mit einem heruntergekommenen früheren Sanatorium als Location ein effektives Gruselszenario zu bieten. Im Zuge eines etwas überzogenen College-Initiationsritus werden fünf Mädchen in dieses Horrorhaus gesteckt und sollen sich, über die fünf Stockwerke verteilt, vor Angst ins Höschen machen. Dazu gibt es, wie sich herausstellen soll, auch allen Grund.

Schnell wird klar, wes Geistes Kind die Gebrüder Booth sind. Allesamt mit einem Hauch von Nichts bekleidet, zappeln die verängstigten Girls mit zugeschnürten Köpfen oder Gasmasken auf dem Kopf, um danach mit Stöckelschuhen durch Stein- und Glassplitter zu staksen. Weißgilbiger Schleim tropft an den hübschen Gesichtern vorbei, die Kamera sucht nach verletzlichen Beinen und Dekolletés. Das sieht aus wie ein Fetischvideo, dessen Höhepunkt sexuelle Gewalt sein wird.

Zwar ist DEATH TUNNEL bemerkenswert eindringlich im Entwurf einer beklemmenden Atmosphäre und weiß seine High Definition-Bilder sogar weitgehend weniger flach aussehen zu lassen als gewohnt. Nur ist das angstvolle Geschleiche durch die Korridore im Grunde genommen völlig ereignislos. Zwar werden alle noch so abgegriffenen Tricks abgespult, um Schockbilder auf den Zuschauer abzufeuern, und auf der Tonspur wird pausenlos geballert, was das Zeug hält, nur ist all das nach 15 Minuten nicht nur egal, sondern schlichtweg ermüdend.

Wer bis zum Ende durchhält, bekommt eine Auflösung serviert, die in den letzten Jahren gern genommen wurde und daher nicht gerade die Kinnlade nach unten klappt. Was uns die Booth Brothers hier mit viel zu viel visuellem wie akustischem Getöse um die Ohren hauen, konnte man vor nicht allzu langer Zeit in LOST THINGS wesentlich subtiler sehen. Wer sich bei seiner kleinen Portion affektierten Anfängerhorrors aber auch noch einen keulen will, kann mit DEATH TUNNEL sicherlich besser leben.











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